- Andrejs Vlascenko
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Andrejs Vlascenko (russisch Андрей Влащенко, dt. Transliteration Andrei Wlaschtschenko; * 15. Juni 1974 in Weimar) ist ein deutscher Eiskunstläufer und Trainer russisch-lettischer Herkunft. Er war mehrfacher lettischer und deutscher Meister im Einzellauf.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Andrejs Vlascenkos Eltern arbeiteten in Weimar (damals DDR) bei der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Als Vlascenko zwei Jahre alt war, wurde sein russischer Vater, ein Armeeoffizier, zurück in die Sowjetunion nach Lettland versetzt. Vlascenko wuchs in Riga auf, wo er 1980 als Sechsjähriger mit dem Eiskunstlaufen begann. Nach dem Zerfall der Sowjetunion trennten sich Vlascenkos Eltern; er blieb bei seiner Mutter und nahm die lettische Staatsbürgerschaft an. Als Schüler von Viktor Kudrjawzew wurde er 1992 und 1994 lettischer Meister, startete 1993 bei Juniorenweltmeisterschaften für Lettland und erreichte den 5. Rang.
Nach der WM 1994 siedelte Andrejs Vlascenko in sein Geburtsland Deutschland über und fand beim TuS Stuttgart Eissport eine neue sportliche Heimat. Betreut von seiner langjährigen Lebensgefährtin Anschelika Surupowa, wurde er 1995 auf Anhieb nationaler Titelträger. Ein Jahr später erhielt er die Startberechtigung für das deutsche Team. Bei der WM 1996 in Kanada stand Vlascenko als zweiter deutscher Läufer nach Norbert Schramm einen dreifachen Axel in einem internationalen Wettbewerb.
Im Herbst 1997, zu Beginn seiner international erfolgreichsten Saison, wurde Vlascenkos Einbürgerung nach Deutschland abgelehnt, weil er kurz zuvor beim Autofahren auffällig geworden war. Er fuhr einmal ohne Führerschein und einmal unter dem Einfluss von Alkohol. Die fehlende deutsche Staatsbürgerschaft verhinderte einen Olympiastart und einen möglichen Medaillengewinn für Deutschland.
Vlascenko trainierte mit Surupowa ab 1999 in Füssen, wechselte aber schon im folgenden Jahr nach München zu Steffi Ruttkies. Zuletzt (seit 2002) wurde der für den Münchener EV aktive Sportler von Alexander Wedenin betreut. 2004 beendete er seine Amateurkarriere als Eiskunstläufer.
Andrejs Vlascenko lebte und arbeitete danach zunächst in Dortmund und Herford als Trainer, seit März 2007 ist er in dieser Funktion in München tätig. Er ist verheiratet mit Frau Olena und hat seit August 2005 einen Sohn Alexander.
Erfolge/Ergebnisse
Olympische Spiele
- 1994 – 21. Rang - Lillehammer (für Lettland)
- 1998 – nicht teilgenommen wegen fehlender Startberechtigung
- 2002 – nicht teilgenommen wegen fehlender Startberechtigung
Weltmeisterschaften
- 1994 – 11. Rang - Chiba (für Lettland)
- 1995 – wegen Länderwechsels keine Startberechtigung
- 1996 – 8. Rang - Edmonton
- 1997 – 6. Rang - Lausanne
- 1998 – 5. Rang - Minneapolis
- 1999 – 9. Rang - Helsinki
- 2000 – 16. Rang - Nizza
- 2001 – nicht teilgenommen
- 2002 – 10. Rang - Nagano
- 2003 – 17. Rang - Washington
- 2004 – nicht teilgenommen
Juniorenweltmeisterschaften
Europameisterschaften
- 1994 – 9. Rang - Kopenhagen (für Lettland)
- 1995 – wegen Länderwechsels keine Startberechtigung
- 1996 – zurückgezogen - Sofia
- 1997 – 6. Rang - Paris
- 1998 – 4. Rang - Mailand
- 1999 – 4. Rang - Prag
- 2000 – 7. Rang - Wien
- 2001 – 6. Rang - Bratislava
- 2002 – 8. Rang - Lausanne
- 2003 – nicht teilgenommen
- 2004 – 7. Rang - Budapest
Lettische Meisterschaften
Deutsche Meisterschaften
- 1995 – 1. Rang
- 1996 – 1. Rang
- 1997 – 1. Rang
- 1998 – 2. Rang
- 1999 – 1. Rang
- 2000 – nicht teilgenommen
- 2001 – 2. Rang
- 2002 – 2. Rang
- 2003 – 3. Rang
- 2004 – 2. Rang
Weblinks
- Biografie-Seite der International Skating Union (engl., mit weiteren Wettkampfergebnissen)
- Fotopage in der Eiskunstlauf-Ecke
- Fotos von der Europameisterschaft 2004 in Budapest
1891: Anon Schmitson | 1892–93: Georg Zachariades | 1894: Gustav Hügel | 1895–96: Gilbert Fuchs | 1897: Karl Zenger | 1900–01: Wilhelm Zenger | 1903: Ludwig Niedermeyer | 1904: Heinrich Burger | 1905: Karl Zenger | 1906–07: Heinrich Burger | 1909: Gilbert Fuchs | 1911–13: Werner Rittberger | 1914: Hugo Metzner | 1915–1919 nicht ausgetragen | 1920–26: Werner Rittberger | 1927: Paul Franke | 1928: Werner Rittberger | 1929: Paul Franke | 1930–32: Leopold Maier-Labergo | 1933–38: Ernst Baier | 1939–41: Horst Faber | 1942: Erich Zeller | 1943: Edi Rada | 1944: Horst Faber | 1945–1946 nicht ausgetragen | 1947–51: Horst Faber | 1952–54: Freimut Stein | 1955: Tilo Gutzeit | 1956–61: Manfred Schnelldorfer | 1962: Sepp Schönmetzler | 1963–64: Manfred Schnelldorfer | 1965: Sepp Schönmetzler | 1966–68: Peter Krick | 1969: Reinhard E. Ketterer | 1970–71: Klaus Grimmelt | 1972: Harald Kuhn | 1973–75: Erich Reifschneider | 1976: Gert-Walter Gräbner | 1977: Kurt Kürzinger | 1978: Rudi Cerne | 1979: Norbert Schramm | 1980: Rudi Cerne | 1981: Norbert Schramm | 1982–83: Heiko Fischer | 1984: Norbert Schramm | 1985–86: Heiko Fischer | 1987: Richard Zander | 1988: Heiko Fischer | 1989: Richard Zander | 1990–91: Daniel Weiss | 1992: Mirko Eichhorn | 1993–94: Ronny Winkler | 1995–97: Andrejs Vlascenko | 1998: Sven Meyer | 1999: Andrejs Vlascenko | 2000: Stefan Lindemann | 2001: Silvio Smalun | 2002: Stefan Lindemann | 2003: Silvio Smalun | 2004–07: Stefan Lindemann | 2008: Clemens Brummer | 2009: Peter Liebers | 2010: Stefan Lindemann | 2011: Peter Liebers
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