Korinthischer Bund

Korinthischer Bund
Korinthischer Bund (gelb)

Als Korinthischer Bund wurden in der griechischen Antike mehrere Staatenbünde bezeichnet.

Der bedeutendste davon war der Zusammenschluss, der nach der Schlacht von Chaironeia (am 2. August 338 v. Chr.) im Jahr 337 v. Chr. in Korinth gegründet wurde. Nach der Niederlage der von Athen initiierten, breiten Koalition gegen König Philipp II. von Makedonien erzwang der Sieger ein Bündnis, dem alle griechischen Poleis mit Ausnahme Spartas beitraten.

Der Bund gab Makedoniens Hegemonie über Griechenland eine feste Form. Der Bundesvertrag beruhte auf den Prinzipien der koiné eiréne, des Allgemeinen Friedens. Er enthielt das ausdrückliche Verbot, mit Gewalt in die Verfassungen anderer Städte einzugreifen, ein generelles Verbot von Fehden und Kaperei sowie eine Garantie der freien Schifffahrt. Die Mitglieder entsandten Vertreter in einen Rat, das Synhedrion, der mit Philipp als Person eine Symmachie, einen Kampfbund, einging. Der Makedonenkönig wurde dadurch zum Hegemon und obersten Feldherrn des Bundes.

In dieser Eigenschaft propagierte er einen gemeinsamen Feldzug Makedoniens und aller Griechenstädte gegen das Achämenidenreich. Der Tod Philipps verzögerte das Vorhaben, aber sein Sohn Alexander der Große machte sich 334 v. Chr. an die Verwirklichung des Plans. Am Alexanderzug, der mit der Eroberung des persischen Weltreichs vom Nil bis zum Indus endete, waren Kontingente der Städte des Korinthischen Bundes beteiligt.

Der Korinthische Bund wurde 302 v. Chr. von den Diadochen Antigonos I. Monophthalmos und seinem Sohn Demetrios I. Poliorketes neu begründet. Er umfasste wiederum die meisten griechischen Staaten (außer Sparta, Messenien und Thessalien) und richtete sich gegen Kassander und weitere Diadochen.

Literatur

Die Gründung und Ausbildung des Korinthischen Bundes (von 337 v. Chr.) wird in jeder fachwissenschaftlichen Darstellung der Zeit Philipps und Alexanders angesprochen, vgl. dazu die Literaturhinweise in den entsprechenden Artikeln.

  • Albert Brian Bosworth: Conquest and Empire. The Reign of Alexander the Great. Cambridge Univ. Pr., Cambridge (1988) 1993, S. 187ff., ISBN 052140679X. (Zum Verhältnis Alexanders zum Bund.)
  • Frank-Gernot Schuffert: Studien zu Krieg und Machtbildung im Frühhellenismus. Diss. Gießen 2005, S. 179ff., hier online.

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