Kröpelin

Kröpelin
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kröpelin
Kröpelin
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kröpelin hervorgehoben
54.07111111111111.79560
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Höhe: 60 m ü. NN
Fläche: 67,26 km²
Einwohner:

4.745 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18236
Vorwahlen: 038292, 038294
Kfz-Kennzeichen: DBR
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 058
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
18236 Kröpelin
Webpräsenz: www.kroepelin.de
Bürgermeister: Hubertus Wunschik (parteilos)
Lage der Stadt Kröpelin im Landkreis Rostock
Rostock Schwerin Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Ludwigslust-Parchim Admannshagen-Bargeshagen Bartenshagen-Parkentin Börgerende-Rethwisch Hohenfelde (Mecklenburg) Nienhagen (Landkreis Rostock) Reddelich Retschow Steffenshagen Wittenbeck Baumgarten (Warnow) Bernitt Bützow Dreetz (Mecklenburg) Jürgenshagen Klein Belitz Penzin Rühn Steinhagen (Mecklenburg) Tarnow (Mecklenburg) Warnow (bei Bützow) Zepelin Broderstorf Klein Kussewitz Mandelshagen Poppendorf (Mecklenburg) Roggentin (bei Rostock) Steinfeld (Mecklenburg) Thulendorf Altkalen Behren-Lübchin Boddin Finkenthal Gnoien Lühburg Walkendorf Behren-Lübchin Glasewitz Groß Schwiesow Gülzow-Prüzen Gutow Klein Upahl Kuhs Lohmen (Mecklenburg) Lüssow (Mecklenburg) Mistorf Mühl Rosin Plaaz Reimershagen Sarmstorf Diekhof Dolgen am See Hohen Sprenz Laage Wardow Dobbin-Linstow Hoppenrade Krakow am See Kuchelmiß Lalendorf Langhagen Alt Sührkow Dahmen Dalkendorf Groß Roge Groß Wokern Groß Wüstenfelde Hohen Demzin Jördenstorf Lelkendorf Prebberede Schorssow Schwasdorf Sukow-Levitzow Thürkow Warnkenhagen Alt Bukow Am Salzhaff Bastorf Bastorf Biendorf (Mecklenburg) Carinerland Kirch Mulsow Rerik Bentwisch Blankenhagen Gelbensande Mönchhagen Rövershagen Benitz Bröbberow Kassow Rukieten Schwaan Vorbeck Wiendorf (Mecklenburg) Cammin (bei Rostock) Gnewitz Grammow Nustrow Selpin Stubbendorf (bei Tessin) Tessin (bei Rostock) Thelkow Zarnewanz Elmenhorst/Lichtenhagen Kritzmow Lambrechtshagen Papendorf (Warnow) Pölchow Stäbelow Ziesendorf Bad Doberan Dummerstorf Graal-Müritz Güstrow Kröpelin Kühlungsborn Neubukow Sanitz Satow TeterowKarte
Über dieses Bild

Kröpelin ist eine amtsfreie Kleinstadt und Unterzentrum im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Bis zum 13. Juni 2004 war die Stadt Mitglied und Sitz des Amtes Kröpelin.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt zwischen den Hansestädten Rostock und Wismar und mit bis zu 80 m ü. NN für die Nähe zur ca. 12 km entfernten Ostsee ungewöhnlich hoch. Grund dafür ist der sich zwischen Kühlungsborn an der Küste und Kröpelin erstreckende waldreiche Höhenzug der Kühlung, der im Diedrichshagener Berg eine Höhe von 129,7 m ü. NN erreicht.

Ortsteile

  • Altenhagen
  • Boldenshagen
  • Brusow
  • Detershagen
  • Diedrichshagen
  • Einhusen
  • Groß Siemen
  • Hanshagen
  • Horst
  • Hundehagen
  • Jennewitz
  • Klein Nienhagen
  • Klein Siemen
  • Parchow Ausbau
  • Schmadebeck
  • Wichmannsdorf

Geschichte

Kirche in Kröpelin

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1177 als Crapelin. Das Kirchdorf wurde als Doberaner Klosterbesitz 1186 ausgewiesen. Aus einem deutschen Dorf bei der alten slawischen Siedlung entstand eine in Ost-West-Richtung ausgerichtete regelmäßige Stadtanlage. In einer Schenkungsurkunde des Fürsten Heinrich Borwin III. wurde Kröpelin erstmals am 25. August 1250 als Stadt (oppidum) bezeichnet. Die Verleihung des lübischen Stadtrechts wird für das Jahr davor, also 1249, angenommen. Daher entschied man sich die runden Stadtjubiläen jeweils ein Jahr zuvor zu feiern, so 1999 die 750-Jahrfeier. Zur Entstehung des Ortsnamens benennt eine Legende einen Krüppel, der in das Stadtsiegel aufgenommen wurde. Wahrscheinlicher aber leitet sich der Name vom slawischen Wort crepelice = Ort der Wachtel ab.

Die Stadtkirche ist ein Backsteinbau – teils mit Feldsteinsockel – aus dem 13. Jahrhundert. Das breitere und höhere Langhaus aus dem 14. Jahrhundert hat in seinen drei Jochen ein Kreuzrippengewölbe.

Innenstadt und Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts siedelten sich Juden in Kröpelin an, die sich 1821 in den Kahlwiesen ihren Jüdischen Friedhof anlegten. Beim Novemberpogrom 1938 wurde er von den Nazis geschändet und verfiel danach, bis seine Reste später als Gedenkort mit einem Gedenkstein versehen wurden, der an die jüdischen Opfer des Faschismus in der Shoa erinnert.

Eingemeindungen

Altenhagen, Jennewitz und Schmadebeck wurden am 13. Juni 2004 eingemeindet.[2]

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat besteht aus 17 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 7. Juni 2009 hatte folgende Ergebnisse[3]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze
CDU 29,5 5
SPD 21,1 4
WG Kröpeliner Liste 14,9 3
Die Linke 12,1 2
Freie Wählergemeinschaft Kröpelin 10,8 2
Interessengemeinschaft Jennewitz 6,0 1
FDP 2,5 0
Bündnis 90/Die Grünen 1,9 0
Einzelbewerber Puskeiler 1,3 0

Wappen

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 66 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Am 24. März 1997 beschloss die Stadtvertretung, das heutige Wappen einzuführen, das am 8. Juni 1999 durch das Innenministerium genehmigt wurde.

Blasonierung: „In Blau einen nach links kriechenden Krüppel mit silbernen Gewand, natürlicher Fleischfarbe (Ausnahmefarbe), mit goldenem Kegelhut, silbernem Haar und goldenen Klötzen an den Unterschenkeln und in den Händen; über dem Krüppel ein links gelehnter goldener Schild mit einem hersehenden schwarzen Stierkopf mit silbernen Hörnern und einer goldenen Fürstenkrone, von der fünf Zinken sichtbar sind.“

Das Wappen wurde von dem Weimarer Michael Zapfe neu gezeichnet und in Details farblich geändert.

Der kriechende Behinderte ist mit dem Stierkopf bereits 1306 im Siegel von Kröpelin vertreten. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs („crepelita“ – Wachtelfeld oder „crepelice“ – Wachtelort). In späterer Zeit brachte man ihn mit dem deutschen Wort „Krüppel“ in Verbindung. Der schwarze Stierkopf stellt die Zugehörigkeit zum Lande Mecklenburg durch den Verweis auf die Rostocker Nebenlinie des mecklenburgischen Fürstenhauses dar.

Die Namensherleitung über den Begriff „Krüppel“ wird durch eine alte Sage unterstrichen, in der ein verdienter, aber schwerverwundeter Soldat den ausstehenden Sold seitens seines zahlungsunfreudigen Herren durch den Einsatz von Klötzen als „Gehhilfe“ weit besser als erwartet in Form von Landbesitz „erkriecht“ und damit das Ortsgebiet erwirbt.

Städtepartnerschaft

Es besteht seit 1990 eine Partnerschaft mit den niedersächsischen Gemeinden Hude und Schwarmstedt, sowie zur französischen Stadt Arnage, einem südlichen Vorort von Le Mans im Département Sarthe. 2003 wurde eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Włoszakowice im Powiat Leszczyński (Polen) geschlossen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Galerieholländerwindmühle in Kröpelin
Blick auf die Mühle vom Markt
  • Von 1996 bis 2011 befand sich das Stadtmuseum im Rathaus. Es ist seit 2011 in der Stadtbibliothek untergebracht.
  • „Versenkbare“ Windmühle (1904) in Kröpelin. Wenn man mit dem Auto vom Markt in Kröpelin in Richtung Bad Doberan fährt, entsteht der Eindruck, die Mühle, eine Galerieholländer-Windmühle, verschwinde in den Boden und tauche wieder auf (eine optische Täuschung aufgrund der Landschaftsverhältnisse (Hügel und Senke)). Nördlich davon eine weitere Erdholländermühle (1876) ohne Flügel und Windrose als Wohnung.
  • Das 2003 bis 2007 sanierte Herrenhaus Wichmannsdorf (Architekt: Paul Korff).
  • Seit 1996 findet in Schmadebeck jährlich der Dorfrock statt, bei dem vor allem bekannte Ostrock-Bands auftreten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im am westlichen Ortseingang der Stadt Kröpelin gelegenen Gewerbegebiet sind mehrere Betriebe der Bereiche Dienstleistungen (Tourismus) und Produktion (metallverarbeitendes Gewerbe) tätig. Für Menschen mit Behinderungen wurden ca. 170 Arbeitsplätze in den Kröpeliner Werkstätten geschaffen. Weiterhin spielt die Landwirtschaft traditionell eine gewichtige Rolle. So existiert unter anderem eine Milchviehanlage in Ortsrandlage. Die Betriebe in Kröpelin sind ausschließlich kleine, mittelständische Unternehmen und Einzelunternehmen.

Verkehr

Kröpelin liegt an der Bundesstraße 105 (Rostock–Wismar). 15 Kilometer südlich der Stadt besteht Autobahnanschluss (Auffahrt Kröpelin Ostseeautobahn A 20). Der Ort verfügt zudem über einen Bahnhof an der Wismar-Rostocker Eisenbahn. Von diesem besteht mit der Regionalexpresslinie RE8 Anschluss nach Wismar, Bad Doberan, Rostock und Tessin.

Sendeanlage

Nördlich des Ortsteils Diedrichshagen bei 54°6'23" nördlicher Breite und 11°45'58" östlicher Länge befindet sich eine Sendeanlage der Deutschen Telekom AG. Als Antennenträger kommt ein 97 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast zum Einsatz. Es werden die folgenden Programme abgestrahlt:

Sendername Frequenz ERP
NDR 1 MV 94,3 MHz 0,2 kW
N-Joy 103,7 MHz 5 kW

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  3. Wahlergebnis auf www.stadt-kroepelin.de

Weblinks

 Commons: Kröpelin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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