Krankenhaus St. Elisabeth Wien

Krankenhaus St. Elisabeth Wien
Das Krankenhaus Sankt Elisabeth in Wien-Landstraße

Das Krankenhaus St. Elisabeth in der Landstraßer Hauptstraße 4a im 3. Gemeindebezirk Landstraße gehört zu den ältesten Spitälern von Wien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem der Orden der Elisabethinen 1709 nach Wien gekommen war und am 22. März 1710 ein eigenes Haus an der Landstraßer Hauptstraße erworben hatte, wurde 1715 das dem Kloster angeschlossene Spital in Betrieb genommen. Dieses stand im Gegensatz zu jenem der Barmherzigen Brüder nur Frauen offen, welche medizinisch krank waren. Eine gynäkologische Abteilung (zwei Zimmer und 11 Betten) bei einem Gesamtbelegraum von 95 Betten wurde erst um 1900 eröffnet.

Zwar verbot Kaiser Joseph II. 1781 die Aufnahme von Novizinnen, des Spitals wegen wurde der Orden selbst aber nicht aufgehoben. Für die aufopfernde Krankenpflege während der Choleraepidemie im Jahr 1846 wurde den Elisabethinen mittels eines öffentlichen Dekrets Anerkennung und Lob zu Teil.

1913 erfolgte eine Erweiterung des Spitalstrakts, der in den Jahren 1834 bis 1836 errichtet worden war. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Krankenhaus St. Elisabeth als Lazarett unter der Leitung des Roten Kreuzes und erhielt einige Bombentreffer. Trotzdem kam es am 1. Mai 1945 wieder unter die Leitung des Ordens. Ab 1965 folgte eine Reihe von Zu- und Erweiterungsbauten, in den 1980er Jahren wurde das Spital neu errichtet. Im Juni 2007 erfolgte der Zusammenschluss der Konvente der Elisabethinen Linz und Wien und die Übernahme in die Elisabeth von Thüringen Holding [1].

Apotheke

Die Apotheke des Krankenhaus St. Elisabeth ist eine von drei in Wien erhalten gebliebenen Spitalsapotheken aus der Barockzeit und die letzte, die noch in Betrieb steht, allerdings verfügt sie über kein Öffentlichkeitsrecht.

Gestiftet wurde sie von Maria Theresia von Österreich vermutlich 1749.

Von wem die prunkvoll gestalteten Möbel stammen ist ebenso wenig bekannt wie der Maler der Wand- und Deckengemälde. Dieser dürfte jedoch aus dem Umkreis von Franz Anton Maulbertsch stammen. Dargestellt sind unter anderem Engel mit Heilpflanzen und Apothekerutensilien in den Händen, um den Bezug zur Zweckbestimmung der Räumlichkeiten herzustellen.

Abteilungen

  • Ambulanzen
  • Chirurgische Ambulanz (Allgemein, Laparoskopie, Endoskopie)
  • Chirurgische Spezialambulanzen (Adipositas-Ambulanz, Erkrankungen der Schilddrüse, Brust-Ambulanz, Plastisch-chirurgische Ambulanz, Proktologie, Varizenleiden)
  • Interne Spezialambulanzen (Schrittmacher-Ambulanz, Herzinsuffizienz-Ambulanz, Pneumologische Ambulanz, Onkologische Ambulanz, Diabetes-Ambulanz, Risiko-Ambulanz, Angiologische Ambulanz)
  • Interne Abteilung
  • Chirurgische Abteilung
  • Intensivstation
  • Anästhesie
  • Röntgenabteilung
  • Physikalisches Institut

Das Krankenhaus St. Elisabeth verfügt über rund 130 Betten [2]

Ärztliche Direktoren

  • Karl Josef Schmidt 1946 – 1947
  • Alfons Mathis 1948 - 1980
  • Johannes Bonelli 1980 – 2009
  • Martin Bischof 2009 - dato

Europäisches Coloproctologisches Zentrum St. Elisabeth

Das Europäische Coloproctologische Zentrum unter der Leitung von Antonio Longo hat seinen Sitz im Krankenhaus St. Elisabeth in Wien-Landstraße. Seine Ziele sind die Erforschung, die Diagnostik sowie die Therapie von Dickdarm- und Beckenbodenerkrankungen durch die Zusammenarbeit von Ärzten der verschiedensten Fachrichtungen.

Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden durch Kurse, Kongresse und Publikationen weitergegeben.

Literatur

  • Eugen Hofmokl: Wiener Heilanstalten: Darstellung der baulichen Anlagen und Einrichtungen. A. Hölder, 1910, Wien.
  • Karl Heinz Tragl: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Böhlau Verlag, 2007, ISBN 978-3-205-77595-9.
  • DEHIO Wien – II. bis IX. und XX. Bezirk. Anton Schroll & Co, Wien 1996, ISBN 3-7031-0680-8.
  • Eva Drechsler / Maria A. Mayrhofer: "Starke Frauen im Wandel der Zeit - Die Wiener “Lieserln” 1709-2009", Wagner Verlag, ISBN: 978-3-902330-41-3

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. elisabethinen-wien.at, Zusammenschluss der Konvente der Elisabethinen Linz und Wien
  2. St. Elisabeth, bmgfj.gv.at

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