Kulturpalast (Chemnitz)

Kulturpalast (Chemnitz)
Kulturpalast am Pelzmühlenteich
Foto von 1951 - kurz nach der Einweihung
im Sommer 1952
bei Nacht - Juni 1960

Der Kulturpalast in Chemnitz ist ein am Nordufer des Pelzmühlenteiches im Stil des Sozialistischen Klassizismus, einer Variante des Neoklassizismus errichtetes, monumentales Gebäude.

Das Gebäude wurde zwischen Mai und Dezember 1950 im Auftrag der SAG Wismut als „Kulturpalast der Bergarbeiter“ im Stadtteil Chemnitz-Rabenstein errichtet. Die Architekten waren Kurt Ritter, Adam Burger und Joachim Rackwitz[1]. Es war der erste, strikt nach sowjetischem Vorbild entstandene Kulturpalast der DDR und wurde am 14. Januar 1951 in Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten der DDR Otto Grotewohl feierlich eingeweiht. Der Kulturpalast beherbergte einen Theatersaal mit etwa 900 Plätzen, einen zweiten großen Saal für Tanzveranstaltungen, ein Restaurant und ein Café, eine Bibliothek sowie ein Damen, Kinder-, Musik- und Billardzimmer.

Bereits 1967 wurde der Kulturpalast wieder geschlossen. Die Gründe sind vielfältig und heute nicht mehr eindeutig nachzuvollziehen. Die SDAG Wismut hatte kein Interesse mehr am kostenintensiven Betrieb des großzügigen Gebäudes. Es wird auch vermutet, dass er stillgelegt wurde, um den Bau der Stadthalle Chemnitz gegenüber der DDR-Regierung rechtfertigen zu können. Später wurde das Gebäude vom Fernsehen der DDR als Studio Karl-Marx-Stadt und anschließend vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) genutzt. Im Zuge der Fertigstellung des neuen Leipziger Sendezentrums im Jahr 2000 gab der MDR den Kulturpalast als Sendestudio auf. Bereits im Herbst 1999 wurden die Tätigkeiten des MDR im Studio Chemnitz eingestellt und nach Leipzig verlegt. Seitdem ist das Gebäude Vandalismus und Verfall preisgegeben. Der jetzige Eigentümer O.K. Haus- und Immobilienverwaltung GmbH[2][3] bemüht sich seit einiger Zeit um einen Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes, was bisher aber abgelehnt wurde. Seit Mai 2011 wird in Chemnitz über eine bundesweite Werbekampagne für eine Neunutzung des Objektes diskutiert[4].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fitzcarraldos Traum - Retter gesucht: Dem Kulturpalast Rabenstein bei Chemnitz droht der Abriss, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. Juli 2011, S. 34
  2. Fitzcarraldos Traum - Retter gesucht: Dem Kulturpalast Rabenstein bei Chemnitz droht der Abriss, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. Juli 2011, S. 34
  3. Website des Unternehmens
  4. Stadt soll für Kulturpalast trommeln Freie Presse vom 27. Mai 2011
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