Kroatische Demokratische Union

Kroatische Demokratische Union
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.
Logo der Kroatischen Demokratischen Union (HDZ)

Die Kroatische Demokratische Union (kroat. Hrvatska demokratska zajednica) wurde 1989 gegründet und 1990 als Partei registriert und zugelassen. Sie ist eine konservative Mitte-Rechts-Partei. Auf europäischer Ebene ist sie Mitglied der Europäischen Volkspartei (EVP).

Geschichte

Die HDZ wurde am 17. Juni 1989 bei einem geheimen Treffen als nationale Sammlungsbewegung gegründet, unter anderem von Stipe Mesić, Josip Manolić und Franjo Tuđman, der erster Parteipräsident wurde. Sie gab sich eine stark zentralistische Struktur und hatte Organisationen in allen Landesteilen der damaligen Sozialistischen Republik (SR) Kroatien. Seit August 1990 besteht ein Ableger in Bosnien und Herzegowina (Hrvatska Demokratska Zajednica Bosne i Hercegovine, HDZBiH.

Die HDZ erlangte 1990 bei der ersten freien Mehrparteienwahl für das Parlament der SR Kroatien die absolute Mehrheit.

Die HDZ stand an der Spitze des sechs Parteien umfassenden „Kroatisch-demokratischen Blockes“. In der ersten Parlamentskammer hatte die HDZ 55 von 80 Sitzen gewonnen und in der zweiten 205 von 365. Mit dieser Majorität im kroatischen Parlament (Sabor) setzte sie am 22. Dezember 1990 eine neue Verfassung durch. In einer Volksabstimmung am 19. Mai 1991 entschieden sich 93,24 % der Abstimmenden für die Unabhängigkeit Kroatiens, wobei die meisten Angehörigen der serbischen Minderheit in Kroatien die Abstimmung boykottierten.

Die kroatische Politik gegenüber Bosnien und Herzegowina zur Zeit des Krieges führte zu Auseinandersetzungen innerhalb der Partei, die spätestens beim Parteitag im Oktober 1993 sichtbar wurden. Die Gruppe um Stipe Mesić und Josip Manolić, damals die Präsidenten der beiden Parlamentskammern, verlangte eine sofortige Beendigung der aggressiven Bosnienpolitik.

Tuđman sprach sich für die Zentrumsströmung aus, was viele Parteianhänger brüskierte. Mesić und Manolić spalteten sich schließlich mit 15 Abgeordneten im Mai 1994 ab und gründeten die Partei Kroatische Unabhängige Demokraten (HND, Hrvatski nezavisni demokrati). Die HDZ überstand die Krise und festigte spätestens 1995 mit der Rückeroberung der serbisch besetzen Gebiete und dem Erfolg bei den Parlamentswahlen wieder ihre Macht.

Nach Tuđmans Tod und zur Zeit der Mitte-Links-Regierung Ivica Račans von 2000 bis 2003 unterzog sich die Partei Reformen. Dabei setzte sich Ivo Sanader gegen seinen schärfsten Widersacher Ivić Pašalić durch und brachte die Partei auf einen pro-europäischen, christlich-demokratischen Kurs. Außerdem wurden korrupte Parteimitglieder ausgeschlossen. Die Partei ging gestärkt aus diesen Reformen hervor und erlangte wieder größere Zustimmung unter der Bevölkerung. Bei den Parlamentswahlen am 23. November 2003 gewann sie mit ihrem neuen Vorsitzenden Ivo Sanader als stärkste Partei Kroatiens (66 der 152 Sitze im Parlament) und führte wieder die Regierung des Landes an. Da sie aber nicht über ausreichend viele Sitze für eine stabile Regierung verfügte, koalierte sie zeitweise mit der Kroatischen Sozial-Liberalen Partei (HSLS) und bis Februar 2006 mit dem Demokratischen Zentrum (DC) und überzeugte die mehrere Kleinparteien zu einer Tolerierung - unter anderem der Unabhängigen Serbisch-Demokratischen Partei durch Angebote an die serbische Minderheit. Bei der Präsidentschaftswahl (Stichwahl am 16. Januar 2005) unterlag die Kandidatin der HDZ, Jadranka Kosor, deutlich dem parteilosen Amtsinhaber Stjepan (Stipe) Mesić.

Nach den Parlamentswahlen im Herbst 2007 hatten die Oppositionsparteien an Stimmen hinzugewonnen. Eine Regierungsbildung schien zunächst schwierig. Die Kroatische Demokratische Union konnte sich nicht länger auf ihre bisherige Minderheitsregierung stützen, sondern brauchte weitere Koalitionspartner für die Regierungsbildung, worauf sich nach Sondierungsgesprächen die bisherige oppositionelle, liberale Partei Kroatische Sozial-Liberale Partei und die Kroatische Bauernpartei einließen. [1]

Einzelnachweise

  1. net.hr Sanader sastavlja Vladu (kroatisch)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kroatische Demokratische Union 1990 — Die Kroatische Demokratische Union 1990 oder Kroatische Demokratische Gemeinschaft 1990 (Hrvatska Demokratska Zajednica 1990) ist eine politische Partei der kroatischen Volksgruppe in Bosnien und Herzegowina. Sie ist aufgrund innerparteilicher… …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatische Demokratische Union in Bosnien und Herzegowina — Die Kroatische Demokratische Union in Bosnien und Herzegowina oder Kroatische Demokratische Gemeinschaft Bosniens und der Herzegowina (kroat.: Hrvatska demokratska zajednica Bosne i Hercegovine, HDZ BiH) ist eine politische Partei der kroatischen …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatische Demokratische Gemeinschaft — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Internationale Demokratische Union — Die Internationale Demokratische Union ist eine Arbeitsgemeinschaft von 45 konservativen und christdemokratischen Parteien. Weitere rund 40 Parteien gehören nur einer regionalen Untergruppe an. Die Jugendorganisation ist die IYDU.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatische Präsidentenwahl 2009/10 — Gewählter Ivo Josipović Die fünfte kroatische Präsidentschaftswahl fand am 27. Dezember 2009 und am 10. Januar 2010 (Stichwahl) statt. Im ersten Wahlgang am 27. Dezember 2009 wurden 4.495.006 Wahlberechtigte aufgerufen, ihren dritten Präsidenten… …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatische Geschichte — Die kroatischen Länder befinden sich seit Jahrhunderten im Spannungsfeld und Grenzbereich zwischen mehreren Kulturkreisen. Zur Zeit der Einwanderung der Kroaten im 7. Jahrhundert verlief die Ostgrenze der kroatischen Länder etwa an der Grenze… …   Deutsch Wikipedia

  • Jugend der Kroatischen Demokratischen Union — Die Jugend der Kroatischen Demokratischen Union (kroat. Mladež Hrvatske demokratske zajednice, kurz MHDZ) ist die Jugendorganisation der kroatischen konservativen Partei Kroatische Demokratische Union. Die MHDZ ist am 13. September 1990 gegründet …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatische Liberale Partei — Logo der Kroatischen Sozial Liberalen Partei (HSLS) Die Kroatische Sozial Liberale Partei (HSLS) (kroat. Hrvatska socijalno liberalna stranka) ist eine konservativ liberale Partei in Kroatien. Sie ist Mitglied der Liberale Internationale und der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kroatische Volkspartei — Logo der Kroatischen Volkspartei (HNS) Hrvatska Narodna Stranka Liberalni Demokrati (HNS) (deutsch Kroatische Volkspartei Liberaldemokraten) ist eine links liberale Partei in Kroatien. Die Ursprünge der Partei liegen im 19. Jahrhundert. Als Teil… …   Deutsch Wikipedia

  • Freie Demokratische Partei Bremen — Dieser Artikel beschreibt die Freie Demokratische Partei der Bundesrepublik Deutschland; zur gleichnamigen Partei in der DDR siehe Freie Demokratische Partei (DDR). Freie Demokratische Partei …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”