Krebsdiät

Krebsdiät

Krebsdiäten zählen zu den alternativmedizinischen Behandlungsmethoden gegen Krebserkrankungen. Aufgrund von epidemiologischen Erkenntnissen, die eine vorbeugende Wirkung der „gesunden“ Ernährungsweise gegenüber Krebsentstehung vermuten lassen, empfehlen Onkologen häufig auch bereits erkrankten Personen eine an Vitaminen und Spurenelementen reiche, fettreduzierte, möglichst abwechslungsreiche Mischkost. Die vorhanden Empfehlungen widersprechen sich teilweise. Keine der genannten Diätformen ist nach den Maßstäben der evidenzbasierten Medizin als wirksam nachgewiesen. Im Gegenteil kann eine sehr einseitige Kost, etwa die makrobiotische Kost in der höchsten Anwendungsstufe, bei Gesunden und Kranken zu Mangelerscheinungen führen.

Beispiele

  • Anthroposophische Diät nach Renzenbrink: Vollwertkost, jedoch ohne Nachtschattengewächse (Tomaten, Kartoffeln). Entwickelt von dem deutschen Arzt Udo Renzenbrink (1913–1994)
  • Fastenkur nach Breuß: Sechs Wochen lang ausschließlich Gemüsesäfte (Karotten, Sellerie, Kartoffeln, Rettich) und bestimmte Tees. Entwickelt von dem österreichischen Heilpraktiker Rudolf Breuß (1899–1990)
  • Krebsdiät nach Gerson: Einläufe mit Kaffee, Abführmittel, Leberextrakt, Iod, Vitamin B12, Pepsin. Wenig Eiweiß, Zucker, Salz. Entwickelt von dem deutschen (nach 1936 US-amerikanischen) Arzt Max Gerson (1881–1959)
  • Trennkost nach Hay: Eiweiße und Kohlenhydrate streng getrennt. Entwickelt von dem US-amerikanischen Arzt Howard Hay (1866–1940)
  • Instinktkost nach Burger: Keinerlei gekochte oder gebratene Speisen, auch Fleisch und Fisch dürfen nur roh gegessen werden. Entwickelt von dem Schweizer Guy-Claude Burger (* 1934)
  • Isopathische Milchsäurendiät oder Schutzkost nach Kuhl: Rechtsdrehende Milchsäure. Entwickelt von dem deutschen Arzt Johannes Kuhl
  • Krebsdiät nach Leupold: Extrem kohlenhydratarme Kost, Infusionen mit Zucker und Insulin. Kein Obst außer Zitronen. Entwickelt ca. 1955 von dem deutschen Arzt Ernst Leupold.
  • Makrobiotische Kost nach Kushi-Ohsawa: vorwiegend Getreideprodukte, verstärkt grüne blanchierte Blätter und 100% Weglassung aller sogenannter „yinniger Nachrungsmittel“. Der Japaner Yukikazu Sakurazawa (1893–1966) praktizierte in New York unter dem Namen George Ohsawa; Michio Kushi (geb. 1926) war einer seiner Studenten.
  • Krebsdiät nach Moerman: Vollwertkost sowie Iod, Zitronensäure, Hefe, Weizen, Schwefel und Vitamine. Entwickelt um 1950 von dem niederländischen Arzt Cornelius Moerman
  • Öl-Eiweiß-Kost nach Budwig: Leinsamen- und Nußöl, Sauerkrautsaft, Gemüse- und Obstsäfte, ergänzt durch Verbot von "weissem" Zucker, bestimmten Fetten, Lebensmittel aus Konserven sowie Konditorwaren. Entwickelt von der deutschen Biochemikerin Johanna Budwig (1908–2003)
  • Krebsdiät nach Kousmine: Getreide und Rohkost, kein Fleisch. Entwickelt von der schweizerischen Ärztin Catherine Kousmine (1904–1993)
  • Vollwertkost nach Bircher-Benner: Wenig Fett, viel Gemüse und Getreide, Milchprodukte, Obst, Fisch statt Fleisch. Von dem Zürcher Arzt Maximilian Bircher-Benner (1867–1936) entwickelt

Siehe auch: Mikronährstoff (Medizin)

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