Kommando Operative Führung Eingreifkräfte

Kommando Operative Führung Eingreifkräfte
Kommando Operative Führung Eingreifkräfte
Verbandsabzeichen Kommando Operative Führung Eingreifkräfte
Verbandsabzeichen
Aufstellung 7. Okt. 2005
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Bundeswehr Logo Streitkraeftebasis with lettering.svg Streitkräftebasis
Unterstellte
Truppenteile

UstgBtl Kdoopfueek.svg Unterstützungsbataillon KdoOpFüEingrKr

Unterstellung BMVg.gif Inspekteur der Streitkräftebasis
Stationierungsort Ulm
Führung
Befehlshaber Generalleutnant
Markus Bentler
Stellvertretender Befehlshaber und
Chef des Stabes
Konteradmiral
Klaus von Dambrowski
Stellvertretender Chef des Stabes (Operationen) Brigadegeneral Frank Leidenberger

Das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte (KdoOpFüEingrKr) ist seit dem Jahre 2005 eine Dienststelle der Streitkräftebasis der Bundeswehr mit Sitz in Ulm. Es stellt Personal und Material zur Führung multinationaler Land-, Luft- und Seestreitkräfte der Europäischen Union bei Auslandseinsätzen in einem Spektrum von humanitären und friedenssichernden Operationen bis hin zu Kampfeinsätzen. Tatsächlich Auslandseinsätze geführt oder sich an diesen beteiligt hat das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte noch nicht. Im Bericht der Strukturkommission unter Leitung von Frank-Jürgen Weise wurde 2010 die Abschaffung des Kommandos gefordert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte wurde im Oktober 2005 aus Teilen des II. Deutsch-Amerikanische Korps aufgestellt. Seit Juli 2006 gehört das Kommando der Streitkräftebasis an.

Hintergrund

Zur weltweiten Krisenintervention kann die EU im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) auf Streitkräfte ihrer Mitgliedsländer mit einer Stärke von bis zu 60.000 Soldaten zurückgreifen. Deutschland hat sich dabei zu einem Beitrag von bis zu 18.000 Soldaten und zur Führung dieser Kräfte verpflichtet.

Aufgaben

Mit dem KdoOpFüEingrKr stellt die Bundeswehr Personal und Material für ein Hauptquartier bereit, das im Bedarfsfall innerhalb kürzester Zeit militärische Operationen führen kann. Für Einsätze im Rahmen der GSVP, zum Beispiel bei einer Aktivierung einer EU Battlegroup, kann das Kommando dabei sowohl auf militärstrategischer Ebene als Operation Headquarters (OHQ), als auch auf operativer Ebene als Force Headquarters (FHQ) eingesetzt werden.

Einsatz als Operation Headquarters (OHQ)

Ein OHQ untersteht für den Einsatz direkt dem entsprechenden politischen Führungsgremium der EU, dem Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK). Die Aufgabe als OHQ besteht primär darin, die Vorgaben der Politik in militärische Weisungen und Aufträge umzusetzen. Eine Vorgabe kann zum Beispiel die Sicherung einer Wahl in einem Staat sein. Das OHQ übersetzt diese politische Forderung in ein militärisches Gesamtkonzept und identifiziert die dazu notwendigen Kräfte. So wurde zum Beispiel die EU-Mission im Kongo (EUFOR RD Congo) vom durch Deutschland gestellten OHQ in Potsdam aus geführt.

Im Juli 2009 hat das KdoOpFüEingrKr diese Aufgabe vom Einsatzführungskommando übernommen.[2] In einem Einsatz greift es auf die ortsfeste Infrastruktur in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Potsdam zurück. Dort sind notwendige Einrichtungen wie etwa eine Operationszentrale mit Satellitenverbindungen zur weltweiten Kommunikation vorhanden. Neben dem Personal des Ulmer Kommandos werden Verstärkungskräfte anderer EU-Staaten hinzugezogen. Die Personalstärke des OHQ ist von Art und Umfang der Mission abhängig.

Einsatz als Force Headquarters (FHQ)

Das Force Headquarters (FHQ) des KdoOpFüEingrKr in Modulbauweise aus Zelten während einer Übung

Die Aufgabe als Force Headquarters (FHQ) auf operativer Ebene bedeutet, dass die strategischen, militärpolitischen Vorgaben in konkrete Befehle und Planungen für die ausführenden Streitkräfte umgesetzt werden. Das FHQ führt im äußersten Fall Truppen bis zu einer Gesamtstärke von 60.000 Mann. Diese werden je nach Art des Einsatzes modular zusammengestellt und können Land-, Luft-, Seestreitkräfte sowie Spezialkräfte umfassen.

Das FHQ verlegt in das Einsatzland beziehungsweise in dessen Nähe, um von dort die Kräfte zu führen. Für den Gefechtsstand werden Zelte und Container vorgehalten.

Das Kommando bindet bei seinen Übungen bereits frühzeitig auch Polizeikräfte sowie Mitarbeiter staatlicher wie nicht-staatlicher Organisationen mit ein.

Organisation

Das KdoOpFüEingrKr untersteht dem Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und Inspekteur der Streitkräftebasis, für den Einsatz dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr.

Geführt wird das KdoOpFüEingrKr durch einen Befehlshaber im Dienstgrad Generalleutnant. Er wird unterstützt durch einen Stab, dem rund 280 Soldaten aller Teilstreitkräfte aus acht Nationen angehören und der sich wie folgt zusammensetzt:

Der Chef des Stabes koordiniert die Arbeit des Kommandostabs. Die Abteilung Zentrale Koordinierung (Koord) arbeitet ihm direkt zu.

Aufgrund der Komplexität und der Einsatzerfordernisse ist das Kommando in die zwei Bereiche Operationen und Unterstützung gegliedert:

Der Teilbereich Operationen unter der Leitung des Stellvertretenden Chef des Stabes Operationen ist wie folgt gegliedert:

  • Militärisches Nachrichten- und Geoinformationswesen (J2)
  • Operationsführung (J3)
  • Planung und Weiterentwicklung (J5)
  • Ausbildung und Übungen (J7)
  • Zivil-Militärische Zusammenarbeit (J9)
  • Pioniereinsatz, Kampfmittelabwehr, Infrastruktur (JEngr).


Der Teilbereich Unterstützung unter der Leitung des Stellvertretenden Chefs des Stabes Unterstützung ist wie folgt gegliedert:

  • Personalabteilung (J1)
  • Logistik (J4)
  • IT- und Kommunikationsdienste (J6)
  • Einsatzfinanzierung (J8)
  • Sanitätsdienstliche Beratung (JMed).

Truppendienstlich untersteht dem KdoOpFüEingrKr das Unterstützungsbataillon Kommando Operative Führung Eingreifkräfte mit rund 700 Soldaten. Für den Einsatz werden ihm modular multinationale Streitkräfte unterstellt.

Interne Umbenennung

Von ca. Mitte 2009 bis ca. Mitte 2010 führte das KdoOpFüEingrKr im Schriftverkehr sowie in PowerPoint-Präsentationen die Bezeichnung KdoOpFü, ohne den Zusatz EingrKr. Das Kommando führt weiterhin die englische Bezeichnung Response Forces Operations Command, was der Abkürzung "KdoOpFüEingrKr" entspricht.

Befehlshaber

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
3 Generalleutnant Markus Bentler 30. September 2010 ---
2 Generalleutnant Wolf-Dieter Langheld 10. Dezember 2008 30. September 2010
1 Generalleutnant Jan Oerding 7. Oktober 2005 10. Dezember 2008

Patenschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bericht der Strukturkommission der Bundeswehr, S. 32
  2. Pressemitteilung "" auf der Homepage der Bundeswehr; eingesehen am 29. März 2010



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