Klepsydra

Klepsydra
Antike Klepsydra

Klepsydra oder Klepshydra (griechisch κλεψύδρα „Wasserdieb“) bezeichnete eine im antiken Griechenland gebräuchliche Wasseruhr. Sie funktionierte wie eine heute noch gebräuchliche Sanduhr, nur konnte man sie nicht umdrehen.

Aus einem Behälter floss durch ein kleines Loch im Boden Wasser aus. Der jeweilige Wasserspiegel zeigte die verstrichene Zeit an. Später wurden auch Versionen mit Zahnradgetrieben, verbunden mit einem Schwimmer gebaut. Diese ist ein Vorläufer der modernen Uhr.

Wie die anderen wichtigen Messinstrumente im antiken Griechenland (Gnomon und Polos) kommt sie aus dem Vorderen Orient.

Im antiken Griechenland wurde sie nicht nur zum Messen der Stunden im Allgemeinen verwendet, sondern besonders, um die Redezeit der streitenden Parteien vor Gericht zu begrenzen. Jedoch fand sie nicht in aller Art von Prozessen Anwendung.[1]

Die Klepsydra konnte verschiedene Bauformen haben. Einige waren einem Saugheber, also einer großen Pipette, ähnlich. Diese ist ein krugähnliches Gefäß, das nach oben hin enger wird. An der oberen Seite hat sie eine größere Öffnung, an der Unterseite viele kleine Löcher. Um Wasser zu schöpfen, wird die Klepsydra ins Wasser getaucht, die obere Öffnung zugehalten und das mit Wasser gefüllte Instrument aus dem Wasser gehoben. Im Bauch des Gefäßes befindet sich Wasser, das an jede beliebige Stelle transportiert werden kann.

Mit so einer Klepsydra weist der Grieche Anaxagoras durch einfache Experimente im Rahmen seiner Ergebnisse, nach heutiger Sicht irrig, die Nichtexistenz des leeren Raumes nach. Beim ersten Versuch wird die Klepsydra mit verschlossener oberer Öffnung ins Wasser gedrückt, so dass kein Wasser in die Klepsydra eindringen kann; bei dem zweiten Versuch wird die mit Wasser gefüllte und oben verschlossene Klepsydra außerhalb des Wassers getragen. Den ersten Versuch deutet Anaxagoras als Druck eines Stoffes in der Klepsydra, der das Eindringen des Wassers in das Gefäß verhindert. Für das Nichtausdringen des Wassers aus der Klepsydra im zweiten Versuch macht Anaxagoras den Druck des stofflichen Raumes außerhalb des Gefäßes verantwortlich. Solche und ähnliche Versuche mit der Klepsydra waren bei den Vorsokratikern beliebt.

Einzelnachweise

  1. Moritz Hermann Eduard Meier, Georg Friedrich Schömann, Der Attische Proceß, Halle 1824, S. 713f.

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