Kinski Paganini

Kinski Paganini
Filmdaten
Deutscher Titel Kinski Paganini
Produktionsland Italien, Frankreich
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 81 (Director's Cut: 95) Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Klaus Kinski
Drehbuch Klaus Kinski
Produktion Augusto Caminito
Carlo Alberto Alfieri
Musik Salvatore Accardo
Niccolò Paganini
Kamera Pier Luigi Santi
Schnitt Klaus Kinski
Besetzung

Kinski Paganini ist der letzte vollendete Film Klaus Kinskis. Kinski spielte die Hauptrolle und übernahm Regie, Buch und Schnitt des Films.

Inhaltsverzeichnis

Handlung des Films

Der Film spielt im Europa des 19. Jahrhunderts und begleitet schemenhaft den Violinisten und Komponisten Niccolò Paganini. Ausgangspunkt bildet ein Konzert, in dem die Wirkung seiner Musik auf das weibliche Geschlecht deutlich gemacht wird. Hieran schließt sich eine Bilderflut an, die sich hauptsächlich mit der unersättlichen Begierde Paganinis nach Frauen und seinem langsamen Verfall beschäftigt. Der umjubelte Musiker ist chronisch pleite und sein Lebensstil ist gerade der Kirche ein Dorn im Auge. Seine innere Unruhe treibt ihn von Stadt zu Stadt. Sein einziger Ruhepunkt ist sein Sohn Achille. Von ehrlicher Liebe erfüllt, bleibt Achille ihm bis zum Tode treu.

Der Film geht nicht biographisch vor. Vielmehr zeigt er Kinskis Sichtweise und Darstellung der Person Paganinis.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films kritisierte, „Kinski, der das Projekt seiner einzigen Regierarbeit lange Jahre vergeblich zu realisieren versuchte, spielt und inszeniert die Figur mit maßloser Expressivität und Exaltiertheit und setzt dabei das Delirierende und Haltlose über eine runde und professionelle Inszenierung.“[1]

Hintergrund und Interpretation

Der Film stellt eine Mischung aus Elementen der historischen Person Paganinis und autobiographischen Elementen Kinskis dar. Mehrere zentrale Themen des Films spiegeln Aspekte aus Kinskis eigenem Leben wider, so die Suche nach der restlosen und ungeteilten Begeisterung des Publikums für den Künstler, ein exzessives Sexualleben und die tiefe Liebe zu seinem Sohn. Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht, dass Paganinis Geliebte und sein Sohn tatsächlich von Kinskis seinerzeitigen Geliebten Debora Caprioglio und seinem Sohn Nikolai Kinski gespielt wurden.

Die Person Paganini hat Klaus Kinski spätestens seit den 50er Jahren interessiert; er hatte offenbar bereits mehrfach ein Paganini-Projekt ins Auge gefasst, bevor er es Ende der 80er Jahre tatsächlich in Angriff nahm.

Fertigstellung und Wirkung

Kinski hatte ohne allzu stringentes Drehbuch am Ende der Dreharbeiten große Mengen Filmmaterial angesammelt, das er selbst zu einer seinen Vorstellungen entsprechenden Filmversion zusammenschnitt. Alsdann reichte er den Film zu den Filmfestspielen von Cannes ein, wo die Uraufführung stattfinden sollte. Der Film wurde dort jedoch abgelehnt, was Kinski zu einer wutentbrannten Pressekonferenz vor Ort veranlasste[2]. Der Film selber hatte, auch in einer überarbeiteten Version, die gegen Kinskis Protest umgestellt und um einige besonders derbe Szenen gekürzt wurde, international keinen Erfolg. In Deutschland kam der Film zunächst nicht in die Kinos, erst um 2000 herum wurde er auf VHS und DVD veröffentlicht.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kinski Paganini im Lexikon des Internationalen Films
  2. http://www.youtube.com/watch?v=qEf7DZ7_1HY

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