Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
Kunsthalle Düsseldorf, Sitz des Kunstvereins

Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen e.V. ist ein gemeinnütziger und eingetragener Verein mit Sitz in Düsseldorf, der sich der Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer Kunst widmet. Er wurde 1829 gegründet, damals noch in der Schreibweise Kunstverein für die Rheinlande und Westphalen, und ist einer der ältesten deutschen Kunstvereine.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erster Direktor des Kunstvereins wurde 1829 der Maler Wilhelm von Schadow, der zugleich Rektor der Düsseldorfer Akademie war. Bis zu seinem Umzug in einen festen Ausstellungsraum hatte der Kunstverein seinen Sitz im Düsseldorfer Schloss, in dem im 19. Jahrhundert auch die Akademie untergebracht war. In diesem fanden die ersten jährlichen Ausstellungen statt. Die ersten Mitglieder kamen aus ganz Deutschland, vornehmlich aus den Rheinlanden und Westfalen, und waren Förderer und Sammler der vom Kunstverein unterstützten Düsseldorfer Malerschule. Um die Jahrhundertwende zählte der Verein fast 14.000 Mitglieder.

Seit 1967 verfügt der Kunstverein gemeinsam mit der neu gegründeten Kunsthalle Düsseldorf über Räumlichkeiten in dem von Konrad Beckmann errichteten brutalistischen Gebäude am Grabbeplatz. Im Zentrum der Stadt gelegen, präsentiert der Kunstverein seitdem sein Programm in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kunstakademie Düsseldorf sowie der 1985 errichteten Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die Renovierung des Gebäudes durch das Architektenteam rheinflügel im Jahr 2001 führte die brutalistische Architektur zu ihrer ursprünglichen Form zurück.[1]

Programm

Neben wechselnden Ausstellungen bestimmt die Vermittlung der gesellschaftlichen Relevanz zeitgenössischer Kunst das Profil des Kunstvereins. Dazu zählt die Entwicklung von Modellen, das Verhältnis von Bildender Kunst und ihren Betrachtern neu bestimmen ebenso, wie der Kommentar der Gegenwart, ihrer Herausforderungen und Visionen. Um den Mitgliedern und Besuchern den Zugang zum aktuellen Kunstgeschehen und den Umgang mit den Ausstellungen zu erleichtern, bietet der Kunstverein zahlreiche Führungen, Vorträge, Filmprogramme, Symposien und Reisen an.

2001 wurde der Kunstverein für sein Programm mit dem von der Jürgen Ponto-Stiftung vergebenen Preis „Junge Kunst in Kunstvereinen“ ausgezeichnet. Der Kunstverein hat heute ca. 3800 Mitglieder. Direktorin seit 2006 ist Vanessa Joan Müller, im September 2011 wird ihr der Berliner Kunstkritiker und Kurator Hans-Jürgen Hafner (*1972) nachfolgen.

Literatur

  • 175 Jahre Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. Eigenverlag, 2004.
  • Otten, Marie Luise (Hrsg.), Von Dada bis Beuys. 30 jahre Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Schwarzbach Presse, Ratingen, 1998 ISBN 3000031375
  • 5 x 30 Düsseldorfer Kunstszene aus fünf Generationen. 150 Jahre Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 1829–1979, Eigenverlag, 1979
  • Otto Ruhnke: Zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen. - Düsseldorf : Voss, 1879. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

Ausstellungen

  • 2010: Die letzten ihrer Art, Henrik Plenge Jakobsen
  • 2010: Florian Pumhösl
  • 2009/2010: Dance in my experience: Manon de Boer, Henning Bohl, Tom Burr, Claire Fontaine, Brice Dellsperger, Josephine Meckseper, Michaela Meise, Aleksandra Mir, Hanna Schwarz
  • 2008: Ulla von Brandenburg, Wo über dem Grün ein rotes Netz liegt; Amelie von Wulffen; Ian Wallace
  • 2007: Blinky Palermo; Kapitaler Glanz; Gerard Byrne; Städtische Bühne
  • 2006: Die Wörter, die Dinge; Teresa Margolles; Guillaume Leblon
  • 2005: Rafal Bujnowski; Henning Boh; Marc Camille Chaimowicz; Fikret Atay, der neue orient; Time Line

Weblinks

Quellen

  1. Internetseite des Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen

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