Kirche St. Cyrill und Method (Prag)

Kirche St. Cyrill und Method (Prag)
Kostel sv. Cyrila a Metoděje

Die St.-Cyrill-und-Method-Kirche (Kostel sv. Cyrila a Metoděje) ist eine Orthodoxe Kirche in der tschechischen Hauptstadt Prag.

Die Kirche ist eine der Kloster- und Stiftskirchen der Prager Neustadt im früheren Stadtteil Zderaz. Sie wurde 17301736 von Kilian Ignaz Dientzenhofer gebaut. Im Gegensatz zu anderen Prager Barockkirchen wirkt sie eher monumental und zeigt nicht die übliche Verspieltheit.

Die Kirche ist heute als ein Symbolort des tschechischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus bekannt. In der Kirche verbargen sich die Widerstandskämpfer, die im Mai 1942 das Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen, Reinhard Heydrich, verübt hatten. Am 17. Juni 1942 waren diese verraten worden und am nachfolgenden Tage wurde die Kirche von 700 SS-Leuten gestürmt. Drei der Fallschirmspringer fielen im Kampf auf der Empore, die restlichen vier begingen nach siebenstündigem Kampf Selbstmord in der Krypta, als ihre Lage aussichtslos wurde. Als Reaktion auf das Attentat hatten Gestapo und SS am 10. Juni das Dorf Lidice dem Erdboden gleichgemacht. Alle männlichen Bewohner wurden erschossen, die Frauen und Kinder in Konzentrationslager gebracht. Verantwortlich für diese Aktionen war der Generalmajor der Polizei und Kommandeur der Waffen-SS Karl Fischer von Treuenfeld.

In der Krypta befindet sich heute ein Museum zum Gedenken an das Attentat auf Heydrich.

Ruhestandshaus

Südlich der Kirche errichtete Kilian Ignaz Dientzenhofer zusammen mit Paul Ignaz Bayer 17301736 ein Altersheim für Priester (Ruhestandshaus, Nr. 9).

Das Altersheim wurde 1783 aufgehoben und beherbergte seit 1869, der Teilung der Technischen Hochschule, ihren tschechischen Teil bis 1874, als die TTH ihren Neubau am Karlsplatz bezog.

Weblinks

 Commons: St.-Cyrill-und-Method-Kirche (Prag) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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