Kirchenruine Dambeck

Kirchenruine Dambeck
Kirchenruine Dambeck

Die Kirchenruine Dambeck liegt nördlich des Dorfes Dambeck in der Gemeinde Bütow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.

Geschichte

Die Kirche ist eine der ältesten Feldsteinkirchen im südöstlichen Mecklenburg. Sie wurde vermutlich um 1180 als spätromanische Wehrkirche erbaut. 1261 wurde der Ort Dambeck erstmals erwähnt. Der Ort befand sich ursprünglich nahe der Kirche am Dambecker See. 1649 stürzte das Strohdach des Kirchenschiffs ein. Bis 1662 wurden das Dach ausgebessert und die Verbindung zwischen Chorraum und Kirchenschiff zugemauert. Nutzbar war somit nur noch der Chorraum; der Rest der Kirche war wüst. Um 1800 wurden Dorf und Gutshof Dambeck einige hundert Meter nach Süden an ihre heutige Stelle verlegt. Vom alten Ort blieb lediglich die teils wüste Kirche, die bis 1920 noch von den Gemeinden Dambeck und Minzow (heute Ortsteil von Leizen) genutzt wurde. Um 1900 existierte noch ein Altaraufsatz aus der Renaissance sowie eine bemalte Kanzel. Die Kirche wurde vollends zur Ruine, nachdem sich durch Blitzschlag 1954 die Explosion von hier versteckter Munition ereignete. Eine historische Glocke von 1710 kam in die Dorfkirche Minzow.

Beschreibung

Die Kirche bestand aus dem Kirchenschiff, dem Chorraum und einer vermutlich später ergänzten Sakristei. Alle Wände der Kirche bestehen außen aus sauber bearbeiteten quaderförmigen Feldsteinen, die mit Kalkmörtel verbunden wurden. Innen wurden die Wände mit rohen Feldsteinen in Kalkmörtel gefüllt. Auch das Bodenpflaster, das (ehemalige) Gewölbe über dem Chorraum und das über der Sakristei wurden ausschließlich aus Feldsteinen hergestellt. Für die gesamte Kirche wurde kein Ziegelstein verwendet, da es im 12. Jahrhundert noch keine Brennöfen für Ziegel in der Gegend gab. An einigen Fehlstellen der äußeren Feldsteinverblendung kann man noch heute den schichtenweisen Aufbau einer Feldsteinmauer verfolgen.

Um die Kirche befinden sich im früheren Kirchhof noch einige Gräber aus jüngerer Zeit, darunter das des Freiherrn Friedrich von Langermann und Erlencamp (1854-1935).

Weblinks

 Commons: Kirchenruine Dambeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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