Krauss-Maffei Wegmann

Krauss-Maffei Wegmann
Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG
KMW-logo.svg
Rechtsform GmbH und Co. KG
Gründung 1999
Sitz München
Leitung Frank Haun
Mitarbeiter 3400 (2008)[1]
Umsatz 1,43 Mrd. Euro (2008)[1]
Branche Rüstungsindustrie
Produkte Fahrzeuge
Website www.kmweg.de

Die Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG (KMW) ist ein deutsches Rüstungsunternehmen, das vorrangig militärische Rad- und Kettenfahrzeuge und Pioniergerät entwickelt, produziert und vertreibt und in diesem Produktbereich Marktführer in Europa ist.

Fahrzeuge, die von KMW produziert werden, sind u. a. der ATF Dingo, Fennek, Mungo, GTK Boxer, MARS, Panzerhaubitze 2000, Leopard 1, Leopard 2 und der neue Schützenpanzer Puma. Ferner betreut das Konsortium als Wartungspartner und Ersatzteilproduzent alle anderen gepanzerten Waffensysteme des deutschen Heeres, wie den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, Bergepanzer Büffel oder auch den Minenwerfer Skorpion.

Leopard 2A5 von Krauss-Maffei Wegmann

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen Wegmann & Co. wurde 1882 in Kassel als Casseler Waggonfabriken von Wegmann, Harkort & Co. durch Peter Wegmann und Richard Harkort gegründet. 1912 erfolgte die Übernahme durch August Bode und Conrad Köhler. In den 30er Jahren spezialisierte sich das Unternehmen auf Reisezugwagen und militärische Fahrzeuge. Nach der Wiederbewaffnung übernahm das Unternehmen in den 60er Jahren die Entwicklung und den Bau von Turmsystemen für Gerätschaften der neu gegründeten Bundeswehr, darunter auch der Kampfpanzer Leopard.

1838 gründete Joseph Anton von Maffei die erste Münchner Lokomotivfabrik. Diese wurde 1931 von Krauss & Co. übernommen, und lief dann unter dem Namen Krauss-Maffei AG. Ähnlich wie Wegmann begann auch Krauss-Maffei in den 30er Jahren mit der Entwicklung militärischer Produkte. Die Serienfertigung des Leopard 1 begann 1963, mit Krauss-Maffei als Generalunternehmer.

Krauss-Maffei Wegmann (KMW) entstand 1999 als Zusammenschluss der Rüstungsaktivitäten des Münchener Unternehmens Krauss-Maffei (Lokomotiven, Kunststofftechnik), einer damaligen Tochtergesellschaft der Mannesmann AG, und der Kasseler Firma Wegmann & Co., welche sich mehrheitlich in Besitz der Familie Bode befand.[2] Seitdem ist die KMW auf dem Gebiet der Kampfpanzer bis hin zu Artillerie oder Flugabwehr das führende Systemhaus in Europa. Der Firmensitz ist in München. Tochterunternehmen von KMW sind u. a. in elektronischer Wehrtechnik tätig.

Dingo 1 (Version ATF2)

Nach der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone wurde der Industriebereich von Mannesmann (zusammengefasst unter dem Namen Atecs) an Siemens und Bosch verkauft. Siemens hielt seit dem Jahr 2000 einen 49-%-Anteil an KMW, die restlichen 51 % der Unternehmensanteile waren im Besitz der Wegmann & Co. GmbH, einer Tochtergesellschaft der Wegmann & Co. Unternehmens-Holding KG [3]. Die befindet sich vor allem im Eigentum der Nachkommen des Unternehmers August Bode [4][5].

Ende 2006 (zum 31. Januar 2007) übernahm KMW die Wehrtechnik-Sparte von Blohm + Voss Industries (BVI), die nun unter dem Namen KMW Schweißtechnik GmbH firmiert.

Am 17. Dezember 2010 verkaufte Siemens seinen 49 % Anteil an die Wegmann und Co. Unternehmens-Holding KG, die bereits die Stimmrechtsmehrheit von 51 % besaß.[6]

Eigentümer

Die Eigentümerin der Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co KG (KMW) ist die Familienholding Wegmann & Co. Unternehmens-Holding KG in Kassel. Diese gehört rund 26 stillen Teilhabern. Die Teilhaber sind Angehörige der Familien Bode, von Braunbehrens, von Maydell und Sethe.[7]

Kritik

Im Juli 2011 geriet das Unternehmen, in Folge eines Verkaufs von Leopard 2 Panzern nach Saudi-Arabien verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Fraktionsgeschäftsführer der Grünen, Volker Beck, hatte Strafanzeige gegen den Rüstungskonzern Kraus-Maffei Wegmann gestellt. Er begründete dies mit dem Vorwurf des illegalen Rüstungsexports. Die Grünen wollen erreichen, dass die Bundesregierung Auskunft über die geplante Lieferung von Leopard-2-Panzern geben muss. Die Regierung schweigt sich über das Geschäft aus mit der Begründung, dass der Bundessicherheitsrat geheim tagt. Experten schätzen den Wert des Geschäfts auf mindestens 1,7 Milliarden Euro. Die Panzer sollen nach Saudi-Arabien gehen und Kritiker sehen die Gefahr, dass der Arabische Frühling blutig niedergeschlagen werden könnte.[8] Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass das arabische Land bereits 44 Panzer gekauft habe. Die Agentur berief sich dabei auf Angaben aus saudi-arabischen Sicherheitskreisen. Insgesamt wolle das Königreich 200 Panzer in der Bundesrepublik erwerben.[9]

Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind:

  • ATM Computer Systeme GmbH
  • GLS Gesellschaft für logistischen Service (GLS ist seit Juni 09 mit KMW verschmolzen)
  • KMW Schweißtechnik GmbH
  • HDVS Hellenic Defense Vehicle Systems
  • Wegmann USA, Inc.
  • DDVS Dutch Defense Vehicle Systems
  • ARTEC GmbH
  • PSM GmbH
  • HIL Heeresinstandsetzungslogistik GmbH

Einzelnachweise

  1. a b ftd.de: Krauss-Maffei sucht neue Erlöswege (22. April 2009)
  2. Siemens verkauft Panzersparte noch 2002.
  3. Übersicht der Wegmann-Group: Overview holdings 2007, abgerufen am 20. November 2009
  4. Firmenprofil: Krauss-Maffei Wegmann.
  5. Das Unternehmen KMW.
  6. Krauss-Maffei Wegmann ; Siemens verkauft Anteil an Panzerschmiede. In: Manager Magazin. 17. Dezember 2010.
  7. Der Panzer-Clan von Krauss-Maffei. auf: Capital. 22. Juni 2010.
  8. Grüne zeigen Rüstungskonzern wegen Panzer Deals an. In: Berliner Morgenpost. 8. Juli 2011.
  9. Deutsche Panzer für die Diktatoren. auf: RP-Online. 5. Juli 2011.

Produkte

Weblinks


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