Kontinentale Hockey-Liga

Kontinentale Hockey-Liga
Kontinentale Hockey-Liga
KHL-Logo
Voller Name Kontinentalnaja Chokkejnaja Liga (russisch Континентальная хоккейная лига)
Aktuelle Saison KHL 2011/12
Sportart Eishockey
Abkürzung KHL
Ligagründung 2008
Mannschaften 24
Land (Länder) RusslandRussland Russland
KasachstanKasachstan Kasachstan
LettlandLettland Lettland
WeissrusslandWeißrussland Weißrussland
SlowakeiSlowakei Slowakei
Titelträger Salawat Julajew Ufa
Rekordmeister Ak Bars Kasan (2)
Website www.en.khl.ru

Die Kontinentale Hockey-Liga (kurz KHL; russisch Континентальная хоккейная лига/Kontinentalnaja Chokkejnaja Liga; lettisch Kontinentālā hokeja līga; ukrainisch Континентальна хокейна ліга/Kontynentalja Chokejna Liha; international unter der englischen Bezeichnung Kontinental Hockey League vermarktet) ist die höchste Spielklasse im Eishockey Russlands, sowie einiger Nachbarstaaten. Sie löste zur Saison 2008/09 die Superliga ab und erstreckt sich mit den bisherigen Teilnehmerländern Kasachstan, Lettland, Russland, Slowakei und Weißrussland auf den eurasischen Kontinent. Zur Saison 2011/12 trat mit dem slowakischen Verein HC Lev Poprad erstmals ein Team der Liga bei, der nicht auf dem Gebiet eines Nachfolgestaates der Sowjetunion beheimatet ist. Zukünftig soll zudem mit dem HK Budiwelnik Kiew ein ukrainischer Klub der Liga beitreten.

Die Liga startete mit 24 Mannschaften aus vier verschiedenen Ländern in ihre Premierensaison. Der Sieger erhält am Ende der Spielzeit den Gagarin Cup, benannt nach dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin. Als Präsident der Liga fungiert Alexander Medwedew, seines Zeichens auch stellvertretender Vorsitzender des russischen Energiekonzerns Gazprom und Generaldirektor der Exportgesellschaft Gazprom Export.

Inhaltsverzeichnis

Modus

In der regulären Saison treffen die Teams in jeder Division viermal aufeinander und zweimal gegen jede andere Mannschaft, wodurch jede Mannschaft 56 Spiele bestreiten muss.

Im Anschluss an die reguläre Saison folgen die Playoffs, für die sich die 16 punktbesten Mannschaften qualifizieren. Die Division-Sieger nehmen dabei auf der Setzliste die ersten vier Positionen ein. In den ersten beiden Jahren wurde die erste Playoff-Runde im Modus Best-of-Five ausgespielt, die folgenden drei bis einschließlich der Finalserie dann im Modus Best-of-Seven. Seit der Saison 2010/11 werden alle Playoff-Runden im Modus Best-of-Seven ausgespielt.

Mannschaften

Internationale Version des KHL-Logos, 2008−2010

Die 24 Teilnehmer der Premierensaison setzten sich aus den bisherigen 20 Mannschaften der Superliga sowie Awtomobilist Jekaterinburg und Barys Astana, die zuletzt am Spielbetrieb der Wysschaja Liga teilnahmen und in der abgelaufenen Saison den ersten und zweiten Platz belegten, zusammen. Hinzu kamen noch HK Dinamo Minsk und Dinamo Riga.

Die Teilnehmer sind in vier Divisionen, die nach den früheren sowjetischen Eishockeygrößen Wsewolod Bobrow, Anatoli Tarassow, Waleri Charlamow und Arkadi Tschernyschow benannt sind, zu je sechs Teams verteilt. In der ersten Spielzeit wurden die Gruppen so eingeteilt, dass sie sportlich gleich besetzt waren. Seit 2009 sind die Divisionen regional ein- und in zwei Konferenzen aufgeteilt.

Kurz vor Trainingsbeginn im Juli 2008 wurde aufgrund anhaltender finanzieller Probleme Awtomobilist Jekaterinburg aus der Liga ausgeschlossen und durch den Zweitliga-Meister Chimik Woskressensk ersetzt.[1] Da Woskressensk im Verlauf der Spielzeit ebenfalls finanzielle Probleme ereilten und am Saisonende immer noch Gehaltszahlungen ausstanden, wurde Woskressensk zur Saison 2009/10 aus der Liga genommen. Awtomobilist Jekaterinburg hatte inzwischen eine neue Finanzierung auf die Beine gestellt und ersetzte Chimik als 24. Team.

Zur Saison 2010/11 fusionierten die Eishockeyabteilungen von HK Dynamo Moskau und HK MWD Balaschicha und spielen fortan unter dem neuen Namen OHK Dynamo. Zudem wurde der HK Lada Togliatti wegen finanzieller Probleme aus der Liga ausgeschlossen. Einen der frei gewordenen Startplätze übernahm der Zweitligameister HK Jugra Chanty-Mansijsk. Den letzten Platz sollte mit dem HK Budiwelnik aus der Hauptstadt Kiew der erste ukrainische Klub belegen, der jedoch aufgrund von Verzögerungen beim Stadionbau und dem damit verbundenen Fehlen eines KHL-tauglichen Stadions den Spielbetrieb noch nicht aufnehmen konnte. Geplant ist weiterhin die Aufnahme des Teams zu einem späteren Zeitpunkt. Den Platz von Budiwelnik übernahm schließlich der HC Lev Poprad, der jedoch aufgrund der fehlenden Genehmigung durch den slowakischen Verband ebenfalls nicht an der Liga teilnehmen konnte. Der HC Lev Poprad hatte zuerst als HC Lev Hradec Králové aus Tschechien firmiert, siedelte aber, nachdem er vom tschechischen Verband keine Freigabe erhielt, ins slowakische Poprad um. Zur Saison 2011/12 trat Lev Poprad schließlich nach einjähriger Verzögerung der KHL bei und ist somit die erste Mannschaft, deren Heimstadion nicht auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion liegt. Lokomotive Jaroslawl zog seine Mannschaft aufgrund des Flugzeugabsturz bei Jaroslawl für die Saison 2011/12 vom Spielbetrieb zurück.

Eastern Conference Western Conference
Tschernyschow Diwision Charlamow Diwision Tarassow Diwision Bobrow Diwision
KasachstanKasachstan Barys Astana RusslandRussland HK Jugra Chanty-Mansijsk WeissrusslandWeißrussland HK Dinamo Minsk RusslandRussland OHK Dynamo
RusslandRussland Amur Chabarowsk RusslandRussland Awtomobilist Jekaterinburg RusslandRussland Atlant Mytischtschi RusslandRussland HK Spartak Moskau
RusslandRussland Metallurg Nowokusnezk RusslandRussland Ak Bars Kasan RusslandRussland Torpedo Nischni Nowgorod RusslandRussland HK ZSKA Moskau
RusslandRussland HK Sibir Nowosibirsk RusslandRussland HK Metallurg Magnitogorsk RusslandRussland Witjas Tschechow SlowakeiSlowakei HC Lev Poprad
RusslandRussland HK Awangard Omsk RusslandRussland Neftechimik Nischnekamsk RusslandRussland Sewerstal Tscherepowez RusslandRussland SKA Sankt Petersburg
RusslandRussland Salawat Julajew Ufa RusslandRussland HK Traktor Tscheljabinsk LettlandLettland Dinamo Riga


Mannschaften der Kontinentalen Hockey-Liga in der Saison 2010/11
Western Conference mit den Divisionen Bobrow (ButtonOrange.svg) und Tarassow (ButtonRed.svg)
Eastern Conference mit den Divisionen Charlamow (ButtonGreen.svg) und Tschernyschow (ButtonBlue.svg)

Zuteilung

Saison 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 Teilnahmen
Teilnehmer 24 24 23 23
KasachstanKasachstan Barys Astana Ts 4
RusslandRussland HK MWD Balaschicha Ta 2
RusslandRussland Amur Chabarowsk Ch Ts 4
RusslandRussland HK Jugra Chanty-Mansijsk Ch 2
RusslandRussland OHK Dynamo Bo 2
RusslandRussland Lokomotive Jaroslawl Ch Ta 3
RusslandRussland Awtomobilist Jekaterinburg Ch 3
RusslandRussland Ak Bars Kasan Ts Ch 4
RusslandRussland HK Metallurg Magnitogorsk Ta Ch 4
WeissrusslandWeißrussland HK Dinamo Minsk Bo Ta 4
RusslandRussland HK Dynamo Moskau Ts Bo 2
RusslandRussland HK Spartak Moskau Bo 4
RusslandRussland HK ZSKA Moskau Ta Bo 4
RusslandRussland Atlant Mytischtschi Bo Ta 4
RusslandRussland Neftechimik Nischnekamsk Ts Ch 4
RusslandRussland Torpedo Nischni Nowgorod Ts Ta 4
RusslandRussland Metallurg Nowokusnezk Bo Ts 4
RusslandRussland HK Sibir Nowosibirsk Ch Ts 4
RusslandRussland HK Awangard Omsk Ch Ts 4
RusslandRussland SKA Sankt Petersburg Ta Bo 4
SlowakeiSlowakei HC Lev Poprad Bo 1
LettlandLettland Dinamo Riga Ch Bo 4
RusslandRussland HK Lada Togliatti Ch 2
RusslandRussland Witjas Tschechow Ts Ta 4
RusslandRussland HK Traktor Tscheljabinsk Ta Ch 4
RusslandRussland Sewerstal Tscherepowez Bo Ta 4
RusslandRussland Salawat Julajew Ufa Bo Ts 4
RusslandRussland Chimik Woskressensk Ta 1

Mögliche Erweiterung

Bereits vor Start der KHL im Jahr 2008 war für die Saison 2009/10 eine Expansion der Liga auf 30 Mannschaften geplant. Zu den Mannschaften, denen ein Teilnahmeangebot unterbreitet worden war, gehörten die schwedischen Elitserien-Klubs Färjestads BK und Frölunda HC, der finnische Klub Kärpät Oulu, der HC Energie Karlovy Vary aus Tschechien, das ukrainische Team HK Sokol Kiew und Eisbären Berlin aus der Deutschen Eishockey Liga[2]. Ebenso wurde dem österreichischen Klub EC Red Bull Salzburg kurz vor dem Start der Premierensaison ein Teilnahmeangebot unterbreitet.[3]

Nach dem Start der Saison 2008/09 relativierte KHL-Geschäftsführer Wladimir Schalajew jedoch die diversen Expansiongerüchte. Laut Schalajew soll die Liga schrittweise zunächst auf 26, dann auf 30 und schließlich auf eine Maximalanzahl von 32 Teilnehmern vergrößert werden.

Schlussendlich wurde zur Saison 2009/10 nur der vor der Saison 2008/09 noch wegen finanzieller Schwierigkeiten ausgeschlossene russische Verein Awtomobilist Jekaterinburg aufgenommen.

Im Sommer 2009 gab es erneute Bekundungen, dass eine Erweiterung ins Auge gefasst werde. Der Zweitliga-Meister HK Jugra Chanty-Mansijsk zeigte Interesse. Im November 2009 teilte der schwedische Zweitligist AIK Stockholm mit, ab der Saison 2010/11 in der KHL spielen zu wollen, erhielt aber keine Freigabe des schwedischen Verbandes.[4]

Im Dezember 2009 wurde bekannt, dass in der tschechischen Stadt Hradec Králové ein KHL-Team installiert werden soll.[5] Der tschechische Verband verweigerte jedoch die Freigabe, woraufhin der Club ins slowakische Poprad umsiedelte. Zur Saison 2011/12 erhielt der HC Lev genannte Club aber keine Freigabe vom slowakischen Verband. Im Mai 2011 wurde der Club in die KHL aufgenommen und startet zur Saison 2011/12 als erstes Team außerhalb der Grenzen der früheren Sowjetunion.[6]

Zur Saison 2010/11 wurde HK Jugra Chanty-Mansijsk neu in die KHL aufgenommen. Der Aufnahme des HK Budiwelnik Kiew wurde auf die Saison 2011/12 verschoben, da die Umbauarbeiten am Sportpalast Kiew nicht rechtzeitig abgeschlossen wurden.

Im Frühjahr 2011 wurde bekannt, dass ein russisch-deutscher Geschäftsmann plant, ein KHL-Team in Leipzig zu installieren.[7] Das bisherige Eishockey-Oberliga-Team der Icefighters Leipzig sollte als Farmteam weiterbestehen. Sowohl die KHL als auch der Deutsche Eishockey-Bund unterstützen das Projekt jedoch nicht.[8] Daneben bestehen immer wieder Gerüchte über andere Expansionsstandorte in West- und Mitteleuropa.[9] Der italienische Zweitligist HC Milano Rossoblu gab im Mai 2011 bekannt, zur Saison 2012/13 mit einem Team an der KHL teilnehmen zu wollen.[10]

Meister

Saison Meister
2008/09 Ak Bars Kasan
2009/10 Ak Bars Kasan
2010/11 Salawat Julajew Ufa

Beste Scorer

Reguläre Saison

Abkürzungen: S = Spielzeiten, Sp = Spiele, T = Tore, A = Assists, Pkt = Punkte, +/- = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: aktuelles Team

Spieler Teams S Sp T A Pkt +/− SM
RusslandRussland Sergei Mosjakin Atlant, Metallurg 3 166 88 115 203 +68 70
RusslandRussland Alexander Radulow Salawat Julajew Ufa 3 160 66 125 191 +97 237
RusslandRussland Alexei Morosow Ak Bars Kasan 3 152 79 97 176 +50 70
RusslandRussland Maxim Suschinski SKA, Salawat Julajew Ufa 3 154 61 88 149 +55 218
TschechienTschechien Jaromír Jágr Awangard Omsk 3 155 66 79 145 +24 160
RusslandRussland Danis Saripow Ak Bars Kasan 3 148 68 76 144 +47 102
RusslandRussland Alexei Jaschin Lokomotive, SKA, ZSKA 3 164 54 90 144 +35 118
SchwedenSchweden Mattias Weinhandl Dynamo Moskau, SKA 3 151 63 79 142 +36 106
KanadaKanada Kevin Dallman Barys Astana 3 161 54 84 138 +9 267
TschechienTschechien Josef Vašíček Lokomotive Jaroslawl 3 166 57 78 135 +47 169

Stand: Ende der Saison 2010/11

Playoffs

Abkürzungen: J = gespielte Saisons, Sp = Spiele, T = Tore, V = Assists, Pkt = Punkte, +/− = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: aktuelles Team

Spieler Teams S Sp T A Pkt +/- SM
TschechienTschechien Josef Vašíček Lokomotive Jaroslawl 3 54 18 32 50 +24 62
RusslandRussland Alexei Morosow Ak Bars Kasan 3 48 18 22 40 +16 20
RusslandRussland Alexander Radulow Salawat Julajew Ufa 3 41 11 28 39 +17 56
RusslandRussland Alexander Galimow Lokomotive Jaroslawl 3 53 19 13 32 +13 51
RusslandRussland Gennadi Tschurilow Lokomotive Jaroslawl 3 54 5 27 32 +10 53
FinnlandFinnland Niko Kapanen Ak Bars Kasan 3 52 11 21 32 +14 34
RusslandRussland Sergei Mosjakin Atlant, Metallurg 3 34 11 21 32 −6 2
NorwegenNorwegen Patrick Thoresen Salawat Julajew, SKA 2 36 8 24 32 +14 53
TschechienTschechien Zbyněk Irgl Lokomotive, Atlant, Dinamo Minsk 3 53 12 17 29 +16 40
RusslandRussland Konstantin Rudenko Lokomotive, Atlant 3 47 9 18 27 −1 48

Stand: Ende der Saison 2010/11

Salary Cap

Wie schon in den letzten zwei Spielzeiten der Superliga müssen die 24 KHL-Teams die Begrenzung der Salary Cap einhalten. Die Grenze liegt in der ersten Saison bei 562,5 Millionen Rubel (etwa 15,3 Millionen Euro) und teilt sich wie folgt auf:

  • 400,0 Millionen Rubel (etwa 10,9 Millionen Euro) für 21 Spieler
  • 162,5 Millionen Rubel (etwa 4,4 Millionen Euro) für vier herausragende Spieler

Die Teams haben jeweils eine Kaderstärke von 25 Spielern, von denen fünf Spieler nichtrussische Staatsbürger sein dürfen. Für die Mannschaften aus Kasachstan, Lettland und Weißrussland gilt dieselbe Regelung für ihr jeweiliges Heimatland, sie dürfen jedoch in der ersten Saison eine unbegrenzte Anzahl von ausländischen Spielern verpflichten und einsetzen.

Aus den 25 Spielern kann jede Mannschaft drei der vier herausragenden Spieler frei bestimmen. Der vierte Spieler wird automatisch festgelegt, falls er folgende Voraussetzungen mitbringt:

Vertragssystem

Die KHL führt zudem ein neues Vertragssystem ein, das in drei verschiedene Typen unterteilt ist.

  • Standard-Ein-Wege-Verträge (ausschließlich für die KHL)
  • Zwei-Wege-Verträge (für die KHL und das Farmteam)
  • Juniorenverträge

Die Standard-Ein-Wege-Verträge können von jedem Spieler älter als 17 Jahre unterschrieben werden. Jedoch gilt für junge Spieler, die ihren ersten Profivertrag unterzeichnen die Regel, dass der Vertrag eine Laufzeit von vier Jahren haben muss. Die Zwei-Wege-Verträge, die zugleich für die Farmteams gelten, können erstmalig ab dem 16. Lebensjahr unterschrieben werden. Das Rookiegehalt liegt bei maximal 500.000 Rubel (etwa 13.700 Euro). Sollte der Spieler in der ersten Runde des Drafts ausgewählt worden sein, liegt das Maximalgehalt im ersten Jahr bei 300.000 Rubel (etwa 8.200 Euro), steigert sich aber in den folgenden drei Jahren des Vertrages zunächst um 20, dann um 30 und schließlich um 50 Prozent des Grundgehaltes.

Ein starker Unterschied zwischen KHL und NHL besteht jedoch in der Behandlung von sogenannten Restricted Free Agents. Während ein vertragsloser Restricted Free Agent die NHL ohne Probleme verlassen kann, ist dies in der KHL nicht möglich. Die Transferrechte eines NHL-Restricted-Free-Agents gelten nur für die Liga, hingegen die der KHL, die dies strenger interpretiert, weltweit. Somit ist es einem Restricted Free Agent aus der KHL gar nicht möglich, die Liga zu verlassen.

Die Farmteams werden in einer gesonderten, vom Russischen Eishockeyverband FHR organisierten Liga spielen.

Draft und Transfers

Der erste Draft wurde am 1. Juni 2009 in Moskau, nach dem Ende der Saison 2008/09, abgehalten. Im sogenannten Junior Draft haben die Teams die Möglichkeit die Rechte an europäischen und nordamerikanischen Talenten zu erwerben. Jede Mannschaft kann bis zu drei Spieler aus dem eigenen Juniorenteam auswählen. Die Mannschaften, die während des Drafts einen Spieler aus dem Juniorenpool eines Mitkonkurrenten auswählen, müssen eine Entschädigung an selbigen zahlen. Für einen Spieler der ersten Runde liegt der Entschädigungsbetrag bei 3,0 Millionen Rubel (etwa 82.200 Euro), für einen Spieler der zweiten Runde bei 2,0 Millionen Rubel (etwa 54.800 Euro), usw..

Zusätzlich gibt es vor dem Start der Saison einen Waiver-Draft, vor dem jede Mannschaft 18 Feldspieler und zwei Torhüter schützen kann. Die nicht geschützten Spieler können dann kompensationsfrei von den anderen Mannschaften ausgewählt werden. Spieler mit zwei-Wege-Verträgen sind von der Auswahl ausgeschlossen. Die Reihenfolge des Drafts ergibt sich aus der umgekehrten Reihenfolge des Abschlussklassements der Vorsaison, wodurch das schwächste Team als erstes wählen kann.

Der Transfermarkt gleicht sich ebenfalls dem Vorbild der NHL an. Im Gegensatz zu den europäischen Modalitäten, Transfers mit Ablösesummen abzuwickeln, sollen die Spieler vornehmlich zwischen den Teams getauscht werden, wodurch auch deren laufende Verträge bestehen bleiben. Der letzte Tag, an dem die Teams in der laufenden Spielzeit Spieler untereinander tauschen können, ist auf den 15. Januar 2009 festgelegt.

Transferabkommen mit der National Hockey League

Nachdem im Vorfeld des Ligastarts der KHL die Teilnehmer immer wieder damit gedroht hatten, aufgrund ihrer großen Finanzkraft zu versuchen, Top-Spieler der 30 National Hockey League-Franchises abzuwerben, da dies in den Jahren zuvor auch eine gängige Praxis der NHL gegenüber der Superliga gewesen war, trafen beide Ligen und die National Hockey League Players’ Association NHLPA im Rahmen eines Kongresses der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF in Zürich am 10. Juli 2008 ein Transferabkommen.

Darin garantierten die NHL, KHL und weitere europäische Ligen den gegenseitigen Respekt gegenüber gültigen Spielerverträgen. Zunächst wurde für den 4. September 2008 ein weiteres Treffen in New York anberaumt, in dem konkretere Pläne getroffen werden sollen, nachdem Russland das alte Abkommen bereits 2005 für nichtig erklärt hatte und im Juni 2008 weitere sechs europäische Ligen diesen Schritt gemacht hatten.[11]

Nur gut eine Woche nach dem Bekanntwerden der Ausarbeitung eines neuen Abkommens gab die IIHF am 18. Juli 2008 bekannt, dass sie den Vertragsstatus von sechs Spielern, namentlich Alexander Radulow, Nikita Filatow, Tomáš Mojžíš, Jason Krog, Wiktor Tichonow und Fjodor Fjodorow, überprüfen werde, da Verträge bzw. Zusagen für beide Ligen seitens der Spieler bestanden. Für die Zeit der Untersuchung wurden die Spieler für internationale Transfers und Wettbewerbe suspendiert.[12] Im Zeitraum bis zum September 2008 unterschrieben weitere Spieler, die einen gültigen KHL-Vertrag besaßen, Kontrakte bei diversen NHL-Franchises. Bei einem Treffen mehrerer Nationalverbände und der IIHF verzichtete die KHL bei einigen Spielern auf ihre Beschwerden bei der IIHF, woraufhin auch die Suspendierungen aufgehoben wurden. In den Fällen um Alexander Radulow, Wjatscheslaw Woinow, Maxim Majorow und Andrei Loktionow konnte jedoch keine Einigung erzielt werden, so dass diese vor einem Schiedsgericht entschieden wurden.[13]

Auch im Sommer 2009 setzte sich die Problematik fort, obwohl beide Ligen sich zugesichert hatten, bestehende Verträge zu respektieren. Allerdings gab es auf beiden Seiten unterschiedliche Auffassungen in der Behandlung von sogenannten Restricted Free Agents. Nachdem Jiri Hudler ein Angebot seines Klubs Detroit Red Wings ausgeschlagen hatte und vor das Schiedsgericht gezogen war, hatte er am 8. Juli 2009 einen Vertrag beim HK Dynamo Moskau unterschrieben, der ihm mehr Gehalt zusicherte, als er in der NHL hätte verdienen können. Die NHL intervenierte daraufhin bei der IIHF bezüglich der Legalität des Vertrags. Daraufhin stellte die KHL die Vertragsregistrierung bis Ende Juli zurück.

Weitere Spieler, denen seitens der KHL ein Wechsel untersagt blieb, waren Jewgeni Dadonow vom HK Traktor Tscheljabinsk sowie Denis Parschin und Sergei Schirokow vom HK ZSKA Moskau.

Dress-Code

  • Nach dem Vorbild der NHL und im Gegensatz zur Superliga muss die Heimmannschaft in dunklen Trikots antreten, die Auswärtsmannschaft in weißen oder hellen Trikots.
  • Der Trainerstab muss sich ebenfalls nach den Statuten der Ligaregularien kleiden und Anzugkombinationen tragen.

Einzelnachweise

  1. hockeyfans.ch, KHL wechselt Club aus
  2. spox.com, Verlassen die Eisbären die DEL?
  3. laola1.at, Red Bull in russischer Liga?
  4. sport1.de [1] Stockholm will in die KHL
  5. http://hn.ihned.cz/c1-39575790-hradec-kralove-dal-sni-o-khl-potrebuje-na-ni-patnact-milionu-eur Hradec Králové träumt weiter von der KHL
  6. [2]
  7. bild.de Für Top-Eishockey – KHL macht ernst
  8. [3]
  9. (russisch)
  10. [4]
  11. tsn.ca, NHL, Russian hockey league reach transfer agreement
  12. tsn.ca, IIHF suspends Radulov, five other player transfers
  13. tsn.ca, KHL will allow arbitrator to decide Radulov case

Weblinks


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