Korporale

Korporale
Das Korporale

Das Korporale (v. lat.: corpus „Körper“, „Leib“) ist ein gestärktes, quadratisches, weißes Leinentuch, das bei Eucharistiefeiern der westlichen Liturgietradition (katholisch, anglikanisch, lutherisch) auf den Altar gelegt wird, um die Patene bzw. Hostienschale und den Kelch darauf zu stellen. In der Außerordentlichen Form des römischen Ritus wird die Hostie bei der Wandlung direkt auf das Korporale gelegt, welches als das Grabtuch Christi verstanden werden soll. Das Korporale ist das älteste Parament. In der byzantinischen Liturgietradition entspricht das Iliton dem Korporale. Das Korporale wird in der Bursa aufbewahrt, einer mappenartigen Stofftasche in der jeweiligen liturgischen Farbe.

Das Korporale soll verhindern, dass bei der Brechung der Hostie Partikel verlorengehen. Aus diesem Grund darf es nur in eine Richtung gefaltet werden, damit keine Partikel zu Boden fallen können.

Befindet sich der Kelch auf der Kredenz, so liegt das gefaltete Korporale auf der Palla bzw. dem Kelchvelum.

In der römischen Liturgie war das Korporale ursprünglich als palla corporalis die oberste Altardecke, auf die die eucharistischen Gaben nicht nur gestellt, sondern mit der sie auch bedeckt wurden. Ab dem 11. Jahrhundert entwickelten sich daraus das (im Umfang nun deutlich kleinere) Korporale und die Palla als Bedeckung des Kelches.


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  • Korporale — Kor|po|ra|le 〈n.; Gen.: s, Pl.: 〉 Tuch als Unterlage für Hostie u. Kelch in der Messe [Etym.: <lat. corporalis »dem Leib zugehörig«; zu corpus »Leib (des Herrn)«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

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