Kremsmünster

Kremsmünster
Kremsmünster
Wappen von Kremsmünster
Kremsmünster (Österreich)
Kremsmünster
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Kirchdorf an der Krems
Kfz-Kennzeichen: KI
Fläche: 42,13 km²
Koordinaten: 48° 3′ N, 14° 8′ O48.05514.130833333333384Koordinaten: 48° 3′ 18″ N, 14° 7′ 51″ O
Höhe: 384 m ü. A.
Einwohner: 6.455 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 153,22 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4550
Vorwahl: 07583
Gemeindekennziffer: 4 09 07
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
4550 Kremsmünster
Website: www.kremsmuenster.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Obernberger (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(31 Mitglieder)
6 SPÖ, 20 ÖVP, 3 FPÖ,
2 Grüne
Lage der Gemeinde Kremsmünster im Bezirk Kirchdorf an der Krems
Edlbach Grünburg Hinterstoder Inzersdorf im Kremstal Kirchdorf an der Krems Klaus an der Pyhrnbahn Kremsmünster Micheldorf in Oberösterreich Molln Nußbach Oberschlierbach Pettenbach Ried im Traunkreis Rosenau am Hengstpaß Roßleithen Sankt Pankraz Schlierbach Spital am Pyhrn Steinbach am Ziehberg Steinbach an der Steyr Vorderstoder Wartberg an der Krems Windischgarsten OberösterreichLage der Gemeinde Kremsmünster im Bezirk Kirchdorf an der Krems (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Stift Kremsmünster (rechts Sternwarte) von Süden
Stift Kremsmünster von Nordost, links die Sternwarte mit den Sternwartekuppeln

Kremsmünster ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Kirchdorf an der Krems im Traunviertel mit 6455 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Der zuständige Gerichtsbezirk ist Kirchdorf an der Krems.

Das sich in der Gemeinde befindende Benediktinerstift ist über 1.200 Jahre alt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kremsmünster liegt auf 384 m Höhe im Traunviertel an der Krems. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,9 km und von West nach Ost 9,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 42 km². 16,2 % der Fläche sind bewaldet und 71,9 % werden landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeindes sind

  • Au
  • Dehenwang
  • Dirnberg
  • Egendorf
  • Grub
  • Guntendorf
  • Heiligenkreuz
  • Helmberg
  • Kirchberg
  • Kremsegg
  • Kremsmünster
  • Krift
  • Mairdorf
  • Oberburgfried
  • Oberrohr (teilweise)
  • Pochendorf
  • Regau
  • Schürzendorf
  • Unterburgfried
  • Wolfgangstein

Durch den Ort verlief der Meridianbogen Kremsmünster.

Geschichte

Das Benediktinerstift Kremsmünster wurde im Jahre 777 durch den Bayernherzog Tassilo III. gegründet. Im Jahre 1299 wird das Dorf Kremsmünster erstmals urkundlich erwähnt. 1489 erhob Kaiser Friedrich III. das Dorf zum Markt. Das Stiftsgymnasium erhielt 1549 das Öffentlichkeitsrecht und zählt zu den traditionsreichsten Lehranstalten Österreichs. Die Sternwarte des Stiftes Kremsmünster wurde 1748 bis 1759 errichtet. Das Gebäude gilt als das erste Hochhaus Europas.
1910 wurde in Kremsmünster das erste Elektrizitätswerk gebaut.

Wappen

Blasonierung: In Grün ein schwarzer, rot bewehrter, aufspringender Eber mit silbernen Hauern und Fangzähnen, durchbohrt von einem goldenen, geknickten Jagdspieß in roter, blutender Wunde.

Das Motiv bezieht sich auf die Gründungssage des Stiftes, die berichtet, dass Herzog Tassilo III. von Bayern das Kloster an der Krems als Gedenkstätte an jener Stelle erbauen ließ, an der sein Sohn Gunther, der unter den Hauern eines mit dem Jagdspieß verwundeten wütenden Keilers verblutete, tot aufgefunden wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stift Kremsmünster

Hauptartikel: Stift Kremsmünster

Das Benediktinerstift wurde im Jahre 777 durch den Bayernherzog Tassilo III. aus dem Geschlecht der Agilolfinger gegründet und besteht ununterbrochen seit über 1200 Jahren (abgesehen von der Aufhebung durch das NS-Regime 1940 bis 1945).

Das Stift führt eine traditionsreiche Schule (ein Gymnasium, das bereits seit 1549 als eine Schule für die Öffentlichkeit besteht) und besitzt kostbare Sammlungen.

  • Stiftskirche: im 17. Jahrhundert barockisiert
  • Gunthergrab in der Stiftskirche: Das Gunthergrab, ein Kenotaph aus weißem Nagelfluh, wird von einer Deckplatte mit der Figur des toten Gunthers gekrönt und befindet sich im Läuthaus der Stiftskirche. Die Deckplatte stammt aus der Zeit vor 1304 und stellt Gunther, den sagenhaften Sohn des Bayernherzogs Tassilo III. dar, der der Gründungslegende des Kremsmünsterer Stifts zufolge in den Wäldern an der Krems bei der Jagd von einem wilden Eber tödlich verwundet wurde. Zu Füßen des auf einem Kissen ruhenden und in romanisches Röhrengewand gehüllten Gunthers ruhen der Eber, mit einer Lanze im Leib, und der Jagdhund Gunthers, der ihn aufgespürt haben soll. Besonders bemerkenswert ist vor allem die kräftige Farbfassung, die gut erhalten ist.
  • Stiftsbibliothek Kremsmünster: Die Bibliothek gehört mit einer Länge von 65 m und ca. 160.000 Bänden, davon zahlreiche Handschriften und Inkunabeln, zu den größten Bibliotheken Österreichs.
  • Sternwarte Kremsmünster: errichtet von 1748 bis 1759; die Sternwarte ist das erste Hochhaus Europas.[1] Auch der 'Mathematische Turm' genannt, beherbergt sie älteste stationäre Wetterstation Europas. Es wirkte hier u. a. der Astronom Placidus Fixlmillner.
    • Fischkalter: fünf prunkvolle Wasserbecken mit Fischzucht - umgeben von Säulengängen, erbaut von Carlo Antonio Carlone (1692) und Jakob Prandtauer (1717), bilden eigene Höfe im Stift
  • Kunstsammlungen: das sind:
    • Gemäldegalerie:
    • Kunst- und Wunderkammer: mit dem berühmten Tassilokelch
    • Die Naturwissenschaftlichen Sammlungen des Stiftes in der Sternwarte

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche Heiligenkreuz Vorderseite
  • Filialkirche Kirchberg: Frührokokobau von 1753/54, eine der schönsten Rokokokirchen des Landes
  • Kalvarienberg (Kremsmünster) - Kalvarienbergkirche: barock, 1736-38 von Johann Michael Prunner erbaut, Altargemälde von Bartolomeo Altomonte
  • Wallfahrtskirche Heiligenkreuz: 1687-90 von Carlo Antonio Carlone erbaut
  • Schloss Kremsegg: Musikinstrumentenmuseum
  • Bürgerhäuser: besonders in der Herrengasse
  • Marktrichterhaus
  • Theater am Tötenhengst beherbergt Österreichs älteste aktive Laienbühne
  • Schachenteiche: Die Schachenteiche liegen 3 km nördlich von Kremsmünster im Schachenwald. Sie wurden im Jahre 1555 zur Entwässerung der sumpfigen Gegend angelegt. Das Gebiet um die Schachenteiche ist heute ein wertvolles Vogelschutzgebiet.

Politik

Großer Schachenteich

Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder (20 ÖVP, 6 SPÖ, 3 FPÖ, 2 GRÜNE - seit 28. September 2003). Bei der Gemeinderatswahl am 27. September 2009, bei der der amtierende Bürgermeister nicht mehr antrat, wurde Gerhard Obernberger (ÖVP) mit 75,08 % zum neuen Bürgermeister gewählt und am 4. November 2009 angelobt. Er ist der Nachfolger von Franz Fellinger (ÖVP).

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 5.963 Einwohner; 2001 dann 6.450 Einwohner, davon 811 Ausländer (12,6 %). Die Zunahme entspricht einem Plus von 7,9 % gegenüber 1991 bei ca. 200 Nebenwohnsitzen.

Wirtschaft

Die Greiner Holding hat ihren Sitz und ihre Produktionsstätten in Kremsmünster. Sie hat weltweit rund 7000 Mitarbeiter und verzeichnet einen Jahresumsatz von über 800 Millionen Euro. Ebenso ist Kremsmünster der Unternehmenssitz des Konzerns Eurofoam.

Verkehr

Bahn

Kremsmünster liegt an der Pyhrnbahn von Linz nach Selzthal (mit Anschluss Richtung Graz). In Kremsmünster halten Regionalzüge und Regionalexpress-Züge. Die Fahrt nach Linz dauert üblicherweise zwischen 30 und 40 Minuten, nach Selzthal zwischen 1:10 und 1:30 Stunden.

Straße

Kremsmünster liegt an der Voralpen Straße (B122) sowie in der Nähe der Pyhrnpass Straße (B138) und der Kremstal Straße (B139). Die nächstgelegene Autobahn ist die West Autobahn A1, die nächste Anschlussstelle in Sattledt liegt etwa 7 Kilometer vom Ortszentrum Kremsmünsters entfernt.

Literatur

  • Marktgemeinde Kremsmünster (Hg.): Markt Kremsmünster 1489-1989, Kremsmünster 1989.

Einzelnachweise

  1. Volker Witt: 250 Jahre Sternwarte Kremsmünster. In: Sterne und Weltraum 6/2008, S. 80-85

Weblinks

 Commons: Kremsmünster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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