Königin-Maud-Land

Königin-Maud-Land
Von links nach rechts die Prinzessin-Ragnhild-Küste, die Prinz-Harald-Küste und die Kronprinz-Olav-Küste (Satellitenbild: NASA)
Ausdehnung des Gebietsanspruchs auf Königin-Maud-Land: 45° O bis 20° W, nach Süden nicht definiert

Königin-Maud-Land (norwegisch: Dronning Maud Land) ist ein Teil des Kontinentes Antarktika. Es wird seit dem 14. Januar 1939 von Norwegen beansprucht, was aber international nicht anerkannt wird. Das Gebiet hat eine Größe von etwa 2.500.000 km², das ist die siebenfache Fläche von Deutschland (357.026 km²). Es wurde nach Königin Maud (1869–1938) benannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die als Kronprinz-Olav-Küste und Prinzessin-Ragnhild-Küste bekannten Küstenstreifen wurden 1929/30 von den norwegischen Flugpionieren Hjalmar Riiser-Larsen und Finn Lützow-Holm entdeckt.

Den Weg für die Beanspruchung der Region durch Norwegen ebnete der norwegische Schiffseigner und Walfangmagnat Lars Christensen durch die Finanzierung von neun Expeditionen (1927–1937) in die Region. Das Hauptziel war die Erkundung neuer Walfanggründe, nachdem die britische Regierung Lizenzgebühren für den Walfang an den Küsten des Britischen Antarktisterritoriums erhob.

1939 wurde für die Deutsche Antarktische Expedition 1938/39 das deutsche Expeditionsschiff Schwabenland mit den gleichen Zielen losgeschickt, nämlich die Walfangrechte vor der Küste des Gebietes zu sichern. Im Rahmen des wissenschaftlichen Teils dieser Expedition wurden im Januar 1939 das erste Mal die eisfreien Berge im Hinterland der Küste von mitgeführten Dornier-Flugzeugen aus fotografiert.

Die erste wissenschaftliche Expedition ins Innere von Königin-Maud-Land war die Norwegisch-Britisch-Schwedische Antarktisexpedition von 1949 bis 1952.

Geographie

Von der Küste bzw. der Schelfeiskante steigen die Gletscher allmählich bis auf über 1000 m an. Daran schließt sich die Region der aus dem Eis aufragenden Nunataks und Bergketten mit Höhen teilweise über 3000 m an. Von Westen nach Osten sind die Kraulberge, die Heimefrontfjella, das Borgmassivet, die Gjelsvikfjella, das Mühlig-Hofmann-Gebirge, das Wohlthat-Massiv, Sør Rondane und die Belgicafjella die bedeutendsten Gebirge. Diese Bergketten stauen das Inlandeis des Polarplateaus auf über 2000 m auf. Der höchste Berg ist die Jokulkyrkja (die Gletscherkirche) mit 3.148 m

Drei mächtige Gletscher „entwässern“ diesen Sektor der Ostantarktis. Bei 20 °W fließt der Stancomb-Wills-Gletscher nach Westen auf das Brunt-Schelfeis hinaus. Die Grenze zwischen dem Borgmassivet und der Gjelsvikfjella wird durch den Jutulstraumen markiert, der das Fimbul-Schelfeis speist. Zwischen dem Wohlthat-Massiv und Sør Rondane fließt der 200 km breite Carsten-Borchgrevinkisen.

Siehe auch

Weblinks

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