Anglo-Saxon Petroleum

Anglo-Saxon Petroleum
Royal Dutch Shell plc (engl.)
Koninklijke Nederlandse Shell N. V. (niederl.)
Unternehmensform plc
ISIN GB00B03MLX29
Gründung 1907[1]
Unternehmenssitz London, Vereinigtes Königreich (Hauptverwaltung in Den Haag, Niederlande)[2]
Unternehmensleitung
Mitarbeiter ca. 112.000 (2006)
Umsatz 356 Mrd. USD (2007)[3]
Produkte

Öl, Gas und Petrochemie

Website

www.shell.com

Größte Unternehmen der Welt 2005 nach Umsatz
Größte Unternehmen der Welt 2005 nach Gewinn

Die Royal Dutch Shell plc (Kurz: RDS) ist eines der weltweit größten Energie-Unternehmen. Der Konzern ist in mehr als 140 Ländern aktiv. Weltweit beschäftigt Shell rund 112.000 Mitarbeiter. Etwa eine Million Anleger investieren in ca. fünf Milliarden Aktien. Das Unternehmen ist als Royal Dutch Shell plc in das Handelsregister in London eingetragen. Die Hauptverwaltung befindet sich in Den Haag.[2]

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Entwicklung des Shell-Pecten durch fortgesetzte Stilisierung (ab Mitte der 1930er Jahe bis heute

Die Marke und Unternehmensgruppe Shell geht zurück auf die 1833er Gründung eines Kuriositätengeschäfts im Londoner Eastend durch Marcus Samuel, einen orthodoxen Juden. Ein Großteil seines Handels basierte auf dekorativen Muscheln (engl.: „Shell“), die zur Ornamentierung, für Schachteln oder als Sammlerobjekte im Viktorianischen England beliebt waren und aus Fernost von ihm importiert wurden.

Seine zwei Söhne, der gleichnamige Marcus Samuel, 1. Viscount Bearsted sowie Samuel Samuel, führten das Geschäft fort. Der Muschelimport wurde zu einem Import-Export-Handel weiter entwickelt, der sich zum Transport von Kerosin zu Beleuchtungszwecken wandelte. Schließlich kam es 1890 zur Entscheidung Tankschiffe zum Öltransport unter dem Firmennamen The Shell Transport and Trading Company p.l.c. (London) zu bauen. Dieses Transportgewerbe wurde im weiteren ergänzt durch Förderung (Öl-Quellen-Fund in Borneo, 1897) und Raffinierung von Öl. Marcus Samuel jun. behielt den etablierten Firmennamen des Vaters aus Sentimentalität bei. [4] Ferner verwendete er aus Tradition die Kammmuschel als Logo.

Im Jahr 1907[1] schloss Henri Deterding die N.V. Koninklijke Nederlandse Petroleum Maatschappij in Den Haag mit M. Samuels Firma zusammen. Die Besitzanteile lagen bei 60:40 für Deterding. Beide Unternehmen bündelten ihr Geschäft, blieben aber einzeln bestehen. Das niederländische Unternehmen wurde zur Royal Dutch Petroleum Company umbenannt.

Im Juli 2005 wurden beide Firmen zur Royal Dutch Shell plc vereinigt, einer Aktiengesellschaft nach englischem Recht, die an den Börsen in London, Amsterdam und New York kotiert ist. Der Firmensitz ist in Den Haag.

Wirtschaftliche Situation

2005 erwirtschaftete Shell einen Gewinn von 25,3 Mrd. US-Dollar, der Umsatz betrug 379 Mrd. US-Dollar.

Im Jahr 2007 konnte Shell seinen Gewinn auf 31,3 Mrd. US-Dollar steigern, dies bedeutet ein Plus von 23% gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz konnte auf 356 Mrd. gesteigert werden, ein Plus von 12%. [3]

Geschäftsbereiche

Shell Research Centre in Amsterdam

Shell ist weltweit in fünf Geschäftsbereichen aktiv:

Shell ist an Explorations- und Förderprojekten in über 45 Ländern beteiligt. Die Produktion an Erdöl, Erdgas und anderen Kohlenwasserstoffen beläuft sich auf rund 3,8 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag (ein Barrel entspricht 159 Litern). Der Anteil des Erdgases an der gesamten Kohlenwasserstoff-Förderung beträgt mittlerweile schon knapp 50 Prozent. Shell ist einer der größten Vertreiber von Kraft- und Schmierstoffen der Welt und eine der bekanntesten Marken. Pro Tag nutzen rund 25 Millionen Tankstellen-Kunden weltweit den Service von Shell.

Shell investiert auch in Erneuerbare Energien. 2009 beschloss Shell das Engagement in den Bereichen Solartechnik, Windenergie und Wasserkraft einzustellen. Stattdessen soll die Erforschung und Entwicklung von Kraftstoffen aus Biomasse weiter ausgebaut werden, in diesem Segment ist Shell der weltgrößte Einkäufer und Anwender.[5] Shell engagiert sich ferner auf dem Sektor der Wasserstoffwirtschaft.

Konzernstruktur/Unternehmensbeteiligungen

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  • Es fehlen viele Tochtergesellschaften, bitte nach Möglichkeit ergänzen und Beteiligungen abbilden:

http://www-static.shell.com/static/investor/downloads/financial_information/reports/2005/2005_annual_report.zip Seiten 220 bis 222 Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst.

Raffinerie in Hamburg-Wilhelmsburg.
  • Royal Dutch Shell plc, Den Haag, Niederlande
    • Deutsche Shell Holding GmbH, Hamburg
      • Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg
        • euroShell Deutschland GmbH, Hamburg
        • CARISSA Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg
        • Deutsche Gesellschaft für Tankstellen- und Parkhausinteressen mbH, Hamburg
        • IVV - Industrie-Versicherungsvermittlungs-Gesellschaft mbH, Hamburg
        • Shell Aviation Services GmbH, Hamburg
      • Shell Global Solutions (Deutschland) GmbH, Hamburg
    • Shell Chemie Beteiligungsgesellschaft mbH
    • Shell Deutschland Schmierstoff GmbH
    • Shell Direct GmbH
    • Shell Direct Services GmbH
    • Shell Energy Deutschland GmbH
    • Shell Energy Services GmbH
    • Shell Erdgas Beteiligungsgesellschaft mbH
    • Shell Erdgas Marketing GmbH & Co. KG
    • Shell Erneuerbare Energien GmbH
    • Shell Exploration et Production du Maroc GmbH
    • Shell Grundstücksgesellschaft Wesseling GmbH & Co. KG
    • Shell Verwaltungsgesellschaft für Erdgasbeteiligungen mbH
    • Shell Petroleum Development Company of Nigeria (SPDC), der größte in Nigeria tätige Erdölkonzern, ein Konsortium der Nigerian National Petroleum Corporation (NNPC, 55% der Anteile) mit der Elf Petroleum Nigeria Limited (10%) und der Nigerian Agip Oil Company (NAOC, 5%) unter der operativen Leitung von Shell (30%).[6]
    • Shell Nigeria Exploration and Production Company (SNEPCO)
    • Shell Nigeria Gas (SNG)
    • Shell Nigeria Oil Products (SNOP)

Shell in Deutschland

Shell-Tankanhänger
Eine Shell-Tankstelle in der Schweiz
Shell-Tankstelle in Hennstedt, Dithmarschen

Anfänge

Royal Dutch (Shell) ist in Deutschland seit dem Jahr 1902 präsent. Bis 1947 ist die Geschichte der Shell in Deutschland die Geschichte der Rhenania-Ossag Mineralölwerke AG (seit 1947 Deutsche Shell AG).

1980 betrieb Shell in Westdeutschland 2.795 Tankstellen (Marktanteil: 10,8 Prozent), davon 1.422 mit Selbstbedienung.

2002 wird das Downstream-Geschäft (Raffinerien, Logistik, Tankstellen) der RWE Dea in ein Joint-Venture mit Shell unter dem Namen Shell & DEA Oil GmbH eingebracht, zum 1. Juli 2002 vollständig durch Shell übernommen und Ende 2003 dann in Shell Deutschland Oil GmbH umbenannt.

Im August 2002 werden ca. 40 Tankstellen nach der Fusion aus kartellrechtlichen Gründen an die Westfalen AG abgegeben, weitere an Classic und Q1. Von 2004 an werden die meisten DEA-Tankstellen in Shell umgeflaggt. Eine DEA-Tankstelle gibt es noch in Haltern. Durch diese Verwendung sichert sich Shell das Markenrecht an DEA.

Gegenwart

Shell in Deutschland, vertreten durch Dr. Peter Blauwhoff (CEO), Klaus Bortel (CFO), Dr. Peter Seifried (COO) und Amrin Senger (HR), ist in den Geschäftsfeldern Mineralölverarbeitung und -vertrieb, Exploration & Produktion von Erdgas und Erdöl, Erdgas-Marketing, Chemie sowie Erneuerbare Energien aktiv. Die Forschungsaktivitäten sind in Shell Global Solutions integriert, dem weltweiten Shell Forschungsverbund.

Mit den Aktivitäten in Deutschland erwirtschaftete Shell im Jahr 2004 einen Umsatz von rund 35 Milliarden Euro. Einschließlich der Tochter- und Enkelgesellschaften beschäftigt Shell in Deutschland rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Shell in Deutschland betreibt drei eigene Raffinerien und ist außerdem an zwei weiteren beteiligt. Mit einer Raffineriekapazität von 35,3 Millionen Tonnen ist das Unternehmen der führende Raffineriebetreiber in Deutschland.

Mit einem flächendeckenden Netz von rund 2.200 Tankstellen (inkl. Markenhandelsstationen) ist Shell bundesweit vertreten. Heizöl und andere Mineralölprodukte werden deutschlandweit über ein Netz von Niederlassungen und Markenhändlern verkauft, unter anderem über das Tochterunternehmen Shell Direct GmbH.

Der Bedarf an Erdgas steigt stetig, da sich immer mehr Haushalte und gewerbliche Verbraucher für Erdgas entscheiden. Shell betreibt das Erdgasgeschäft in Deutschland im Wesentlichen durch die Shell Energy Deutschland (Erdgasmarketing; Sitz in Hamburg). Zu den Kunden zählen Stadtwerke, regionale Erdgasverteiler und Industriebetriebe. Insgesamt ist Shell mit rund 15 Prozent am deutschen Erdgasmarkt beteiligt. Die fünfzigprozentige Beteiligung an der BEB Transport und Speicher Service, über die Shell zuvor ebenfalls ein Teil ihres Erdgasgeschäfts abwickelte, wurde mit Wirkung per 1. Juli 2008 an die niederländische Gasunie verkauft.[7]

Shell hat Anfang 2006 sein Solargeschäft auf Siliziumbasis in Deutschland veräußert. Laut einer Shell-Pressemeldung vom 2. Februar 2006 hat sich Shell dazu entschieden, Produktion, Vertrieb, Marketing sowie die entsprechende F&E von Solarzellen auf Siliziumbasis an die Solarworld AG, Bonn, zu verkaufen. Shell stellte pro Jahr Silizium-basierte Solarzellen mit einer Gesamtleistung von etwa 80 Megawatt her. Die Produktionsstätten in den USA (in den Staaten Washington und Kalifornien) sowie in Deutschland gehen an Solarworld über. Solarworld übernimmt auch die insgesamt 579 Mitarbeiter, die in diesem Bereich tätig sind.

Seit August 2005 hält Shell Deutschland Oil (Dr. Peter Seifried, Klaus Bortel, Amrin Senger) eine Minderheitsbeteiligung an der CHOREN Industries GmbH, Freiberg. Mit diesem Engagement stellen Shell und CHOREN die Weichen für den Bau der weltweit ersten kommerziellen Anlage für die Umwandlung von Biomasse in hochwertigen synthetischen Kraftstoff „SunFuel“.

Dr. Josef Waltl wurde im Jahr 2006 zum Vorsitzenden des MWV Deutschland (Mineralölwirtschaftsverband e.V.) bestellt.

Shell in Österreich

Anfänge

Der Shell-Konzern begann bereits in den 1920er-Jahren in Österreich Fuß zu fassen. Die Shell Petroleum AG wurde 1924 als Tochterfirma der damaligen Royal Dutch Shell gegründet [8]. Aktiv wurde Shell in Österreich aber bereits 1923 durch Zusammenarbeiten mit der 1886 gegründeten Aktiengesellschaft der Wien-Floridsdorfer Mineralölfabrik, Eigentümerin der seit 1864 örtlich bestehenden „Fabrik für Petroleumprodukte“. Jene AG befand sich damals durch mittelbare Folgen des Ersten Weltkrieges - allen voran einer unterbrochenen Rohgüterversorgung aus Galizien - in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Royal Dutch Shell sicherte damals dessen Weiterbestand durch die Lieferung von Rohöl aus Rumänien, wo sich der Ölmultikonzern zuvor bereits eingekauft hatte. Dieser Handelsbeziehung folgte schließlich 1929 der vollständige Aufkauf und die Umtaufung jenes Betriebes in Aktiengesellschaft der Shell-Floridsdorfer Mineralölfabrik. Im Zuge der regionalen Expansion wurde außerdem mit der Erschließung von Öl in Österreich begonnen. Zu diesem Zweck wurde bereits 1935 von der Bataafsche Petroleum Maatschappij N.V., einer damaligen Tochter der Royal Dutch Shell, zusammen mit der Socony-Vacuum Oil, einem Vorgängerkonzern des heutigen Exxon Mobil, die immer noch bestehende Rohölgewinnungs Aktiengesellschaft (RAG) gegründet.

Zweiter Weltkrieg

Als 1938 der Anschluss Österreichs an Deutschland erfolgte, kam es zwangsläufig zu einer rechtlichen Eingliederung der österreichischen Shell-Unternehmen in den deutschen Konzern. Während des Krieges zählte die Shell-Raffinerie in Floridsdorf zur strategisch wichtigen Infrastruktur. Obwohl sie damit verstärkt Ziel der alliierten Bombardements wurde, konnte ihr Betrieb vergleichsweise lange bis ins Frühjahr 1945[9] aufrechterhalten werden. Möglich wurde dies durch den Einsatz von schätzungsweise 250 ungarischen jüdischen Zwangsarbeitern, die zu diesem Zweck von der SS in einem Floridsdorfer Arbeitslager gefangengehalten wurden.[10][11].

Die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgende Besatzung Österreichs hatte für die Industrie zunächst weitreichende Folgen. Aufgrund des Beschlusses der Potsdamer Konferenz vom 1. August 1945 dazu ermächtigt, sich ehemaliges deutsches Eigentum der eigenen Besatzungszone einzuverleiben, übernahm die Sowjetunion 1946 im Rahmen der USIA zahlreiche österreichische Betriebe. Dabei inbegriffen war auch die Erdölindustrie des Ostens, sie wurde einer neu gegründeten, eigennützigen "Sowjetischen Mineralöl-Verwaltung", kurz SMV, einverleibt.[12]

Shell Austria

Da Royal Dutch Shell im Osten Österreichs nach dem Krieg der sowjetischen Verstaatlichung im Osten machtlos gegenüber war, begann man stattdessen, im nicht zur sowjetischen Besatzungszone gehörenden Westen Österreichs mit dem Wiederaufbau der österreichischen Tochter - nunmehr unter dem Namen Shell Austria AG [8].

1955 schließlich kam es aufgrund der durch den Staatsvertrages nun wirksam gewordenen Verstaatlichungsgesetze von 1946 und 1947 zur Überführung der durch die SMV beschlagnahmten Erdölindustrie in den Besitz der Republik Österreichs und somit der Entstehung der Österreichischen Mineralölverwaltung [13]. Im Wiener Memorandum vom 10. Mai 1955, einem multilateralen Abkommen mit den westlichen Besatzungsmächten verpflichtete sich die Republik Österreich jedoch, jene verstaatlichten heimischen Erdölkonzerne, die vor Kriegsbeginn in französischer, kanadischer, amerikanischer oder niederländisch-englischer Hand waren, entsprechend zurückzugeben. Damit war neben Mobil Oil und anderen Ölmultis auch die österreichische Shell wieder vollständig rehabilitiert worden.[14][15]

Bis 1970 betrieb Shell Austria noch die Raffinerie Floridsdorf, dann wurde diese stillgelegt und man übersiedelte 1971 in das Ölhafen-Industriegebiet der Wiener Lobau, wo sich bis heute das österreichische Hauptwerk und -lager befindet.

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  • Geschichte / Meilensteine ab 1971 bis ins 21. Jahrhundert
  • Aufbau des Tankstellen-Imperiums in Österreich
  • Eckdaten der Shell Austria heute (Geschäftszahlen etc.)

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Kritik

  • Shell geriet 1995 in die Kritik, als es die Erdölplattform „Brent Spar“ im Atlantik versenken wollte. Kritiker wie Greenpeace befürchteten schwere Umweltschäden, da die Plattform massiv mit gefährlichen Giftstoffen belastet gewesen sein sollte. Zahlreiche Organisationen riefen 1995 sogar zu einem Boykott gegen Shell auf. Aufgrund des großen öffentlichen Drucks ließ Shell von seinen Plänen ab und entschloss sich, die Brent Spar an Land zu demontieren. Allerdings zeigten unabhängige Untersuchungen, dass die Greenpeace-Informationen über die Kontamination der Ölplattform größtenteils falsch waren. Greenpeace wurde wegen der falschen Angaben massiv kritisiert. Selbst tendenziell wohlmeinende Journalisten wie der NDR-Journalist Christoph Lütgert sprachen nach der Brent-Spar-Kampagne vom „Greenpeace-Debakel“.
  • In den 50er Jahren begann Shell in Nigeria im Lebensraum des Volkes der Ogoni gegen deren Willen mit der Ölförderung. Durch die daraus resultierte massive Umweltverschmutzung wurden die Ogoni ihrer Lebensgrundlage beraubt, was zu Tausenden von Toten führte. Der renommierte Ogoni-Schriftsteller Ken Saro-Wiwa schrieb das Buch „Flammen der Hölle“ (Anspielung auf das Abfackeln von Erdgas), in dem er die Schandtaten des Ölkonzerns öffentlich machen wollte und gründete die MOSOP (Movement for the Survival of the Ogoni People). 1995 wurden Saro-Wiwa und acht weitere MOSOP-Führer in einem offensichtlichen Scheinprozess zum Tode verurteilt und hingerichtet. Weder zahlreiche Appelle und Proteste von Menschenrechtsorganisationen, Staats- und Regierungschefs anderer Länder, stille Diplomatie von Shell sowie von internationalen Organisationen wie der EU, der UNO oder der Organisation Afrikanischer Staaten konnten die nigerianische Regierung zu einer Begnadigung der Ogoni bewegen.
  • Neuen Aufschluss über die katastrophale Situation der Menschen im Ölland Nigeria gibt die englische Ausgabe von „National Geographics“ vom Februar 2007. Trotz eines Verbotes durch den Federal High Court of Nigeria 2005 wurden 2006 noch über 3,5 Mill Tonnen Kohlenwasserstoffe, vor allem Erdgas, von der SPDC Tag und Nacht abgefackelt. Die Möglichkeit einer Einhaltung des gesetzlichen Verbotes ab 2008 wurde von Shell bisher nicht bestätigt, das Gesetz angefochten. [16] Für diese Gesamtleistung erhielt Shell 2005 den „Public Eye Award“.
  • Rapider Bevölkerungszuwachs, innenpolitische Probleme und ethnische Konflikte sowie soziale und wirtschaftliche Nöte verursachen weiter Unruhen in den Ölfördergebieten. Wesentlicher Streitpunkt ist die gerechte Verteilung der Öleinnahmen durch die nigerianische Zentralregierung und die Verwendung der Gelder in den Regionen und auf lokalen Ebenen [17].
  • In Irland plant Shell (in Kooperation mit Statoil und Marathon) gegen den Willen der örtlichen Bevölkerung die Errichtung einer an Land gebauten Raffinerie für Erdgas aus dem Atlantik. Die Bewohner der abgelegenen Gegend befürchten die Zerstörung ihrer Umwelt und ihrer Lebensgrundlagen. Eine Gruppe führt unter dem Namen Shell to sea den Widerstand gegen das Projekt. Im Mai 2007 wurde dem Anwohner und Aktivisten Willie Corduff für seinen Einsatz der Goldman Environmental Prize verliehen.[18]
  • Im Süden von Köln plant Shell seine beiden Raffinerien in Köln-Godorf und im benachbarten Wesseling durch eine Pipeline miteinander zu verbinden. Verschiedene Trassen stehen zur Auswahl, doch Shell befürwortet diejenige, die zweimal unter dem Rhein geführt werden muss und anschließend ein Naturschutzgebiet nach FFH-Richtlinien (Flora-Fauna-Habitat), einen gerade erst geschaffenen Retentionsraum gegen Hochwasser und durch den Hochwasserdamm führt. Derzeit prüft die Bezirksregierung in einem Raumordnungsverfahren die Auswirkungen des Pipelinebaus.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Royal Dutch Shell: About Shell: The beginnings (Englisch), zuletzt abgerufen am 5. Mai 2007
  2. a b Royal Dutch Shell: Investor contacts
  3. a b Artikel auf Spiegel.de
  4. http://www.weizmann.ac.il/ICS/booklet/15/pdf/bob.pdf Bob Weintraub, Negev Academic College of Engineering, Beersheva
  5. Tim Webb (17. März 2009). Biofuels, not wind and solar power are Shell's energy future (Englisch). The Guardian. Abgerufen am 20. März 2009.
  6. http://www.shell.com/home/content/nigeria/about_shell/who_we_are/companies/companies.html Shell Nigeria Companies
  7. ExxonMobil und Shell verkaufen deutsches Erdgastransport Geschäft
  8. a b shell.com: Historie der Shell Austria, 28. 8. 2006
  9. fp.tsn.at: Zeitleiste Österreich, Abs. 1945, 28. August 2006
  10. cmht.com: Zwangsarbeits-Fälle bei Royal Dutch Shell, Abs. Shell Austria AG, 28. August 2006
  11. grg21oe.at: Befreiung KZ Mauthausen, Abs. Nebenlager des KZ Mauthausen in Floridsdorf, 28. August 2006
  12. aeiou.at: Deutsches Eigentum in Österreich, 28. August 2006
  13. aeiou.at: Erdöl in Österreich, 28. August 2006
  14. ooe.kpoe.at: Die Entwicklung der Verstaatlichten bis Anfang der 80er Jahre, 28. August 2006
  15. SPE Vienna Basin Section: Upstream Oil and gas companies: RAG, Abs. History, abgerufen am 7. März 2007
  16. http://www.shell.com/static/nigeria/downloads/pdfs/2006_shell_nigeria_report.pdf Shell Nigeria Report 2006
  17. ZEIT online 28.6.2006: Eine interne Studie stellt fest: Die Produktion des Energiekonzerns im Nigerdelta ist bedroht. Geld, das Shell für Entwicklungsprojekte ausgibt, verschärft gewalttätige Konflikte Von Sebastian Bräuer:Artikel
  18. Junge Welt, 05.06.2008: Küste in Brand: Im Westen Irlands baut ein Konsortium um Shell eine Hochdruckpipeline für Gasvorkommen ...:Artikel

Weblinks

International

Deutschland

Österreich


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