Kocel

Kocel

Kocel (auch Kozel, Gozil, Chozilo, Chezilo, Hezilo, Chezul; slowakisch Koceľ, slowenisch Kocelj; † 876) war 860/861 bis 876 der zweite Fürst des Plattensee-Fürstentums.

Er war der Sohn und Nachfolger von Pribina, der 833 von Mojmír I. im Zuge der Bildung Großmährens aus Nitra verjagt wurde, und seiner (wohl) bayerischen Ehefrau. Bevor er Fürst wurde, war er (spätestens 850) ein Graf, wahrscheinlich der Graf der Plattensee-Grafschaft (ein Teil des Plattensee-Fürstentums).

Zunächst war er und sein Fürstentum mehr oder weniger ein Vasall des Ostfrankenreichs, später war er Verbündeter Großmährens, gelangte aber in den 870ern wieder unter ostfränkischen Einfluss.

Er setzte die Christianisierungspolitik seines Vaters Pribina fort. Adalwin, der Erzbischof von Salzburg, weihte 865 im Plattensee-Fürstentum mehrere neue Kirchen ein.

Bekannt ist er vor allem geworden durch die Beherbergung der Brüder Kyrill von Saloniki und Method von Saloniki im Sommer 867 während ihrer Durchreise nach Rom. Die beiden Slawenmissionare sollen damals in Kocels Hauptstadt Moosburg (heute Zalavár) bis zu 50 Schüler ausgebildet haben und bei Kocel einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Er unterstützte und verbreitete daraufhin die (altkirchen)slawische Liturgie.

Im Winter 869/870 erreichte Kocel beim Papst die Ernennung Methods zum Erzbischof von Pannonien und Großmähren mit Sitz in Sirmium. Nachdem Method zum Erzbischof ernannt worden war, wurde Koceľs Plattensee-Fürstentum in Pannonien also zusammen mit Großmähren Bestandteil des neuen Erzbistums.

876 nahm er am gescheiterten ostfränkischen (bayerischen) Feldzug gegen die dalmatinischen Kroaten teil und verstarb dabei. Das Plattensee-Fürstentum fiel nach Kocels Tod dem späteren ostfränkischen König Arnulf von Kärnten zu.


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