Klaus Landowsky

Klaus Landowsky

Klaus-Rüdiger Landowsky (* 21. Juli 1942 in Berlin) ist ein CDU-Politiker aus Berlin. Er war von 1971 bis 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Von 1991 an war er zusätzlich Vorsitzender der CDU-Fraktioin im Berliner Abgeordnetenhaus, bis er im Mai 2001 im Zuge des Berliner Bankenskandals zurücktreten musste.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur 1962 studierte er Jura an der FU Berlin, wo er den späteren Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen kennenlernte, mit dem ihm seitdem eine enge persönliche und politische Weggemeinschaft verbindet. Er ist während des Studiums der Sängerschaft Borussia Berlin beigetreten, deren Alter Herr er heute noch ist. Nach dem zweiten Staatsexamen 1972 begann er zuerst als Vorstandsassistent, dann bis 1978 als Justitiar der Berliner Pfandbrief-Bank. Seit April 1978 war er Vorstandsmitglied dieser Bank und seit August 1978 zugleich Vorstandsmitglied der Wohnungsbaukreditanstalt (WBK). Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist er Mitglied im Neue Berliner Kunstverein sowie bei der Sängerschaft Borussia Berlin.

Berliner Bankenskandal 2001

1993 wurde er Vorstandsvorsitzender der neu geschaffenen Berliner Hypotheken- und Pfandbriefbank AG (Berlin Hyp). Dies blieb er bis zu seinem Ausscheiden im Zuge des Berliner Bankenskandals 2001. Eine Schadenersatzklage der Bankgesellschaft Berlin gegen den früheren Manager der Berlin Hyp wurde im September 2003 abgewiesen. Das Gericht stellte fest, dass Landowsky kein Fehlverhalten vorgeworfen werden kann. Seit dem 29. Juli 2005 lief ein Strafprozess, in dem Landowsky neben 12 weiteren Angeklagten vorgeworfen wurde, durch ungesicherte Kreditvergabe an die AUBIS-Gruppe für Plattenbauten zwischen Mai 1996 und September 1997 das Vermögen der Bank gefährdet zu haben. Am 21. März 2007 wurde Landowsky zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten wegen Untreue bei der Vergabe von Millionenkrediten verurteilt.[1] Das Urteil ist seit dem 10. März 2009 rechtskräftig. Landowsky gilt somit als vorbestraft. In einem weiteren Verfahren ist Landowsky wegen Untreue im Zusammenhang mit der Auflage von Immobilienfonds angeklagt.[2]

Politik

Landowsky trat im Jahr 1961 der CDU bei. Von 1971 bis 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. In dieser Zeit war er in den Jahren 1975 bis 1990 als stellvertretender und von 1991 bis 2001 als CDU-Fraktionsvorsitzender im Parlament tätig. Zudem übernahm er von 1985 bis 1991 die Aufgabe als Generalsekretär der Berliner CDU. Im Rahmen der Bankenaffäre musste er zunächst den Vorstandsvorsitz der Berlin-Hyp aufgeben. Kurz danach musste er auch den Fraktionsvorsitz an Frank Steffel abgeben. Als Ausgleich wurde er Stellvertretender Vorsitzender der CDU Berlin; im Laufe des Zerfalls der Regierungskoalition mit der SPD gab er aber auch dieses Amt nach kurzer Zeit wieder ab. Bei der Neuwahl des Abgeordnetenhauses 2001 kandidierte Landowsky nicht wieder für das Parlament.

Im Rahmen seiner Arbeit als Abgeordneter war er Mitglied des SFB-Rundfunkrates.

Auszeichnungen

Sekundärliteratur

  • Mathew D. Rose: Eine ehrenwerte Gesellschaft, Transit Buchverlag, Berlin, Juli 2003, ISBN 3-887471792
  • Mathew D. Rose: Berlin, Hauptstadt von Filz und Korruption, Transit Buchverlag, Berlin, Juni 1999, ISBN 3-426269309
  • Mathew D. Rose: Warten auf die Sintflut. Über Cliquenwirtschaft, Selbstbedienung und die wuchernden Schulden der Öffentlichen Hand unter besonderer Berücksichtigung unserer Hauptstadt., Transit Buchverlag, Berlin, September 2004, ISBN 3-887471962
  • Gerd Nowakowski (Hrsg.): Die Drahtzieher, Jaron Verlag Berlin 2002, ISBN 3932202562

Einzelbelege

  1. Financial Times Deutschland (Onlineausgabe): Bewährungsstrafe für Schlüsselfigur im Bankenskandal.
  2. Berliner Zeitung: Zweiter Prozess gegen Landowsky erst 2008. 24. August 2007, Seite 9.
  3. Berliner Morgenpost vom 20. August 2003. http://www.morgenpost.de/content/2003/08/20/berlin/623948.html

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klaus-Rüdiger Landowsky — 2010 Klaus Rüdiger Landowsky (* 21. Juli 1942 in Berlin) ist ein CDU Politiker aus Berlin. Er war von 1971 bis 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Von 1991 an war er zusätzlich Vorsitzender der CDU Fraktion im Berliner… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Rüdiger Landowsky — (* 21. Juli 1942 in Berlin) ist ein CDU Politiker aus Berlin. Er war von 1971 bis 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Von 1991 an war er zusätzlich Vorsitzender der CDU Fraktioin im Berliner Abgeordnetenhaus, bis er im Mai 2001 im… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus-Rüdiger Landowski — Klaus Rüdiger Landowsky (* 21. Juli 1942 in Berlin) ist ein CDU Politiker aus Berlin. Er war von 1971 bis 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Von 1991 an war er zusätzlich Vorsitzender der CDU Fraktioin im Berliner Abgeordnetenhaus,… …   Deutsch Wikipedia

  • Landowsky — Klaus Rüdiger Landowsky (* 21. Juli 1942 in Berlin) ist ein CDU Politiker aus Berlin. Er war von 1971 bis 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Von 1991 an war er zusätzlich Vorsitzender der CDU Fraktioin im Berliner Abgeordnetenhaus,… …   Deutsch Wikipedia

  • Rüdiger Landowsky — Klaus Rüdiger Landowsky (* 21. Juli 1942 in Berlin) ist ein CDU Politiker aus Berlin. Er war von 1971 bis 2001 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Von 1991 an war er zusätzlich Vorsitzender der CDU Fraktioin im Berliner Abgeordnetenhaus,… …   Deutsch Wikipedia

  • Berliner Bankenskandal — Unter dem Berliner Bankenskandal versteht man die Vorgänge um die landeseigene Bankgesellschaft Berlin, deren wirtschaftlicher Zusammenbruch das Land Berlin finanziell in Milliardenhöhe belastet. Der Bankenskandal hatte 2001 den Sturz des… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin (10. Wahlperiode) — Diese Liste beinhaltet alle Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin der 10. Legislaturperiode (1985–1989). Für den Senat in dieser Legislaturperiode siehe Senat Diepgen II. Name Partei Bemerkungen Adler, Jürgen!Jürgen Adler CDU Ahme,… …   Deutsch Wikipedia

  • Artikel 115 h Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland — In einer parlamentarischen Demokratie bezeichnet man als Misstrauensvotum einen mehrheitlichen Parlamentsbeschluss, der die Regierung, den Regierungschef oder einen bestimmten Minister absetzt, wenn die Verfassung es entsprechend regelt. Ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Artikel 67 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland — In einer parlamentarischen Demokratie bezeichnet man als Misstrauensvotum einen mehrheitlichen Parlamentsbeschluss, der die Regierung, den Regierungschef oder einen bestimmten Minister absetzt, wenn die Verfassung es entsprechend regelt. Ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Destruktives Misstrauensvotum — In einer parlamentarischen Demokratie bezeichnet man als Misstrauensvotum einen mehrheitlichen Parlamentsbeschluss, der die Regierung, den Regierungschef oder einen bestimmten Minister absetzt, wenn die Verfassung es entsprechend regelt. Ein… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”