Kopierpresse

Kopierpresse

Eine Kopierpresse diente zum Vervielfältigen von tintengeschriebenen Papiervorlagen in geringer Auflage. Sie wurde 1780 von James Watt (1736–1819) zum Patent angemeldet und wird daher auch als Wattsche Presse bezeichnet.

Geschichtlicher Hintergrund

Verträge und wichtige ausgehende Korrespondenz musste schon in früheren Jahrhunderten in Kopie aufbewahrt werden. Um die Originale nicht personal- und zeitaufwendig abschreiben zu müssen, war es wünschenswert, mechanische Kopiermaschinen einzusetzen. Die Kopierpresse wurde noch bis weit ins 20. Jahrhundert in vielen Büros verwendet. Für höhere Auflagen wurde die Kopierpresse zunehmend durch Mimeographen und Hektographen abgelöst. Heute werden Kopien in beliebiger Auflage durch Fotokopierer hergestellt.

Funktionsweise

Das zu kopierende, mit Spezialtinte beschriebene Schriftstück wird auf ein Blatt Wachspapier gelegt und mit Seidenpapier bedeckt, das entweder vorher befeuchtet, oder wiederum mit einem Stück feuchten Baumwollstoff bedeckt wird. Schließlich legt man noch ein weiteres Blatt Wachspapier darauf und setzt das Ganze zwischen den beiden Metallplatten der Kopierpresse durch Walzen einem hohen Druck aus. Die Tinte wird durch die Feuchtigkeit angelöst und dringt durch das Seidenpapier hindurch, so dass die Schrift auf der Rückseite seitenrichtig sichtbar wird.

Mit guter Kopiertinte können etwa drei Abzüge gemacht werden. Mit stark konzentrierter Tinte und mit Seidenpapier, das mit speziellen Lösungen getränkt wird, können bis zu 20 Abzüge angefertigt werden. Das Seidenpapier kann nach dem Kopiervorgang auf dickeres Papier geklebt werden, damit die Kopie besser lesbar und haltbarer ist.

Siehe auch


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