Kühren-Burkartshain

Kühren-Burkartshain
Kühren-Burkartshain
Stadt Wurzen
Koordinaten: 51° 20′ N, 12° 50′ O51.32972222222212.825833333333Koordinaten: 51° 19′ 47″ N, 12° 49′ 33″ O
Einwohner: 2.846 (30. Juni 2006)
Eingemeindung: 1. Okt. 2006
ehemaliges Wappen von Kühren-Burkartshain
Oelschützer Loreley

Kühren-Burkartshain war der Name einer Gebietskörperschaft im sächsischen Muldentalkreis. Die kreisangehörige Gemeinde im Zentrum des Kreises war am 1. Januar 1994 aus dem Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Burkartshain und Kühren entstanden.[1] Mit Wirkung vom 1. Oktober 2006 wurde sie in die Stadt Wurzen eingegliedert.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Verkehr

Kühren-Burkartshain liegt ca. 10 km südöstlich von Wurzen und ca. 18 km nordöstlich von Grimma entfernt auf einer Seehöhe von 145 u. NN. Sie liegt am Ostufer der Mulde am Westrand des Wermsdorfer Forstes. Der dort entspringende Mühlbach fließt durch die Gemeinde. Westlich der Gemeinde verläuft die B 107. Die B 6 und die Bahnstrecke Leipzig–Riesa–Dresden verlaufen durch den Ortsteil Kühren. Die südlich der Gemeinde verlaufende A 14 ist über den Anschluss Grimma (ca. 15 km) zu erreichen.

Zur Gemeinde gehörten folgende 12 Ortsteile:

  • Birkenhof
  • Burkartshain
  • Kornhain
  • Kühren
  • Mühlbach
  • Nitzschka
  • Oelschütz
  • Pyrna
  • Sachsendorf
  • Streuben
  • Trebelshain
  • Wäldgen

Geschichte

Mit dem Ansiedlungsvertrag von 1154 siedelte Bischof Gerung von Meißen im Dorf Coryn, dem heutigen Kühren, flandrische Bauern mit großen Privilegien an. 16 bäuerliche Familien erhielten 17 Hufen Land, eine Hufe die Kirche. In dieser Urkunde wurde auch ein Vogt (Sifridus) genannt. Dieser hatte hier dreimal im Jahr Ding zu halten. Der Ortsteil Kühren der Gemeinde Kühren-Burkartshain, ist somit der älteste ersterwähnte Ort. Die Ortsteile Burkartshain und Sachsendorf werden im Jahr 1284 in einer Grenzurkunde erstmal urkundlich erwähnt. Die Gegend ist aber schon nachweislich seit der Altsteinzeit besiedelt. Davon zeugen Funde am Sonnenmühlwall bei Oelschütz.

Letzter Bürgermeister vor der Eingemeindung war Jörg Grundig.

Sehenswürdigkeiten

Kirche in Sachsendorf
  • Die Kirche Burkartshain mit stilrein erhaltener prachtvoller Ausschmückung im sogenannten Bauernbarock war bereits um 1529 eine der ersten evangelischen Pfarrkirchen Sachsens. Sie wird mit Unterstützung einer Familienstiftung saniert.
  • Kirche Kühren mit Fresken aus dem Mittelalter
  • Kirche Sachsendorf
  • Das Waldgebiet Wermsdorfer Forst
  • Naturdenkmal Oelschützer Loreley

Der Kührener Elefant

Ende des 19. Jahrhunderts veranstaltete man in dem etwa zehn Kilometer entfernten Wurzen eine Ballonflugschau. Ein Ballon in der Form eines Elefanten kam dabei vom Kurs ab und musste auf einem Feld in der Nähe von Kühren notlanden. Auf diesem Feld arbeiteten mehrere Dutzend Bauern bei der Ernte. Da die Bauern in ihrem gesamten Leben weder einen Ballon noch einen Elefanten gesehen haben, gingen sie mit Sensen und Mistkabeln auf das „Ungeheuer“ los. In den 1980er erbaute eine Bürgerinitiative im Zentrum von Kühren einen Springbrunnen zum Gedenken an dieses Ereignis.

Literatur

  • Christiane Rossner: Das wiedergefundene «Schmuckkästchen». Die von Holleuffers und ihre Stiftung für Burkhartshain. In: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.): Monumente. Magazin für Denkmalkultur in Deutschland. Nummer 1/2, (Selbstverlag), Pößneck 2008, ISSN 0941-7125, S. 44-46.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2006

Weblinks

  • Kühren-Burkartshain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Kühren im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Burkartshain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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