- Angele Durand
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Angèle Durand, bürgerlich Angèle Caroline Liliane Josette Marie-José DeGeest (* 23. Oktober 1925 in Antwerpen; † 22. Dezember 2001 in Augsburg), war eine belgische Sängerin und Schauspielerin. Sie war von 1958 bis 1961 verheiratet mit dem Produzenten Nils Nobach. Später war sie mit dem Entertainer Lou van Burg liiert.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Angèle Durand wurde in einem Mädcheninternat in Belgien streng erzogen. Mit 15 Jahren trat sie erstmals als Sängerin auf der Bühne auf. Sie belegte den zweiten Platz eines Nachwuchswettbewerbs. Danach bekam sie Verpflichtungen beim Rundfunk, zunächst in Brüssel, später beim US-Sender AFN in Stuttgart. 1950 durfte sie als Ersatz für eine ausgefallene Sängerin in Brüssel ein Konzert mit dem legendären Duke Ellington singen. Kurze Zeit später ging sie mit ihm auf große Europatournee. Dann bekam sie mehrere Engagements in Varietés sowie Funkaufnahmen beim NWDR und HR. Weitere Stationen ihres Lebens waren Hannover und Hamburg. Ihr erster großer Hit in Belgien war "C'est si bon". 1950 wurde die deutsche Version von "C'est si bon" auch in Deutschland ein Hit.
1951 lernte Durand ihren späteren Ehemann Nils Nobach kennen, der ihr Produzent wurde. 1956 erreichte sie mit ihrem Song So ist Paris einen weiteren großen Erfolg, der in mehreren Ländern wochenlang in den Charts vertreten war. 1957 gehörte sie neben Maurice Chevalier zu den Stars des Kopenhagener Tivoli. Sie machte Tourneen mit allen bekannten Künstlern der damaligen Zeit (u.a. zwei Tourneen mit Zarah Leander) und stand auch mit Edith Piaf und Josephine Baker auf der Bühne. Ihren Titel Chanson d'amour aus dem Jahre 1958 machte die Gruppe Manhattan Transfer 1977 Jahren zum Millionenhit. 1960 nahm sie im Duett mit Rex Gildo und dem Lied Abitur der Liebe an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil. In den 1950er- und frühen 1960er-Jahren spielte Angèle Durand auch in mehreren Musikfilmen mit. U.a. stand sie mit Yves Montand, Cornelia Froboess, Joachim Fuchsberger, Fred Bertelmann, Karin Dor, Grethe Weiser, Hans Albers und diversen anderen Stars der damaligen Zeit vor der Kamera.
Nach ihrer Scheidung 1961 und dem Wechsel ihrer Plattenfirma hatte sie mit Ja ich bin die tolle Frau einen weiteren großen Erfolg. Anlässlich einer Tournee lernte sie ihren Lebenspartner Lou van Burg kennen, für den sie jahrelang das Management übernahm und dabei auf ihre eigene Karriere verzichtete.
In den 1970er Jahren begann sie eine Karriere als Schauspielerin auf der Bühne. In mehreren Stücken beim Schleswig-Holsteinischen Landestheater sowie in Gelsenkirchen (unter anderem als „Golde“ in „Anatevka“) stand sie bis in die 1980er Jahre auf der Bühne. Auch danach zog es sie immer wieder an die verschiedensten Bühnen. 1980 nahm sie eine Langspielplatte mit Liedern von Claire Waldoff auf. In Paris feierte sie Erfolge als Mrs. Peachum in der „Dreigroschenoper“. Sie spielte auch immer wieder in Musicals (beispielsweise die Dolly in Hello Dolly, die Mutter Oberin in Non(n)sense, u.a.). Des Weiteren trat sie in ganz Deutschland mit ihrem Soloprogramm „Das Theater und ich“ auf, in dem sie Lieder ihrer verschiedenen Schaffensperioden sang, Anekdoten erzählte und Texte rezitierte. Auch in Radio und Fernsehen war sie ein immer sehr gern gesehener Gast. 1990 nahm sie anlässlich ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums die neue Single Wege, die durchs Leben führen auf.
Bis zuletzt stand Angèle Durand auf der Bühne (sowohl im Theater als auch mit ihren Gesangsprogrammen). Ihre letzte Verpflichtung, die Mitwirkung in der Operette „Der Vetter aus Dingsda“ in Augsburg, konnte sie jedoch wegen Krankheit nicht mehr wahrnehmen. Seit den frühen 1980ern lebte Angèle Durand in Düsseldorf.
Filmografie
- 19??: Das Lied der Mode
- 19??: Unter dem Himmel von Paris (Sous le ciel de Paris)
- 1951: Die Mitternachtsvenus, Regie: Ferdinand Dörfler
- 1953: Käpt'n Bay-Bay, Regie: Helmut Käutner
- 1953: Träume auf Raten, Regie: Peter A. Horn
- 1953: Knallbonbons, Regie: Hanns Farenburg
- 1954: Tanz in der Sonne, Regie: Géza von Cziffra
- 1954: Ein Mädchen aus Paris, Regie: Franz Seitz
- 1955: Die verlorenen Jahre, Regie: Jürgen von Alten
- 1956: Bonsoir Paris, Regie: Ralph Baum
- 1958: Der lachende Vagabund, Regie: Thomas Engel
- 1958: Mit Eva fing die Sünde an, Regie: Fritz Umgelter
- 1959: Hula-Hopp, Conny, Regie: Heinz Paul
- 1959: Die feuerrote Baronesse, Regie: Rudolf Jugert
- 1959: Das Nachtlokal zum Silbermond, Regie: Wolfgang Glück
- 1960: O sole mio, Regie: Paul Martin
- 1960: Schlagerparade, Regie: Franz Marischka
- 1960: Das Rätsel der grünen Spinne, Regie: Franz Marischka
- 1962: The Bellboy and the Playgirls, Regie: Francis Ford Coppola, Fritz Umgelter
- 1963: Sing, aber spiel nicht mit mir, Regie: Kurt Nachmann
- 1982: Tatortfolge "So ein Tag..", Regie: Jürgen Roland
Erfolgstitel
Aus den mehr als 250 auf Tonträgern veröffentlichten Titeln hier eine Auswahl der erfolgreichsten:
- Der Student von Paris (1954)
- Chihuahu (1954)
- Sailor's Boogie (1954)
- Ganz Paris träumt von der Liebe (1955)
- So ist Paris (1956)
- C'est magnifique (1956)
- Johannes (1957)
- Melodie d' amour (1957)
- Je vous adore (1957)
- Che-Lla-Lla (1957)
- Chanson d' amour (1958)
- Bonjour tristesse (1958)
- Rubino (1958)
- Goodnight Monsieur (1958)
- Hula Hopp (1958)
- Die Girls (1958)
- Apple Blossom Time (1959)
- Musik aus dem Himmel (1959)
- Wo die Sonne in das Meer versinkt (1959)
- Im Nachtlokal zum Silbermond (1959)
- Das Leben geht weiter (1959)
- Merci Paris (1959)
- Die Cowboys von der Silver-Ranch (zusammen mit den Nilsen Brothers) (1960)
- Mais oui (1960)
- Ave Maria No Morro (1960)
- Casino de Paris (1961)
- Er macht Musik am Montparnasse (1961)
- Ja, ich bin die tolle Frau (1961)
- C'est si bon
- Meine kleine Herz macht tick-tack für die Liebe
- Pigalle
- Paris, du bist die schönste Stadt der Welt
Diskografie
Ihre zahlreichen Langspielplatten, die sie seit den 50er Jahren immer wieder aufgenommen hat, sind größtenteils nicht als CDs veröffentlicht worden und nur noch schwer zu bekommen. Auch von Ihren diversen CDs sind im Moment nur zwei im offiziellen Verkauf erhältlich:
- 1980: Lieder der Claire Waldoff
- 1995: Ja ich bin die tolle Frau
Weblinks
- Angèle Durand in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Durand, Angèle ALTERNATIVNAMEN Angèle Caroline Liliane Josette Marie-José DeGeest (richtiger Name) KURZBESCHREIBUNG belgische Sängerin und Schauspielerin GEBURTSDATUM 23. Oktober 1925 GEBURTSORT Antwerpen STERBEDATUM 22. Dezember 2001 STERBEORT Augsburg
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