Klaus Berger (Kunsthistoriker)

Klaus Berger (Kunsthistoriker)

Klaus Berger (* 24. März 1901 in Berlin; † 13. Februar 2000 in Paris) war ein Kunsthistoriker, Bibliothekar und Professor.

Leben

Berger studierte in München, Berlin, Heidelberg und Göttingen und war Schüler von Heinrich Wölfflin, Adolph Goldschmidt, Georg Graf Vitzthum von Eckstädt und Paul Frankl. Bei Moritz Geiger promovierte er 1925 in Göttingen in Ästhetik über die Methodologie Wölfflins. Er arbeitete von 1926 bis 1928 unter Fritz Saxl an der kulturwissenschaftlichen Bibliothek Aby Warburgs in Hamburg. Von 1927 bis 1933 dozierte er an der Berliner Universität, 1929–1933 war er Chefbibliothekar der städtischen Berliner Bibliotheken. 1933 musste er als Sozialdemokrat der NS-Diktator entfliehen, ging nach Frankreich, wo er als Assistenzbibliothekar an der Bibliothèque nationale de France arbeitete und an einer deutschsprachigen Schule Kunstunterricht geben konnte. Gerade noch vor der Invasion der Nazis in Frankreich emigrierte Berger 1941 in die USA und lehrte an der Northwestern University 1943–1945 Kunst. Zu Kriegsende ging Berger an die Universität der amerikanischen Armee und kehrte nach Biarritz, Frankreich zurück, wo er 1945 als Professor zu lehren begann. 1946 arbeitete Berger als Offizier für die amerikanische Militärregierung in Bayern. Danach lehrte Berger an der Universität von Kansas City 1947–1950, dann 1950 als Assistenzprofessor an der Lawrance Universität in Kansas, wo er schließlich Professor für Kunstgeschichte wurde und 1970 emeritierte und nach Frankreich zurückkehrte.

Bergers kunstgeschichtliche Arbeiten orientieren sich teilweise an Konzepten von Sigmund Freud und Karl Marx.

Werke

  • Das Problem der Entwicklung in der modernen Kunstwissenschaft. Erster Teil: Wölfflins Formauffassung und ihr Umkreis. Dissertation, Ms.; Auszug in: Jahrbuch der Philosophischen Fakultät Göttingen. 1924, S. 1–12.
  • Géricault. Drawings and Watercolors. Bittner, Recklinghausen 1946.
  • als Herausgeber: French Master Drawings of the Nineteenth Century. Harper, New York 1950.
  • Géricault und Sein Werk. Schroll, Wien 1952 (engl. Übersetzung: Géricault and His Work. University of Kansas Pres, Lawrence 1955)
  • Odilon Redon. Phantasie und Farben. DuMont Schauberg, Köln 1964 (engl. Übersetzung: Odilon Redon. Fantasy and Colour. Weidenfeld & Nicolson, London 1964.
  • Stilstrukturen des 19. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft. NS 12, 1967, S. 192–203 [Festschrift Joseph Gantner].
  • Japonismus in der westlichen Malerei 1860–1920. Prestel, München 1980 (engl. Übersetzung: Japonisme in Western Painting from Whistler to Matisse. Cambridge University Press, Cambridge 1992)
  • (Übers.) Moritz Geiger: The Significance of Art. A Phenomenological Approach to Aesthetics. Center for Advanced Research in Phenomenology and University Press of America, Lanham 1986 (Übersetzung von M. Geiger: Die Bedeutung der Kunst. Zugänge zu einer materialen Wertästhetik)

Weblinks


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