Kreisbahn Beeskow–Fürstenwalde

Kreisbahn Beeskow–Fürstenwalde
Fürstenwalde–Beeskow
Kursbuchstrecke (DB): 209.35
Streckennummer (DB): 6521
Streckenlänge: 41,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Legende
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von Berlin
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0,0 Fürstenwalde (Spree)
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nach Müncheberg
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2,7 Buschgarten
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nach Frankfurt
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5,7 Fürstenwalde (Spree) Süd
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6,5 Ketschendorf
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8,9 Petersdorf Seebad
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10,3
0,0
Petersdorf
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2,5 Bad Saarow Kurhaus
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3,2 Bad Saarow West
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4,7 Bad Saarow Alte Eichen
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6,7 Bad Saarow Silberstrand
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7,6 Bad Saarow-Silberberg
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8,2 Silberberg Waldschänke
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12,4 Bad Saarow früher Bad Saarow-Pieskow, Saarow Ost
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13,5 Bad Saarow Klinikum
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14,4 Bad Saarow-Pieskow Süd früher: Pieskow
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19,0 Wilmersdorf früher: Lamitsch-Wilmersdorf
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20,4 Pfaffendorf
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24,1 Görzig
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26,7 Groß Rietz
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30,4 Neuendorf (b Beeskow)
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von Lübben, von Königs Wusterhausen
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33,0 Beeskow
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nach Grunow

Die Kreisbahn Beeskow-Fürstenwalde – die „Scharmützelseebahn“ – war ein Eigenbetrieb des früheren Kreises Beeskow-Storkow in der preußischen Provinz Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Strecke führte ab 3. Juni 1911 von Fürstenwalde – an der Staatsbahnstrecke Berlin–Frankfurt (Oder) gelegen – nach Überqueren des Oder-Spree-Kanals in südlicher Richtung zum Scharmützelsee. Sie endete zunächst in Bad Saarow-Pieskow, wurde aber am 20. Dezember 1911 in südöstlicher Richtung bis zur Kreisstadt Beeskow an der Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Königs Wusterhausen verlängert. Damit war die normalspurige Kleinbahnstrecke 33 Kilometer lang.

Gleichzeitig war eine Zweigbahn eröffnet worden, die von Petersdorf dem Westufer des Scharmützelsees bis Saarow West folgte. Von dort ging es ab dem 1. Mai 1921 noch bis Silberberg Süd (Waldschänke) weiter. Diese acht Kilometer lange Nebenstrecke, die vornehmlich touristischen Zwecken diente, wurde im Januar 1945 zerstört und nicht wieder in Betrieb genommen.

Die Betriebsführung der Bahn hatte der Provinzialverband der Provinz Brandenburg. Bei Betriebsaufnahme waren vier dreiachsige Dampflokomotiven von Orenstein & Koppel vorhanden, außerdem sechs Personenwagen, zwei Gepäck-/Postwagen und zwölf Güterwagen.

Der Personenverkehr ließ sich gut an, 1914 wurden 205.834 Personen befördert. Der Güterverkehr war eher gering: 1914 wurden 22.368 t Güter transportiert. Der Fahrplan 1914 sah werktags vier Zugpaare über die ganze Strecke und vier Zugpaare zwischen Fürstenwalde und Pieskow vor, nach Saarow West fuhren zusätzlich zwei Zugpaare von Fürstenwalde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Verfügungsgewalt über die Bahn vom Kreis auf das Land über; sie wurde wie alle bis dahin vom Landesverkehrsamt Brandenburg betriebenen Bahnen 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn eingegliedert.

Unabhängig von der Kreisbahn hatte der Landkreis Beeskow-Storkow seit 1. Oktober 1928 einen Kraftverkehr als weiteren Eigenbetrieb unterhalten. Seine drei Omnibuslinien fuhren teilweise parallel zur Kreisbahn.

Zwischen 1959 und 1963 war der Zugverkehr wegen des schlechten Oberbauzustandes eingestellt.

Zum 31. Dezember 1993 wurde der Güterverkehr auf der Strecke eingestellt. Nachdem sich das Angebot im Personenverkehr jahrzehntelang auf etwa fünf oder sechs Zugpaare am Tag beschränkt hatte, wurde 1995 ein durchgehender Zweistundentakt eingeführt. Allerdings verschlechterte sich der Streckenzustand im Laufe der Zeit, so dass der Takt nicht mehr einzuhalten war. Deswegen wurde ab 1997 der Abschnitt Pfaffendorf–Beeskow im Schienenersatzverkehr mit Bussen befahren, nur der erste Zug am Tag aus und der letzte Zug nach Beeskow fuhren durch.

Ein Jahr später wurde die gesamte Strecke gesperrt und es fuhren nur noch Busse. Im Oktober 1999 wurde der Abschnitt Fürstenwalde–Bad Saarow-Pieskow nach Sanierung wieder eröffnet. Dieses Teilstück wird seitdem im Stundentakt befahren. Obwohl zunächst die Sanierung des restlichen Streckenabschnitts Bad Saarow-Pieskow–Beeskow angekündigt war, gab das Land Brandenburg 2006 bekannt, dass als Folge der Kürzung der Regionalisierungsmittel durch den Bund auf dessen Wiederinbetriebnahme verzichtet werden soll. Der Schienenersatzverkehr auf diesem Abschnitt wurde durch reguläre Busse ersetzt.

Heutiger Zustand

Seit der Sanierung des Abschnitts Fürstenwalde – Bad Saarow-Pieskow wurden die Züge zunächst von DB Regio gefahren. Am 9. Dezember 2007 übernahm die Ostdeutsche Eisenbahn den Personenverkehr auf dieser Linie. Eingesetzt werden seitdem Fahrzeuge des Typs Regio-Shuttle.

Am 18. April 2008 schrieb DB Netz den Abschnitt Bad Saarow-Pieskow – Beeskow zur Übernahme durch Dritte aus, alternativ sollte dieses Teilstück stillgelegt werden. Die Gesellschafter der Erlebnisbahn GmbH & Co. KG (Betreiber der mit Draisinen befahrenenen Erlebnisbahn Zossen – Jüterbog) übernahmen die Strecke mit der von Ihnen zu diesem Zwecke gegründeten Scharmützelseebahn GmbH.

Auf einem 1100 Meter langen Abschnitt des von der Scharmützelseebahn GmbH übernommenen Streckenteils – von Bad Saarow bis zum von der vorgenannten Gesellschaft errichteten neuen Haltepunkt Bad Saarow Klinikum – findet seit dem 21. Oktober 2011 wieder Personenverkehr statt.[1][2]

Die Scharmützelseebahn schrieb den restlichen Streckenabschnitt Bad Saarow-Pieskow Süd – Beeskow im November 2010 erneut zur Übernahme durch andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen aus. Parallel wurde auf diesem Streckenabschnitt Anfang 2011 mit dem Abbau der Schienen begonnen, auch wenn dieser Abschnitt noch als Eisenbahnstrecke gilt. Das Unternehmen gab an, es hätte einen touristischen Verkehr dort geplant, dieser hätte sich jedoch nicht rentiert. Die bei der Ausschreibung 2008 unterlegene Deutsche Regionaleisenbahn warf dem Unternehmen daraufhin „Rosinenpickerei“ vor. Nachdem es auch vom Land Brandenburg Proteste gegen den nicht genehmigten Gleisabbau gab, wurde er zunächst gestoppt.[3]

Literatur

  • Hans-Dieter Rammelt, Günther Fiebig, Erich Preuss: Geschichte der Klein- und Privatbahnen. Entwicklung, Bau, Betrieb. Transpress, Berlin 1995. ISBN 3-344-71007-9.
  • Reiner Preuss, Erich Preuss: Schmalspurbahnen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71023-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ruth Buder, Schienen der Bäderbahn werden abgebaut, Märkische Oderzeitung, 2. Februar 2011
  2. Scharmützelsee-Bahn wird verlängert. rbb-online.de, 21. Oktober 2011, abgerufen am 21. Oktober 2011.
  3. Bahn-Report 2/2011, S. 40

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