Kreis Düsseldorf-Mettmann

Kreis Düsseldorf-Mettmann

Kreis Düsseldorf-Mettmann war bis zum 31. Dezember 1974 die Bezeichnung eines am 1. August 1929 aus den Resten der Landkreise Düsseldorf, Essen und Mettmann gebildeten Kreises im Regierungsbezirk Düsseldorf. Mit diesem gehörte er zunächst zur preußischen Rheinprovinz und ab 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Zwischen 1953 und 1969 trug er die Bezeichnung Landkreis Düsseldorf-Mettmann. Zum 1. Januar 1975 und erneut zum 1. Juli 1976 erfuhr er eine Neuabgrenzung und wurde in Kreis Mettmann umbenannt, besteht jedoch juristisch unter Wahrung seiner Identität bis heute fort. Kreisstadt ist Mettmann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Bildung des Kreises erfolgte am 1. August 1929 durch Zusammenschluss der bisherigen Kreise Landkreis Düsseldorf, Landkreis Essen und Kreis Mettmann im Rahmen des Gesetzes über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes. Dies schien geboten, da gleichzeitig größere Teile der genannten Kreise in die Stadtkreise Düsseldorf, Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen, Remscheid und Barmen-Elberfeld (das spätere Wuppertal) eingemeindet wurden und die übriggebliebenen Teile für einen jeweils eigenen Kreis nicht mehr umfangreich genug waren.

Dem Kreis gehörten anfangs die Städte und Gemeinden Angermund, Breitscheid-Selbeck, Dreihonnschaften, Eckamp, Eggerscheidt, Erkrath, Gruiten, Haan, Hardenberg, Hasselbeck-Krumbach, Heiligenhaus, Hilden, Hösel, Homberg-Bracht-Bellscheidt, Hubbelrath, Kalkum, Kettwig, Kupferdreh, Langenberg, Laupendahl, Lintorf, Ludenberg, Meiersberg, Mettmann, Metzkausen, Millrath, Mintard, Ratingen, Schöller, Schwarzbach, Siebenhonnschaften, Velbert, Wittlaer und Wülfrath an.

Im Laufe der Zeit gab es einige Umgliederungen im Kreisgebiet: 1930 wurden Dreihonnschaften und Laupendahl nach Kettwig, Siebenhonnschaften nach Velbert, Eckamp nach Ratingen sowie Bockum und Kalkum nach Wittlaer eingemeindet. Im selben Jahr wurde Kupferdreh zwischen Velbert und Langenberg, Ludenberg zwischen Erkrath, Hasselbeck-Krumbach und Hubbelrath sowie Mintard zwischen Breitscheid-Selbeck und Kettwig aufgeteilt. 1933 wurden Hasselbeck-Krumbach und Schwarzbach zu Hasselbeck zusammengefasst. Hardenberg wurde 1935 in Neviges, Breitscheid-Selbeck 1937 in Breitscheid und Hasselbeck 1947 in Hasselbeck-Schwarzbach umbenannt. Homberg-Bracht-Bellscheidt und Meiersberg wurden 1967 zu Homberg-Meiersberg zusammengefasst.

Politik

Ergebnisse der Kreistagswahlen 1946 bis 1969

In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU SPD KPD FDP DZP BHE
1946 44,3 32,0 11,9 7,6 4,2
1948
19521 29,2 34,3 6,7 15,2 5,7 3,8
1956 32,8 46,5 12,5 3,3 4,0
1961 41,8 42,9 13,5
1964 40,5 49,1 9,6
1969 44,8 46,8 7,1

1 1952: zusätzlich: FWV: 2,6 %, RSF/FSU: 2,5 %

Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene. Die Zahlen von 1948 liegen nicht vor.

Landräte

Landtagswahlkreise Nordrhein-Westfalen

In der 1. bis 5. Wahlperiode (20. April 1947 – 23. Juli 1966) war der Kreis in die drei Wahlkreise Düsseldorf-Mettmann-Süd (Wahlkreis 57), Düsseldorf-Mettmann-Ost (Wahlkreis 58) und Düsseldorf-Mettmann-West (Wahlkreis 59) unterteilt, in der 6. bis 8. Wahlperiode (25. Juli 1966 – 28. Mai 1980) in die drei Wahlkreise Düsseldorf-Mettmann I, II und III (Wahlkreise 60, 61, und 62).[1]

Direktmandate im Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann-Süd (Wahlkreis 57)

  • 20. April 1947 – 17. Juni 1950: Bruno Trawinksi (CDU), 1. Wahlperiode
  • 2. Oktober 1946 – 5. Mai 1954 (vorzeitig ausgeschieden): Martin Schönenborn (CDU), 2. Wahlperiode (war zuvor schon Mitglied im 1. und 2. ernannten Landtag NRW und in der 1. Wahlperiode gewählt im Wahlkreis 59 Düsseldorf-Mettmann-West)
  • 13. Juli 1954 – 18. April 1966 (verstorben): Wilhelm Henrichs (CDU), 3., 4. und 5. Wahlperiode

Direktmandate im Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann-Ost (Wahlkreis 58)

  • 2. Oktober 1946 – 17. Juni 1950: Hans Kohler (SPD), 1. Wahlperiode (war zuvor schon Mitglied im 1. und 2. ernannten Landtag NRW)
  • 5. Juli 1950 – 4. Juli 1954: Georg Schulhoff (CDU), 2. Wahlperiode
  • 13. Juli 1954 – 7. Juni 1955 (verstorben): Martin Rosik (SPD), 3. Wahlperiode
  • 21. Juli 1958 – 2. September 1959 (vorzeitig ausgeschieden): Eduard Bovensiepen (SPD), 4. Wahlperiode
  • 21. Juli 1962 – 7. April 1967 (vorzeitig ausgeschieden): Hans Otto Bäumer (SPD), 5. Wahlperiode (6. Wahlperiode im Wahlkreis 061 Düsseldorf-Mettmann II – siehe nachfolgend)

Direktmandate im Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann-West (Wahlkreis 59)

  • 2. Oktober 1946 – 5. Mai 1954: Martin Schönenborn (CDU), 1. Wahlperiode (war zuvor schon Mitglied im 1. und 2. ernannten Landtag NRW, 1950 bis 1954 in der 2. Wahlperiode im Wahlkreis 57)
  • 19. Dezember 1946 – 20. Juli 1962: Bruno Six (CDU), 2., 3. und 4. Wahlperiode
  • 21. Juli 1962 – 23. Juli 1966: Alber Höver (CDU), 5. Wahlperiode

Direktmandate im Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann I (Wahlkreis 60)

Der Wahlkreis umfasste die Gemeinden Erkrath, Haan, Hilden und Mettmann sowie das Amt Gruiten.

Direktmandate im Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann II (Wahlkreis 61)

Der Wahlkreis umfasste die Gemeinden Heiligenhaus, Langenberg, Neviges und Velbert.

  • 21. Juli 1962 – 7. April 1967 (vorzeitig ausgeschieden): Hans Otto Bäumer (SPD), 6. Wahlperiode (in der 5. Wahlperiode im Wahlkreis 58 – siehe oben)
  • 26. Juli 1970 – 27. Mai 1975: Franz Waider (SPD), 7. Wahlperiode
  • 28. Mai 1975 – 29. Mai 1985: Hans Otto Bäumer (SPD), 8. Wahlperiode (in der 9. Wahlperiode im Wahlkreis 43 Mettmann IV)

Direktmandate im Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann III (Wahlkreis 62)

Der Wahlkreis umfasste die Gemeinden Kettwig, Ratingen und Wülfrath sowie die Ämter Angerland und Hubbelrath.

  • 24. Juli 1966 – 25. Juli 1970: Peter Kraft (SPD), 6. Wahlperiode
  • 26. Juli 1970 – 29. Mai 1985: Wilhelm Droste (CDU), 7. und 8. Wahlperiode (in der 9. Wahlperiode im Wahlkreis 42 Mettmann III)

Bundestag

1. Wahlperiode (1949–1953)

Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann (Wahlkreis-Nr. 18), Direktmandat an Gerhard Schröder (CDU)

2. bis 4. Wahlperiode (1953–1965)

Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann (Wahlkreis-Nr. 77), Direktmandat an Gerhard Schröder (CDU) (1953 mit 52 % der Erst-Stimmen).

5. Wahlperiode (1965–1969)

Teilung des Wahlkreises zur Bundestagswahl 1965.

  • nördlicher Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann I, Direktmandat an Willi Müser (CDU) mit 46,4 %
  • südlicher Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann II, Direktmandat an Gerhard Schröder (CDU) mit 48,6 %.

6. Wahlperiode (1969–1972)

  • Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann I, Direktmandat an Heinz Pensky (SPD)
  • Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann II, Direktmandat an Georg Neemann (SPD).

7. Wahlperiode (1972–1976)

  • Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann I, Direktmandat an Heinz Pensky (SPD)
  • Wahlkreis Düsseldorf-Mettmann II, Direktmandat an Uwe Holtz (SPD).

Gliederung vor der Gebietsreform 1975

Der Kreis bestand vor der Gebietsreform 1975 aus 11 amtsfreien Gemeinden und 3 Ämtern, die wiederum 13 Gemeinden zusammenfassten:

Gebietsreform 1975

Durch die nordrhein-westfälische Gebietsreform wurde der Kreis zum 1. Januar 1975 in Kreis Mettmann umbenannt. Damit verbunden waren umfassende Änderungen der Gemeindegrenzen sowie umfangreiche Gebietsabtretungen, v. a. zugunsten der kreisfreien Städte Düsseldorf, Wuppertal, Essen und Mülheim an der Ruhr:

  • an Düsseldorf fielen Erkrath-Unterbach, Hubbelrath, Angermund, Wittlaer und der überwiegende Teil von Hasselbeck-Schwarzbach;
  • der Rest von Hasselbeck-Schwarzbach wurde ebenso wie Breitscheid, Eggerscheidt, Hösel, Homberg-Meiersberg und Lintorf mit Ratingen vereinigt;
  • Erkrath wurde mit Hochdahl vereinigt;
  • Gruiten kam zu Haan, Metzkausen zu Mettmann;
  • Langenberg, Neviges und Velbert wurden vereinigt;
  • Teile von Homberg-Meiersberg kamen an Mettmann und Heiligenhaus;
  • Teile von Neviges (Dönberg, Obensiebeneick) und die Gemeinde Schöller wurden nach Wuppertal eingegliedert
  • Kettwig wurde größtenteils der Stadt Essen zugeschlagen, der Stadtteil Mintard nach Mülheim (Ruhr) eingemeindet, ebenso wie kleinere Gebietsteile von Breitscheid.

Die Stadt Langenfeld (Rheinland) kam am 1. Januar 1975 aus dem aufgelösten Rhein-Wupper-Kreis in den Kreis Mettmann. Am 1. Juli 1976 wurde die Stadt Monheim am Rhein (mit Baumberg, aber ohne Hitdorf) wieder aus der Stadt Düsseldorf ausgegliedert und ebenfalls dem Kreis Mettmann zugeordnet.

Nachweise

  1. Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Landtag Nordrhein-Westfalen vom 4. März 1965, GV. NRW. S. 55 ber. S. 119

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