Kurt Hintze

Kurt Hintze
Kurt Hintze

Kurt Hintze (* 8. Oktober 1901 in Fehrbellin; † 13. November 1944 in Kattowitz)[1] war SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei, deutscher Politiker (NSDAP) sowie SS- und Polizeiführer (SSPF) Kauen und Litauen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule in Berlin und Berlin-Schöneberg arbeitete Hintze als ungelernter Arbeiter in Munitionsfabriken. Ab 1918 arbeitete er in der Landwirtschaft. 1929 wurde er verheirateter Deputatenarbeiter auf einem Bauerngut.

1923 schloss Hintze sich der Schwarzen Reichswehr an. Später wurde er Mitglied des Frontbanns und der Arbeitsgemeinschaft Roßbach, um sich schließlich der NSDAP anzuschließen. 1928 wurde Hintze Führer der SA; im folgenden Jahr schloss er sich als Mitglied auch der SS und NSDAP an. Innerhalb der NSDAP war er Ortsgruppen- und Bezirksleiter, ferner gehörte er dem Grundvermögensteuer-Ausschuss im Bezirk Wittstock an. In der SS wurde er im Dezember 1931 zum Sturmbannführer ernannt.

Von Juli 1932 bis November 1933 und von März 1936 bis zu seinem Tod 1944 saß Hintze als Abgeordneter der NSDAP für den Wahlkreis 20 (Köln-Aachen) beziehungsweise den Wahlkreis 4 (Potsdam I) im Reichstag. In den Jahren 1933/34 wurde er Abteilungschef der Reichsführerschule in München. Anschließend führte er vom 1. Oktober 1934 bis 1. Dezember 1936 die SS-Brigade 7, Neu-Stettin, in Pommern. Am 9. November 1935 erfolgte die Beförderung Hintzes zum SS-Oberführer. Später wurde er Führer des SS-Abschnitts XI.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges arbeitete Hintze eng mit Heinrich Himmler in dessen Eigenschaft als Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums in den deutschbesetzten Gebieten Osteuropas zusammen: Hintze wurde als Aussiedlungssonderbeauftragter eingesetzt. Ab 1943 war Hintze SSPF Kauen und von April 1944 bis Mitte September 1944 war Hintze SSPF in Litauen.[2] Er starb 1944 bei einem Luftangriff in Kattowitz.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sterbedatum bei Ernst Klee: Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 258 und Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933−1945. Droste-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-5162-9, S. 287. Hiervon abweichend das Sterbedatum 13. Dezember 1944 bei Robert Thévoz/ Hans Branig: Pommern 1934/1935, 1974, S. 291.
  2. Klaus Neitmann/ Winfried Meyer: Zwangsarbeit während der NS-Zeit in Berlin und Brandenburg, 2001, S. 180.

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