Kynologische Fachbegriffe

Kynologische Fachbegriffe

Fachbegriffe, die im Zusammenhang mit Hunden oder der Hundezucht auftauchen, haben oft eine ganz besondere Bedeutung, oft weicht diese von der Alltagsbedeutung ab. Beispielsweise bedeutet „trocken“ nicht die Abwesenheit von Nässe sondern beziehen sich auf das Aussehen, eine Eigenschaft der Haut. Fachbegriffe, für den Laien unverständlich, gar missverständlich, erleichtern die Kommunikation unter Fachleuten. Die Herkunft liegt oft weit in der Vergangenheit, viele stammen aus dem Englischen, von dort, wo die gezielte Rassezucht ihren Anfang nahm.[1]

  • Abzeichen: regelmäßige und unregelmäßige Flecken im Fell
  • Befederung: langes Haar an Ohren, Brust, Läufen und Rute
  • Behang: herabhängende Ohren, typisch für einige Jagdhunde
  • Belegen: Hündin decken lassen
  • Black and Tan: Fellfarbe Schwarz mit Loh
  • Blau: anthrazitgraue bis stahlblaue Fellfarbe
  • Blesse: weißer Streifen auf der Stirn
  • Brand: bei dunkelfarbenen Hunden die hellere Abzeichen an Augen, Fang, Körperunterseite
  • Charbonnage, auch Berußung, die einzelnen, helleren, Haare haben eine schwarze Spitze was den Eindruck vermittelt, als habe man dem Hund mit berußter Hand über das Fell gestrichen.
  • Deckakt: Begattung
  • Decken: begatten
  • Drahthaar: kurzes, hartes Deckhaar, meist mit Bart am Fang
  • Fahne: lange herabhängende Behaarung an der Rute
  • Fang: Schnauze des Hundes
  • Fährte: die auf dem Erdboden hinterlassenen „Fußabdrücke“ (siehe auch Mantrailing)
  • Federn: Befederung, halblange Behaarung, fransenartig, an den Läufen
  • Fehlfarben: nicht im Rassenstandard vorgesehene Fellfarbe
  • Figurant: (Scheintäter) Helfer in der Schutzhundeausbildung und Mondioring, stellt in Schutzkleidung (wattiert, abgesteppt) einen Angreifer nach
  • Flanken: seitliche Bauchregion
  • Gebäude: der Körperbau des gesamten Hundes
  • Geläut: bellen der jagenden Hundemeute
  • Gestromt: dunklere Querstreifen auf hellerem Fell, ähnlich wie beim Tieger aber nicht so auffällig
  • Getigert: tigerartige, unregelmäßige Farbflecken auf andersfarbigem Fell
  • Glasauge: helles Auge mit pigmentloser Iris
  • Hängen: Zustand während des Deckakts, bei dem der Penis des Rüden in der Vagina der Hündin verankert ist
  • Halsung: Halsband
  • Hasenpfote: ovale, flache Pfote
  • Hitze: die Hündin ist empfangsbereit, kann gedeckt werden
  • Hosen: lange Haare an der Rückseite der Oberschenkel
  • Katzenpfote: runde, geschlossene Pfote mit gewölpten Zehen
  • Kippohr: aufrecht stehende Ohr dessen Spitze nach vorne abkippt
  • Knopfohr: hoch angesetztes, nach vorn fallendes, am Kopf anliegendes Ohr
  • Körung: Auswahl, Begutachtung von Zuchttieren
  • Koralle: spezielles Halsband, was mit Stacheln versehen ist und dem Hund auf Zug Schmerzen zufügt.
  • Kruppe: das Körperteil zwischen Kreuzbein, den ersten 4 Schwanzwirbeln und Hüfthöcker de Beckens
  • Lauf, Läufe: Beine des Hundes
  • Läufgkeit: Hitze, Brunftzeit der Hündin, der Zeitraum zwischen 2 Läufigkeiten beträgt zwischen 6 Monaten und einem Jahr
  • Lefzen: Lippen
  • Mantel: Farbverteilung im Fell, der meist dunkle Farbfleck liegt wie ein Decke auf dem Rücken des Hundes
  • Maske: dunkler Pigmentierter Fang oder ganzer Gesichtsschädel
  • Merle: ist eine der vielen verschiedenen Farbvariationen des Fells bei Hunden, und besonders in der Colliezucht stark verbreitet. Es verursacht unregelmäßige weiße Flecken im Fell[2]
  • Nickhaut: das „zweite“ Augenlid beim Hund
  • Pfeffer und Salz: Fellfärbung: dunkles Deckhaar mit hellen Spitzen
  • Platten: großflächige andersfarbige Fellflecken
  • Rosenohr: das innere Ohr ist auf der Rückseite nach innen gefaltet, der obere Rand rückwärts und vornüber gebogen, das Innere der Ohrmuschel ist so teilweise sichtbar
  • Rüde: männlicher Hund
  • Rute: Schwanz
  • Schecke: mehrfarbiger Hund, dessen Mantel in kleinere Inseln oder Flecken unterteilt ist
  • Scherengebiss: Unterkieferschneidezähne liegen knapp hinter den Schneidezänen der Oberkiefers
  • Schimmel: weißgrundiges Fell mit kleinen, verschwommenen Flecken
  • schussfest: ein Hunde, er bei Abgabe eines Schusses nicht erschrickt ist schußfest (Jagdhund, Diensthund...)
  • Spurlaut: Hetzlaut des Hundes auf der Spur, ohne das die Beute sichtbar sein muss, Spurverfolgungsbellen
  • Standlaut: Der Laut den der Jagdhund äußert, wenn er vor dem gestellten Wild steht.
  • Stockhaar: das ursprüngliche Haarkleid des Hundes, des Wolfes, mit dichter Unterwolle und mittellangen, schlichen, leicht gekrümmten Grannenhaaren
  • Stop, auch Stopp: Stirnansatz zwischen Schädel und Nasenbein, etwa die Augenpartie
  • Tan: gelbbraune, lohfarbene Fellfarbe
  • Totverbeller: ein Jagdhund, der vor dem verendeten Wild Laut gibt, bis sein Führer bei ihm ist
  • Trikolor: dreifarbig, deutlich erkennbar
  • Trocken: dünne Haut, fettarmes Unterhautbindegewebe, so sind Muskeln, Sehnen Knochnvorsprünge erkennbar
  • Tulpenohr: aufrecht getragenes Ohr mit abgerundeter Ecke, leicht nach vorn gebogene Kante (wie das Blütenblatt einer Tulpe)
  • Überbiss: die Schneidezähne des Oberkiefers überragen die des Unterkiefers
  • Vorbiss: die Schneidezähne des Unterkiefers stehen vor denen den Oberkiefers
  • Wamme: lockere Kehlhaut
  • Welpe: Junghund bis etwa zum zweiten Lebensmonat
  • Widerrist: Schulter, höchster Punkt der Rückenlinie
  • Zangengebiss: die Schneidezähne von Ober- und Unterkiefer stehen genau aufeinander

Literatur

  • Das große farbige Hundelexikon, Birgitte Korn u. Hagen Treutmann Albert Müllerverlag, Rüschlikon-Zürich
  • Der Kosmos Hundeführer, J.Novotny/J.Najmann, Kosmosverlag Stuttgart ISBN 3-440-05541-8

Einzelnachweise

  1. Der Rassebegriff Hans Räber Enzyklopädie der Hunderassen, Band 1, Seite 11 ff, Franckh-Kosmos Verlag ISBN 3-440-06555-3
  2. Merle-Faktor

Weblinks

Kynologielexikon


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste von kynologischen Fachbegriffen — Kynologische Fachbegriffe, die im Zusammenhang mit Hunden oder der Hundezucht auftauchen, haben oft eine ganz besondere Bedeutung, die in vielen Fällen von der Alltagsbedeutung abweicht. Beispielsweise bedeutet „trocken“ nicht die Abwesenheit von …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”