Kloster Beuren

Kloster Beuren
Kloster Beuren
Kloster Beuren nach Duval (um 1840)
Kloster Beuren nach Duval (um 1840)
Koordinaten: 51° 23′ N, 10° 16′ O51.38163194444410.270613055556Koordinaten: 51° 22′ 54″ N, 10° 16′ 14″ O
Patrozinium Hl. Margareta
Gründungsjahr 1200

Das Kloster Beuren St. Margareta ist ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster in Beuren im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster soll um 1200 durch den Hildesheimer Domkantor Konrad von Bodenstein (später genannt von Beuren) gegründet worden sein, er selbst wurde 1200 als erster Propst genannt. Es wurde das Mutterkloster für das Kloster Anrode, das Kloster Teistungenburg und die Klöster in Worbis und Marksußra bei Ebeleben. Die ersten Nonnen, welche in das Kloster zogen, kamen aus dem Benediktinerinnenkloster in Wöltingerode. 1221 besaß das Kloster einen Grundbesitz im Umfang von 117 Hufen, was umgerechnet etwa 3000 Morgen sind, welche von mehreren Vorwerken aus, von Laienbrüdern bewirtschaftet wurden Mitte des 13 Jahrhunderts nahm der Landgraf Heinrich von Thüringen das Kloster unter seinem Schutz, der es von aller Gerichtsbarkeit ihrer Vögte und Schultheißen freisprach. In der Folgezeit mehrte sich der Reichtum des Klosters durch verschiedene Ankäufe und Geschenke, auf diese Weise konnte stets eine nicht unbedeutende Zahl an Nonnen unterhalten werden. Die Anzahl der Nonnen nahm zu, so wurde man gezwungen, einen Teil von ihnen nach Teistungenburg zu schicken, wo kurz darauf ein eigenes Kloster gegründet wurde. Zuwendungen kamen unter anderem von dem Grafen Albrecht von Gleichenstein, der dem Kloster mehrere Güter in der Umbegung Beurens überließ. unter denen sich die Ortschaften Aldenhagen und Retterode befanden[1].

Barockaltar aus dem Kloster Beuren in der Kirche von Martinfeld

Im Bauernkrieg erlitt die Klosteranlage größere Zerstörungen im Wert von 2188 Gulden. 20 Jahre später starben die letzten beiden Nonnen 1555. Ein Beauftragter des Mainzer Kurfürsten führte zunächst die Verwaltung weiter, konnte aber nicht verhindern, dass das Kloster 1609 verkauft wurde. Die Zisterzienserinnen aus Teistungenburg kauften das Kloster 1617 zurück und besiedelten es erneut. Dennoch trafen weitere gewaltsame Auseinandersetzungen das Kloster schwer, so wurde es im Dreißigjährigen Krieg ausgeplündert und in den Jahren 1673 bis 1679, nach Plänen Antonio Petrini, neu errichtet, 18 Jahre später wurde die Propstei angebaut. Man renovierte die Kirche 1718 und zählte zwölf Jahre später ca. 30 Mitglieder. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts besaß das Kloster 577 Morgen Ackerland, 60 Morgen Wiesen, 12 Morgen Garten und 500 Morgen Wald. Lange konnte es jedoch nicht von seinen Gütern zehren, da am 12. Mai 1810 das Königreich Westphalen das Kloster aufhob, den Besitz verkaufte. Kirchliche Einrichtungen kamen nach Wingerode, Martinfeld und Beuren, wobei zudem ein Teil der Klosteranlagen nach Mainz, Würzburg, Merseburg, Magdeburg und Wingerode gelange.

Die Klostergebäude wurden einer neuen Nutzung zugeführt. Heute dienen sie als Alters- und Pflegeheim.

Ein Großteil der schriftlichen Überlieferung des Klosters Beuren befindet sich heute im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt.

Weblinks

Literatur

  • Adelbert Dölle: Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Beuren im Eichsfeld. Verlag Mecke, Duderstadt 1998, ISBN 978-3-932752-20-9.
  • Hans Patze (Hrsg.): Beuren Thüringen. In: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. 9, Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-31302-2, S. 48–49.
  • Carl Duval: Beuren. In: Das Eichsfeld oder historisch-romantische Beschreibung aller Städte, Burgen, Schlösser, Klöster, Dörfer und sonstiger beachtungswerther Punkte des Eichsfeldes. Harro von Hirschheydt Verlag, Hannover-Dören 1979, ISBN 3-7777-0002-9, S. 291–298.
  • Josef Keppler: Das einstige Zisterzienserinnenkloster Beuren. Verlag Mecke, Duderstadt 2000, ISBN 3-932752-57-0.

Einzelnachweise

  1. Carl Duval: Das Eichsfeld oder historisch-romantische Beschreibung aller Städte, Burgen, Schlösser, Klöster, Dörfer und sonstiger beachtenswerter Punkte des Eichsfeldes. Eupel, Sondershausen 1845, S. 297.

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