Kreis Ludwigslust

Kreis Ludwigslust
Lage des Kreises Ludwigslust
im Bezirk Schwerin
Altstadt Grabow

Der Kreis Ludwigslust war ein Kreis im Süden des Bezirkes Schwerin in der DDR.

Der mecklenburgische Kreis Ludwigslust entstand bei der Auflösung der Länder am 25. Juli 1952 aus dem seit 1933 bestehenden Landkreis Ludwigslust und dem Westzipfel des brandenburgischen Landkreises Westprignitz und gehörte dem neu gebildeten Bezirk Schwerin an. Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 6. Dezember 1993 wechselten die Gemeinden des Amtes Lenzen-Elbtalaue aus dem Kreis Ludwigslust (seit 1990 als Landkreis bezeichnet) in den neuen brandenburgischen Landkreis Prignitz. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis aufgelöst und zusammen mit dem Kreis Hagenow und dem Südwest- und Südteil des Kreises Schwerin-Land zum neuen, größeren Landkreis Ludwigslust.

Inhaltsverzeichnis

Daten

  • Fläche: 1160 km² (13,4 % der Bezirksfläche)
  • Einwohner: 61.100 (1985, 10,3 % der Einwohner des Bezirkes)
  • Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km²
  • Kfz-Kennzeichen: B (1952 bis 1990), LWL (1991 bis 1994)
  • Sitz der Kreisverwaltung: Ludwigslust

Geografie

Der Kreis Ludwigslust grenzte im Norden an den Kreis Schwerin-Land, im Osten an den Kreis Parchim und den Kreis Perleberg, im Süden an den Kreis Osterburg im Bezirk Magdeburg und den Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen sowie im Westen an den Kreis Hagenow.

Der Norden des Kreisgebietes wird von der Lewitz, einer ausgedehnten flachen Niederung geprägt. Westlich von Ludwigslust breiten sich in der Griesen Gegend weite Wälder auf Sandböden und -dünen aus. Auch der Süden des Kreises ist sehr waldreich, unterbrochen von Siedungsinseln an der unteren Elde, der Löcknitz und der Rögnitz, die teilweise kanalisiert sind (Müritz-Elde-Wasserstraße, Ludwigsluster Kanal). Die Südgrenze des Kreises - gleichzeitig Grenze zur Bundesrepublik mit umfangreichen Sperranlagen - bildete die Elbe. Als höchste Erhebung im Kreis Ludwigslust galt der Steinberg nahe Malliß (70 m ü. NN).

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten stand im Mittelpunkt der Wirtschaft im Kreisgebiet (Fleischverarbeitung und Spirituosenherstellung in Ludwigslust, Süßwaren-, Käse- und Bierherstellung in Grabow, Lederherstellung in Neustadt-Glewe, Holz- und Papierindustrie in Malliß und Neu Kaliß). Die Fischzucht spielte in der Lewitz und die Weidewirtschaft in den Talauen eine große Rolle. Zu den Industriebetrieben im Kreis gehörten der Maschinenbaubetrieb (BAMA) in Ludwigslust, das Fernmeldewerk und das Hydraulikwerk in Neustadt-Glewe, ein Werk für elektronische Bauteile in Dömitz sowie das Hydraulikwerk in Grabow. Bis 1960 wurde um Malliß Braunkohle gefördert - die Gemeinde trägt noch heute Hammer und Schlägel im Wappen.

Mehrere wichtige Straßenverbindungen kreuzten sich in Ludwigslust: die F 5 - die Transitstraße Berlin-Hamburg, die F 191 von Parchim nach Dömitz und die F 106 (Ludwigslust-Schwerin). Entlang der Elbe führte die Fernverkehrsstraße 195. Parallel zu den Fernverkehrsstraßen führten die Bahnlinien sternförmig von und nach Ludwigslust. Ende 1982 wurde die durch den Norden des Kreises Ludwigslust gebaute Autobahn Berlin-Hamburg und 1986 der Anschluss nach Schwerin dem Verkehr übergeben. Ein Grenzübergang nach Niedersachsen bestand nicht; die seit 1945 zerstörten Brücken über die Elbe bei Dömitz wurden während der DDR-Zeit nicht wieder aufgebaut.

Städte und Gemeinden

Während der Wendezeit 1990 konnten vier Gemeinden im Kreis ihre Selbstständigkeit durchsetzen:

  • Brenz (Ausgliederung der ehemaligen Blievenstorfer Ortsteile Alt- und Neu Brenz)
  • Bresegard (Ausgliederung aus der Gemeinde Eldena)
  • Karenz (Ausgliederung aus der Gemeinde Grebs)
  • Krinitz mit Ortsteil Görnitz (Ausgliederung aus der Gemeinde Gorlosen)

Der Kreis Ludwigslust hatte am 3. Oktober 1990 48 Gemeinden, davon fünf Städte:


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