Kurdische Demokratische Partei

Kurdische Demokratische Partei
Emblem der DKP

Die Demokratische Partei Kurdistans (DPK) (kurdisch: Partîya Demokrata Kurdistanê - PDK) ist eine kurdische Partei, die seit 1979 von Masud Barzani geführt wird. Die Partei besteht seit April 1946 und ist neben der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) die zweite große Kurdenfraktion im Nordirak.

Die KDP gilt als konservative Partei, die im wesentlichen die Interessen der Stammes- und Clangesellschaft vertritt.

Mustafa Barzani, der mehrere erfolgreiche Revolten gegen die Regierung in Bagdad geführt hat, gründete die KDP 1946. Die Gründung erfolgte im iranischen Kurdistan in Zusammenhang mit der Entstehung einer kurdischen Republik in Mahabad, die weniger als ein Jahr existierte. Nach dessen Tod übernahmen 1979 seine Söhne Masud und Idris Barzani die Führung.

Nach dem Zweiten Golfkrieg startete die KDP einen Aufstand gegen die irakische Regierung und wurde zu einer recht einflussreichen Oppositionsgruppe gegen Saddam Hussein. Die Peschmerga der KDP konnten relativ unbehelligt in der Flugverbotszone im Nordirak agieren.

Im Irak

Drei Soldaten der Peschmerga bewaffnet mit Tabuk-7.62-mm-Sturmgewehren im August 2005 nahe Erbil

Die KDP wurde vor allem in der Region Erbil führende politische Kraft. 1964 wurde mit dem irakischen Staatspräsidenten Abd as-Sallam Arif ein Waffenstillstand abgeschlossen, der die nationalen Rechte der Kurden in Süd-Kurdistan anerkannte. Das führte zu Streitigkeiten innerhalb der KDP. Das politische Büro der KDP unter Leitung von Dschalal Talabani und Ibrahim Ahmed (Schwiegervater von Talabani) kritisierte, dass dieses Abkommen die Rechte der Kurden nicht genügend berücksichtige. Barzani berief daraufhin einen eigenen Kongress ein und ernannte ein neues Politbüro. Das ursprüngliche Politbüro spaltete sich ab, und seine Mitglieder flohen nach einem Angriff der Barzani-Peschmerga in den Osten des Landes und den Iran. Die Gruppe um Talabani kehrte in den siebziger Jahren schließlich nach Südkurdistan zurück und etablierte de facto eine eigene Regierung mit Sitz in Sulaimaniyya, dem soranisprachigen Gebiet Südkurdistans. Seitdem kam es immer wieder zu innerkurdischen Kämpfen der beiden Parteien.

Mit Unterstützung von Saddam Hussein kämpfte die KDP in einem Bürgerkrieg gegen die PUK, welche vom Iran unterstützt wurde. Zwischen den Konfliktparteien PUK und KDP in Irak kamen etwa 3000 Menschen ums Leben.

Früher war auch zwischen der PKK und der Pdk ein größerer Konflikt.Heute ist das Verhältnis zur PKK eher neutral.

Zur Wahl eines Übergangsparlaments nach dem Irak-Krieg schloss sich die KDP mit der PUK, sowie weiteren kleineren Parteien, zur Demokratischen Patriotischen Allianz Kurdistans (auch Kurdische Allianz genannt) zusammen. Das Wahlbündnis gewann bei der Wahl am 30. Januar 2005 25,7 % und somit 71 von insgesamt 275 Sitzen in der irakischen Nationalversammlung, die als Übergangsparlament eine Verfassung erarbeiten soll. In der neuen irakischen Regierung sind 8 Mitglieder der Kurdischen Allianz Minister.

Nach eigenen Angaben strebt die KDP weder einen souveränen kurdischen Staat noch eine Vereinigung mit dem türkischen oder iranischen Teil Kurdistans an, sondern innere Autonomie innerhalb eines föderalen Irak. [1]

Ableger

Es gibt mehrere Parteien gleichen Names in anderen Ländern:

Weblinks


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