Klosterhäseler

Klosterhäseler
Klosterhäseler
Koordinaten: 51° 10′ N, 11° 37′ O51.16666666666711.616666666667196Koordinaten: 51° 10′ 0″ N, 11° 37′ 0″ O
Höhe: 196 m ü. NN
Fläche: 19,9 km²
Einwohner: 773 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Juli 2009
Postleitzahl: 06647
Vorwahl: 034463, 034465, 034467

Klosterhäseler ist ein Ortsteil der Gemeinde An der Poststraße im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Zu Klosterhäseler gehörten die Ortsteile Klosterhäseler, Burgheßler, Gößnitz und Pleismar.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Klosterhäseler liegt auf einer Höhe von 196 Metern zwischen Weimar und Halle (Saale).

Geschichte

Dorfkirche, Kanzel: Wappen von August von Häseler, 1766

Erstmals wurde der Ort 770/775 als Hasalaha, dann im Oktober 786 als Heselere in Hersfelder Urkunden erwähnt. Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Klosterheseler in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Heselere urkundlich erwähnt. Verschiedene Namensschreibweisen: 1197 Heslere, 1239 Hesilere, 1267 Heseler, Heselere, 1274/1280/1368 Heseler, 1271 Hesilere, Hesellere.

Der Ort war Sitz des gleichnamigen Ministerialgeschlechtes von Heßler, welches 1197 zum ersten Mal genannt wurde. Der Kauf- und Ratsherr Gottfried Haeseler zu Magdeburg kaufte im Jahr 1731 das Gut Kloster Heßler. Durch den Familiennamen Häseler (Haeseler) wird die Schreibweise Klosterhäseler für den Ort üblich.

Das für den Ort namensgebende Kloster, ein Zisterzienserinnen-Nonnenkloster, wurde Mitte des 13. Jahrhunderts von der Familie von Heßler gestiftet. Erstmals wurde es 1318 urkundlich erwähnt. Im Zuge der Reformation wurde es aufgelöst und 1543 von der Familie von Heßler erkauft und mit dem Rittergut vereinigt. Die Familie verließ 1731 endgültig ihr Stammgut.

1855 gründete Wilhelm Heerwagen (1826–1875) in Klosterhäseler die Orgelbauwerkstatt Heerwagen, die dort bis 1892 bestand. Aus seiner Werkstatt stammt die 1871 gebaute Orgel der Dorfkirche, die von August und Emilie von Häseler aus Dankbarkeit für die wohlbehaltene Rückkehr ihrer Söhne aus dem Krieg gegen Frankreich gestiftet wurde. Das Instrument verfügt über dreizehn Register auf zwei Manualen und Pedal. Wilhelm Heerwagens Sohn Emil, der ihm als Orgelbauer nachfolgte, wurde 1857 in Klosterhäseler geboren.

Am 1. Juli 2009 wurde Klosterhäseler in die neue Gemeinde An der Poststraße eingegliedert.[1] Die letzte Bürgermeisterin war Iris Eckmann.

Wirtschaft

Die Henglein GmbH aus Wassermungenau betreibt seit 1995 in Klosterhäseler eine Produktionsstätte für Fertigteigprodukte. Dort werden über 250 Mitarbeiter beschäftigt[2].

Verkehr

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Wilhelm Heerwagen (1826–1875), Gründer der bis 1935 bestehenden Orgelbaufirma Heerwagen

Sehenswürdigkeiten

  • Barocke Dorfkirche aus dem Jahr 1766
  • Krypta (Kapitelsaal) des ehemaligen Zisterzienserklosters, nach 1300
  • Heerwagen Orgelbau Ausstellung in der Krypta im Schloss
  • Reste des ehemaligen Gutsparkes mit Gräbern der Familie von Häseler

Literatur

  • Louis Naumann: Zur Geschichte der Cistercienser-Nonnenklöster Hesler und Marienthal, ein Beitrag zur Geschichte des Kreises Eckartsberga, Band 3 von Beiträge zur Lokalgeschichte des Kreises Eckartsberga,1885
  • Gustav Sommer: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, Der Kreis Eckartsberga, von der Historische Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt, Veröffentlicht von Hendel, 1883
  • W. Faust: Im Tale der Hasel, Bad Kösen, 1927

Quellen

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste
  2. Offizielle Website von Henglein, abgerufen am 21. Februar 2010

Weblinks

 Commons: Klosterhäseler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Webseite der Verwaltungsgemeinschaft


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