Köln-Blumenberg

Köln-Blumenberg
Wappen von Köln

Blumenberg
Stadtteil 610 von Köln

Lage des Stadtteils Blumenberg im Stadtbezirk Chorweiler
Koordinaten 51° 2′ 24″ N, 6° 53′ 4″ O51.046.8844444444445Koordinaten: 51° 2′ 24″ N, 6° 53′ 4″ O
Fläche 3,22 km²
Einwohner 5836 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte 1811 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1922 (Gründung 1986)
Postleitzahl 50765
Vorwahl 0221
Stadtbezirk Chorweiler (6)
Verkehrsanbindung
DB-Anschluss Köln-Blumenberg
Quelle: Strukturdaten Stadt Köln

Blumenberg ist der jüngste Stadtteil Kölns und im Stadtbezirk Chorweiler im linksrheinischen Norden gelegen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Blumenberg grenzt im Norden an Worringen und im Osten an Fühlingen. Südlich von Blumenberg befindet sich Chorweiler. Im Westen Blumenbergs sind Felder, die wiederum an eine Waldfläche im Süden von Roggendorf/Thenhoven grenzen, die von der Eisenbahnlinie Köln-Neuss-Krefeld durchquert wird. Noch weiter westlich liegt das Wasserwerk Weiler. Blumenberg ist ca. 12 km Luftlinie vom Kölner Zentrum entfernt, das Naturschutzgebiet des Worringer Bruchs und der Fühlinger See liegen in der Nähe.

Geschichte

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit scheint sich eine Siedlung an der Niederterrasse des Rheins befunden zu haben, wie Bodenuntersuchungen des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege belegten. Zwei Ausgrabungen in den Jahren 1988/89 und 1990/91 führten zu Spuren früher Besiedelungen auf dem heutigen Stadtteilgebiet aus der Zeit um 3500 bis 4000 vor Christus. Man fand Überreste von elf mehrmals bebauten Hofsiedlungen mit Pfahlbauten aus der Zeit um 1000 vor Christus.[1]

Im Mittelalter fand die Schlacht von Worringen am 5. Juni 1288 in der "Fühlinger Heide" statt. Ein Teil davon heißt nun Blumenberg.

Das Gebiet des heutigen Blumenberg gehörte bis 1922 zur Bürgermeisterei Worringen und wurde unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer nach Köln eingemeindet. Im Blick hatte man dabei eine Ausdehnung der Stadt nach Norden. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs in der Innenstadt begannen die Planungen zum Bau der „Neuen Stadt“ im Norden Kölns, aus denen schließlich einige Stadtteile des heutigen Stadtbezirks Chorweiler hervorgingen. Blumenberg war seit 1963 als Stadtteil geplant und sollte nach der Fertigstellung Wohnraum für 5000 Einwohner bieten. Der Bau begann jedoch erst im Jahre 1986. Der S-Bahn-Anschluss wurde 1997 fertiggestellt[2].

Der Name „Blumenberg“ für den Stadtteil wurde am 7. Oktober 1963 vom Stadtrat beschlossen und geht wie der schon länger existierende Blumenbergsweg vermutlich auf den ehemaligen Bloemberger Hof zurück, der sich im Jahr 1602 auf dem Gebiet nachweisen lässt[2]. Der Name dieses Hofes lässt sich als Euphemismus für den „Blutberg“ auffassen, der Ort der Schlacht von Worringen war. Ein nahe gelegener Feldweg am südlichen Rand des Worringer Bruchs parallel zum Blumenbergsweg heißt „Am Blutberg“.

Bevölkerungsentwicklung seit 1990

In Klammern ist der Anteil ausländischer Bürger in % angegeben.[3]

1990 1995 2000 2005 2008 Prognose 2015 Prognose 2025
466 (17,6) 2.111 (23,0) 5.000 (24,4) 5.869 (20,7) 5.966 (19,0)
5800
8800

Die Arbeitslosenquote lag am 31. Dezember 2008 bei 7,2%.[3]

Die Bevölkerung hatte ein Durchschnittsalter von 32,8 Jahren und damit das niedrigste aller Kölner Stadtteile.[3] Viele junge Familien entschlossen sich in der Aufbauphase Blumenbergs, nicht nur wegen der damals günstigen Haus- und Grundstückspreise, in diese relativ naturnahe Wohnlage zu ziehen.

Siedlungsstruktur

Einfamilienhäuser in Blumenberg
Mehrfamilienhäuser in Blumenberg

Anfangs als Baufläche ausschließlich für Einfamilienhäuser geplant, gibt es in Blumenberg auch mehrere Mehrfamilienhäuser.

Der Anteil der Ein-/Zweifamilienhäuser an allen 898 Wohngebäuden beträgt 86,4%.[3]

Eine Siedlung von 16 Reihenhäusern[1] im Stadtteil bildet eine der ältesten Ökosiedlungen Deutschlands. Hier folgte man sowohl bei der Wasserversorgung, bzw. -entsorgung (Brauchwasserkreislauf, Grauwassernutzung, Regenwassernutzung) als auch bei der Bauweise ökologischen Überlegungen.

Verkehr

S-Bahn-Station Blumenberg

Blumenberg ist mit der in einem Tunnel verlaufenden S-Bahn-Linie 11 an das Bahnnetz angebunden, so dass der Kölner Hauptbahnhof in ca. 20 Minuten erreichbar ist.

Die beiden Ortszufahrten Blumenberg-Süd und Blumenberg-Nord (Kreisverkehre) liegen an einer Landstraße (Tempo 50) mit Lärmschutzwall. In Richtung Süden geht sie ab Chorweiler in eine Autoschnellstraße (Tempo 70) über, die über die Stadtteile Volkhoven/Weiler, Lindweiler und Pesch zum Autobahnkreuz Köln-Nord und in die Kölner Innenstadt führt.

Blumenberg ist seit Oktober 2008 vollständig Tempo-30-Zone. Fahrbahnverengungen, Sackgassen und für den Autoverkehr gesperrte Fußwege sind seit Siedlungsbeginn die Bestandteile des Konzepts zur Verkehrsberuhigung.

Kirchengemeinden

Gemeindezentrum St.Katharina von Siena

Blumenberg ist Teil der Katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius Am Worringer Bruch, die 2003 durch den Architekten Nikolaus Bienefeld das neue Kirchengebäude und Gemeindezentrum St. Katharina von Siena in Blumenberg erbauen ließ. Der Komplex beherbergt sowohl Pfarrsaal und Kindergarten als auch Wohnungen und eine Arztpraxis und erhielt 2006 eine Anerkennung im Rahmen des Kölner Architekturpreises[4]. Der Pfadfinderstamm St. Katharina von Siena ist Teil der Gemeinde.

Evangelische Christen in Blumenberg sind durch den Gemeindebezirk Chorweiler innerhalb der Kirchengemeinde Köln Neue Stadt organisiert.

Bildung, Gesundheit und Freizeit

Neben vier Kindergärten, einer Gemeinschaftsgrundschule und einem Jugendzentrum ergänzen diverse Spielplätze und Sportanlagen das Angebot für Familien mit Kindern. Dazu sind Arztpraxen mehrerer Fachrichtungen, eine Apotheke sowie eine Reihe von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben vorhanden. Ein Seniorenzentrum wurde 2008 eröffnet.

Literatur

  • Bienefeld, Heinz: Kath. Pfarrzentrum Köln- Blumenberg. In: Kunst u. Kirche 59 (1996) S. 54-55
  • Hüser, Martina: Umweltverträglichkeitsuntersuchung Blumenbergsweg, Köln: Stadt Köln, Der Oberstadtdirektor, Dezernat VIII, Stadtplanungsamt - Verkehrsplanung, 1992.
  • Simons, Angela: Ein vorgeschichtlicher Siedlungsbereich auf der Niederterrasse des Rheins : Köln-Blumenberg / Angela Simons u. Elisabeth Maria Spiegel. In: Archäologie in Köln 1 (1992) S. 13-19

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b http://www.stadt-koeln.de/1/stadtbezirke/chorweiler/blumenberg/
  2. a b Christian Schuh: Kölns 85 Stadtteile. Geschichte, Daten, Fakten, Namen. Köln 2003, ISBN 3-89705-278-4, S. 22-24
  3. a b c d Stadt Köln, Amt für Stadtentwicklung und Statistik (Hrsg.): Die Kölner Stadtteile in Zahlen, 1. Auflage 2009, abgerufen am 19. Oktober 2009
  4. Gemeindezentrum bei baukunst-nrw



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Blumenberg — ist der Name folgender Orte: Stadtteil von Köln, siehe Köln Blumenberg Stadtteil von Wanzleben Börde in der Magdeburger Börde, siehe Blumenberg (Wanzleben Börde) Stadtteil von Eichstätt, siehe Blumenberg (Eichstätt) historischer deutscher Name… …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Chorweiler — Chorweiler Stadtteil 609 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Roggendorf — Roggendorf/Thenhoven Stadtteil 611 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Roggendorf/Th. — Roggendorf/Thenhoven Stadtteil 611 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Roggendorf/Thenhoven — Roggendorf/Thenhoven Stadtteil 611 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Thenhoven — Roggendorf/Thenhoven Stadtteil 611 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Volkhoven — Volkhoven/Weiler Stadtteil 608 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Weiler — Volkhoven/Weiler Stadtteil 608 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln am Rhein — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Köln-Auweiler — Esch/Auweiler Stadtteil 607 von Köln …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”