Kloster Holzen

Kloster Holzen
Kloster Holzen
Gemeinde Allmannshofen
Koordinaten: 48° 36′ N, 10° 49′ O48.60423694444410.814463055556Koordinaten: 48° 36′ 15″ N, 10° 48′ 52″ O
Einwohner: 161 (1987)
Postleitzahl: 86695
Vorwahl: 08273

Kloster Holzen ist ein ehemaliges Kloster der Benediktinerinnen in Allmannshofen in Bayern in der Diözese Augsburg. Holzen liegt westlich der B2 (Augsburg-Donauwörth) bei Nordendorf.

Geschichte

Kloster Holzen
Wilhelm Leibl: Porträt der Rosine Edle von Poschinger (spätere Gräfin Fischler-Treuberg), entstanden 1877-1878, unvollendet; Standort: Kunsthalle Hamburg
Portal der Klosterkirche St. Johannes der Täufer
Nebengebäude des Klosters
Teilansicht des Hauptgebäudes

Das Kloster "am Neuwasser" (einem Nebenarm der Schmutter), seit Anfang des 13. Jahrhunderts nach teilweiser Verlegung "zum Holz" genannt, wurde 1150 der Legende nach durch Marquard von Donnersberg als Doppelkloster der Benediktiner unterhalb des heutigen Standortes gegründet. Nach Vergrößerung des Frauenkonvents im 15. Jahrhundert wurde im Jahre 1470 der Männerkonvent im Rahmen der Einführung der Melker Reform aufgelöst. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Kloster auf dem Karlsberg neu errichtet (Weihe der neuen Klosterkirche 1710). Ab 1740 entstand eine Wallfahrt zum Göttlichen Kind. Das Kloster - seit 1617 Abtei - wurde 1802 aufgehoben und ging zusammen mit Beuron in den Besitz der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen über. Die Nonnen durften jedoch im Kloster wohnen bleiben.

1813 kam der ganze ehemalige Klosterkomplex durch Heirat an die Grafen von Fischler-Treuberg.

Von Juli bis Oktober 1877 lebte der Maler Wilhelm Leibl auf Schloss Holzen, er ging mit dem Grafen Treuberg öfter auf die Jagd. Holzen wurde damals kurz zu einem Treffpunkt des Münchner Malerkreises um Leibl. Auf Gut Holzen entstand dessen bekanntes Porträt der Rosine Edle von Poschinger (eine Schwester des Bismarck-Biographen Heinrich von Poschinger, verheiratet mit Ferdinand Graf Fischler von Treuberg, gestorben 31. August 1935 auf Holzen). Von Graf Treuberg, in einem Stall auf einem Pferd sitzend, malte Leibl ebenfalls ein Bild.

Deren Sohn, Ernst Ludwig Graf Fischler von Treuberg, heiratete 1904 Hetta Gräfin Treuberg, eine später bekannte Berliner Pazifistin, die sich bis zur Scheidung 1914 oft auf dessen Gut Holzen aufhielt.

Da Ferdinand Fischler von Treuberg ein Verwandter von Dom Pedro II., Kaiser von Brasilien war, besuchte der Kaiser Holzen des Öfteren. Der Apostolische Nuntius beim König von Bayern, Carlo Caputo, war bis zu seinem Tod ebenfalls öfter Gast auf Holzen. Bei den regelmäßig veranstalteten Jagden des Grafen waren viele Diplomaten, Militärs und Politiker zugegen, so auch der Sohn des damaligen bayrischen Ministerpräsidenten Clemens von Podewils-Dürnitz.

Nachdem die Grafen Treuberg in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten waren, erwarb die Sankt-Josefs-Kongregation zu Ursberg im Jahr 1927 über einen Zwischenhändler die Gebäude.

Das ehemals zum Kloster Holzen gehörende Gut Schwaighof nahebei ist heute ein bekanntes Trakehner-Gestüt und besitzt eine Parkanlage, kreiert vom bedeutenden Gartenarchitekten Harry Maasz.

Weblinks

 Commons: Kloster Holzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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