Kriegerdenkmal im Hofgarten (München)

Kriegerdenkmal im Hofgarten (München)
Kriegerdenkmal im Hofgarten

Das Kriegerdenkmal im Hofgarten in München wurde zum Gedenken der im Ersten Weltkrieg gefallenen Münchner errichtet. Es steht am östlichen, tiefer gelegenen Ende des Hofgartens, vor dem Gebäude der Bayerischen Staatskanzlei.

Inhaltsverzeichnis

Bauwerk und Skulptur

In einer rechteckigen, 2,25 Meter tiefen, mit Muschelkalk verkleideten Grube steht eine aus Travertinblöcken gebildete, ebenfalls rechteckige begehbare Gruft, in der die Figur des toten Soldaten liegt.

In die 28 auf 17 Meter messende Grube führen vier enge abgewinkelte Treppen an den Längsseiten. An den Wänden dieses Vorraumes zur Gruft finden sich zwei Reliefs, die marschierende Soldaten und ein Gräberfeld zeigen. Zwölf Steinblöcke tragen die 2 Meter dicke und 250 Tonnen schwere Deckenplatte der Gruft. An ihren Schmalseiten führen sieben Stufen hinab zur überlebensgroßen Figur des toten Soldaten; der Innenraum misst 7,30 auf 3,50 Meter.

Der Entwurf des Denkmals entstammt einer Zusammenarbeit des Bildhauers Karl Knappe mit den Architekten Thomas Wechs und Eberhard Finsterwalder. Bernhard Bleeker schuf den toten Soldaten und den Sockel dazu aus rotem Marmor; 1972 wurde die Originalskulptur durch einen Bronzeabguss, ausgeführt von Thomas Wimmer, ausgetauscht; sie befindet sich heute im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt.

Die Anlage wurde 1924 in Anwesenheit Rupprechts von Bayern[1], des Sohnes des letzten bayerischen Königs, eingeweiht, jedoch erst 1928 in allen Details vollendet. Sie steht unter Denkmalschutz.

Inschriften

Inschrift in der Gruft

An der westlichen Seite der Deckenplatte ist der Satz „Sie werden auferstehen“ eingemeißelt; an der östlichen Seite steht „Unseren Gefallenen“. Im Innenraum liest man die Inschrift „Erbaut / vom Obmannsbezirk / München-Stadt / des Bayr. Kriegerbundes / den / 13.000 / gefallenen Heldensöhnen / der Stadt München / 1914-1918“, auf dem Sockel der Soldatenfigur „Bayerns Heer / seinen Toten“. Ursprünglich trugen die Seitenwände des Vorraums die Namen der Münchner Gefallenen. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal in vereinfachter Form, ohne die Namen, wieder hergerichtet. Die vormals verzeichneten Namen sind nicht mehr nachzuvollziehen, weil die Beschriftungsvorlage (Namensliste) aus den 1920er Jahren ebenfalls abhanden gekommen ist. Im Innenraum brachte man nach dem Zweiten Weltkrieg die zusätzliche Widmung an, „Zum Gedenken / an die 22.000 Gefallenen / 11.000 Vermissten / 6.600 Opfer des Luftkrieges / der Stadt München / 1939-1945“.

Literatur

  • August Alckens: Die Denkmäler und Denksteine der Stadt München, Callwey, München 1936
  • Lothar Altmann: Die Bayerische Staatskanzlei, Schnell & Steiner, Regensburg 2001 ISBN 3-7954-6239-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Benedikt Weyerer: München 1933–1949. Stadtrundgänge zur politischen Geschichte. Buchendorfer, München 1996, ISBN 3-927984-40-X
48.142511.581944444444

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