Kurpfalzbrücke

Kurpfalzbrücke
49.494238.47213

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Kurpfalzbrücke
Kurpfalzbrücke
Kurpfalzbrücke Mannheim
Nutzung Straßenbrücke, Straßenbahn, Fußgänger- und Radweg
Querung von Neckar
Ort Mannheim
Konstruktion Balkenbrücke
Gesamtlänge 187 m
Breite 28 m
Baubeginn 1. Brücke - 1688
2. Brücke - 1842
3. Brücke - 1889
4. Brücke -
Freigabe 1. Brücke -
2. Brücke - 1845
3. Brücke - 1891
4. Brücke - 31. August 1950

Die Kurpfalzbrücke ist eine der Neckarbrücken in Mannheim. Sie führt vom Alten Meßplatz und der Alten Feuerwache über den Neckar auf den Kurpfalzkreisel. Danach zweigt die Straße im Innenstadtbereich in den Luisenring und Friedrichsring ab. Geradeaus befindet sich die Breite Straße mit der Fußgängerzone.

Die nächste Brücke flussabwärts ist die Jungbuschbrücke, Flussaufwärts der Neckarsteg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kurpfalzbrücke ist nicht die erste Brücke an dieser Stelle. Es gab bereits drei Vorläuferbrücken. Zuerst stand an dieser Stelle die Kettenbrücke, welche später durch die Friedrichsbrücke ersetzt wurde. Erst nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg entstand an dieser Stelle die Kurpfalzbrücke.

Schiffsbrücke

1688 wurde an der Stelle der heutigen Brücke eine Schiffsbrücke errichtet.

Kettenbrücke

Bereits zur Zeit des Kurfürsten Carl Theodor im 18. Jahrhundert gab es Pläne für den Bau einer Brücke über den Neckar und auch in noch folgender Zeit wurde immer wieder über die Errichtung diskutiert. Die ersten Pläne für eine Kettenbrücke wurden 1824 von Wilhelm von Traitteur vorgelegt, der vergleichbare Brücken in Sankt Petersburg errichtet hatte. Letztlich dauerte es bis 1839 als die Stadt Mannheim beschloss eine Brücke planen zu lassen. Hierzu nahm man Kontakt mit dem Ingenieur-Kapitän Georg Theodor Wendelstadt auf, der in Hameln die bis dahin größte Hängebrücke in Deutschland errichtet hatte. Gebaut wurde die Brücke dann von 1842–1845 in Form einer Kettenbrücke. Durch zwei Pylone wurde auf drei Teilabschnitten insgesamt eine Strecke von 185,60 Metern überspannt (46,40 Meter – 92,80 Meter – 46,40 Meter), mit einer Fahrbahnbreite von 5,30 Metern. Mit der Bauausführung war Ingenieur Lüttich beauftragt. Insgesamt kostete der Bau 372.000 Gulden. Die Kosten wurden durch eine Maut für Ortsfremde wieder eingetrieben. Bereits kurz darauf konnten die ersten Konstruktionsmängel festgestellt werden, welche die Eigenheiten des Neckars nicht gebührend berücksichtigte. Im Winter von 1879/1880 gefror der Neckar und das Wasser unterspülte auf der Suche nach einem neuen Weg einen der Stützpfeiler. Durch das stetige Ansteigen der Bevölkerungszahl und der Besiedelung der Neckarstadt war die Brückenbreite nicht mehr ausreichend, so dass ein Neubau erforderlich wurde.

Friedrichsbrücke

Friedrichsbrücke um 1900

Die Kettenbrücke wurde 1889 abgerissen und für diese Zeit wenige Meter oberhalb eine Behelfsbrücke aufgebaut. Erbaut wurde sie von 1889–1891 und kostete 1,25 Millionen Mark. Sie überspannte insgesamt eine Strecke von 187 Metern (56,15 Meter – 74,70 Meter – 56,15 Meter) und hatte eine insgesamte Breite von 17,70 Metern (9,70 Meter Fahrbahn und je 3,50 Meter Gehweg). Obwohl sie der Kettenbrücke äußerlich ähnlich sah, handelte es sich um eine reine Balkenbrücke. Benannt wurde die nach dem badischen Großherzog Friedrich I. Durch die Errichtung einer elektrischen Straßenbahn im Jahr 1900 wurden auf der Friedrichsbrücke Gleise verlegt. Seit 1911 stand auch der OEG-Bahnhof („Heidelberger Bahnhof“) an der südöstlichen Seite der Friedrichsbrücke. Durch die stetige Zunahme des Verkehrs wurde es erforderlich die Friedrichsbrücke auszubauen. Man entschied sich statt einem teuren Neubau für einen ingenieurtechnischen Spagat. Die Friedrichsbrücke wurde längs durchgetrennt, auseinandergeschoben und in der Mitte aufgefüllt, um so eine weitere Fahrspur zu gewinnen. Außerdem wurden an den Enden Fußgängerunterführungen gebaut. Insgesamt kostete der Umbau, samt den neuen Zufahrten, über 1,8 Millionen Reichsmark. Während des zweiten Weltkrieges erhielt auch die Friedrichsbrücke Bombentreffer. Letztlich zerstört wurde sie jedoch durch die Sprengung der Wehrmacht am 25. März 1945.[1] Am 6. November 1946 eröffnete man einen Behelfssteg, der bis zum Ende des Brückenneubaus bestand haben sollte.

Kurpfalzbrücke

1947 erhielt dann ein Bauunternehmen den Zuschlag für 3,8 Millionen Reichsmark um eine neue Brücke an der Stelle der Friedrichsbrücke zu bauen, nach dem die Trümmer beseitigt waren. Auf Grund von diversen Bauvorgaben mussten für die damalige Zeit völlig neue Wege gegangen werden, die nicht immer unumstritten waren. Am 31. August 1950 wurde die Kurpfalzbrücke, benannt nach der Region und der Tradition Mannheims, eingeweiht.[2]

Technische Daten

  • Typ: Balkenbrücke
  • Breite: 28 Meter
  • Länge: 187 Meter (56,10 Meter – 74,80 Meter – 56,10 Meter)
  • Höhe über Wasser: 6 Meter bei höchstem schiffbarem Wasserstand
  • Bauhöhe (Mitte): 1,45 Meter
  • Fahrspuren: 6 (4 für Fahrzeugverkehr, 2 für Straßenbahn)

Weblinks

 Commons: Kurpfalzbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chronik der Stadt Mannheim (Suchbegriff Datum, genau 1945-03-25)
  2. Chronik der Stadt Mannheim (Suchbegriff Datum, genau 1950-08-31)


Flussaufwärts
Neckarsteg
Querungen des Neckars Flussabwärts
Jungbuschbrücke

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