Kingston (Ontario)

Kingston (Ontario)
Kingston
Nächtlich beleuchtetes Rathaus von Kingston
Nächtlich beleuchtetes Rathaus von Kingston
Motto: Where history and innovation thrive
Lage in Ontario
Kingston (Ontario)
Kingston
Kingston
Staat: Kanada
Provinz: Ontario
County: Frontenac County
Koordinaten: 44° 14′ N, 76° 29′ W44.231388888889-76.484722222222Koordinaten: 44° 14′ N, 76° 29′ W
Fläche: 450,39 km²
Einwohner: 117.207 (Stand: 2006)
Bevölkerungsdichte: 260,2 Einw./km²
Zeitzone: Eastern Time (UTC−5)
Postleitzahl: K7K–K7P
Bürgermeister: Harvey Rosen

Kingston [ˌkɪŋstən] in der kanadischen Provinz Ontario hat etwa 120.000 Einwohnern und liegt am nordöstlichen Ende des Ontariosees, wo der See in den Sankt-Lorenz-Strom übergeht und die Thousand Islands beginnen. Wegen der zahlreichen, aus Kalkstein bestehenden historischen Gebäude wird Kingston auch „Stadt des Kalksteins“ (Limestone City) genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf der Fläche eines Mississaugas-Indianerdorfes namens Cataraqui - nach ihm ist der bedeutendste Friedhof der Stadt, der Cataraqui Cemetery benannt - entstand im Jahr 1673 als erste Siedlung von Europäern das französische Fort Frontenac. 1758 wurde das Fort von britischen und irokesischen Soldaten unter Führung von Colonel Bradstreet eingenommen. 1784 kamen die ersten Loyalisten in die Stadt, die die neu entstandenen Vereinigten Staaten wegen ihrer Loyalität zur Kolonialmacht Großbritannien verlassen mussten. Sie nannten den Ort zu Ehren des britischen Königs George III. King's Town (Stadt des Königs). Daraus entstand ab 1788 der heutige Name Kingston.

Während des Krieges von 1812 bis 1814 zwischen den USA und Großbritannien, als Kingston erneut Aufnahmelager für Flüchtlinge wurde, entstand Fort Henry. Es diente zunächst dem Schutz des Handels auf dem Ontario-See, als der Rideau-Kanal ab 1832 entstand, deckte es diesen Handelsweg zwischen Ottawa und Kingston. Noch vor Toronto entstand in Kingston im Jahr 1819 eine erste Bank in Oberkanada, die Bank of Upper Canada, die jedoch zu spät anerkannt wurde und daher 1822 für illegal erklärt und geschlossen wurde.

Wappen von Kingston

Die Stadt war von 1841 bis 1844 Hauptstadt der größten britischen Kolonien in Nordamerika, genauer der beiden ab 1841 zeitweise vereinigten Kolonien Ober- und Niederkanada, wurde jedoch von Montréal, später von Toronto und Ottawa abgelöst. 1841 traf sich in Kingston das Parlament der vereinigten Kolonien zu seiner Gründungssitzung. Im selben Jahr wurde eine der ältesten Hochschulen Kanadas, die Queen's University durch königliches Dekret unter dem Namen Queen's College gegründet. Ab 1912 hieß die renommierte Institution Queen's University. Die Stadt hat sich ihr britisches Aussahen des ausgehenden 19. Jahrhunderts bewahrt.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts und noch im frühen 20. Jahrhundert war Kingston eine wichtige Hafenstadt an den Großen Seen mit bedeutendem Schiffbau und Lokomotivenproduktion. Heute gibt es diese Schwerindustrie weitgehend nicht mehr.

Wirtschaft

Kingston's Wirtschaft ist stark von staatlichen und städtischen Unternehmen geprägt. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren sind Gesundheit, Bildung, Militär sowie der Tourismus. Produktion und Forschung spielen in Kingston eine geringere Rolle als früher.

Die größten Arbeitgeber in der Stadt sind.[1]:

  • Canadian Forces Base Kingston (inkl. dem Royal Military College of Canada) 8.000
  • Queen's University 4.200
  • Kingston General Hospital 3.400
  • Limestone District School Board 2.720
  • Invista Canada (DuPont Canada Inc.): 1.200
  • Hotel Dieu Hospital 1.000
  • Ontario Ministry of Health 940
  • Assurant Solutions 500
  • Empire Life Insurance Company 500
  • J.E. Agnew Food Services 500
  • Novelis (Alcan) (Rolled Products and R&D Centre) 366
  • Ontario Ministry of Transportation 310
  • Bell Canada 250
  • DuPont Canada Inc. Research and Development Centre 200

Bildung

Luftansicht vom Areal des Royal Military College of Canada. Im Hintergrund das Stadtzentrum von Kingston

Kingston beherbergt heute zwei Universitäten, das Royal Military College of Canada und die Queen's University. An der Queen's University sind rund 16.000 Studenten in 18 Fachbereichen in Bachelor und Masterstudiengängen eingeschrieben. Am Royal Military College sind ca. 6000 Studenten in fünf Fachbereichen immatrikuliert.

In Kingston befinden sich 68 staatliche Schulen die für 23.000 Kinder und Jugendliche zuständig sind. Diese Schulen unterstehen der staatlichen Aufsicht, dem Limestone District School Board. Von den 68 Schulen sind 56 Kindergärten und Grundschulen, die Übrigen sind weiterführende Schulen (High Schools) bis Klasse 12.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Kingston befinden sich mehrere Theater in denen nationale und internationale Theaterstücke gezeigt werden, u.a. das Grand Theatre und das Wellington Street Theatre. Das The K-Rock Centre ist eine 5800 Plätze fassende Freizeit- und Eissporthalle, die im Februar 2008 eröffnet wurde. Kingston ist Heimat verschiedener Künstler aus dem Medienbereich, der Literatur, der Kunst und dem Schauspiel. In der Innenstadt befinden sich daher mehrere Kunstmuseen wie das Agnes Etherington Art Centre, welches 1957 eröffnet wurde und das modernere Fuel Artist-Run Centre, welches 1977 eröffnet wurde. Es finden jährliche Ausstellungen kanadischer als auch ausländischer Künstler statt. Diese werden vorwiegend in der The Union Gallery (auch: Queen's University's student art gallery), in der Verb Gallery, im Open Studio 22, in der Kingston Arts Council Gallery und in der Artel: Arts Accommodations and Venue ausgestellt.

Chalmer's Church in Kingston in 2007

Das Literaturfest Kingston WritersFest findet jährlich statt. Darüber hinaus finden über das Jahr verteilt mehrere kleinere Events an der Kingston Frontenac Public Library und in den örtlichen Buchläden statt. Schriftsteller die in Kingston leben oder gelebt haben sind z.B.: Steven Heighton, Bronwen Wallace, Helen Humphreys, Michael Ondaatje, Joanne Page, Diane Schoemperlen, Eric Folsom, Michael Crummey, Melanie Dugan, Mark Sinnett, Mary Alice Downie, Robertson Davies, Douglas Fetherling, Wayne Grady, Merilyn Simonds, Ellen Stafford, Alec Ross, Jamie Swift, Carolyn Smart und Alexander Scala.

Der Komödiant und Schauspieler Dan Aykroyd verfügt über eine Immobilie im nördichen Bereich von Kingston und ist ein oft anzutreffender Mann in der Innenstadt. Er betreibt sein eigenes Restaurant, das Aykroyd's Ghetto House Café, an der Princess Street.

In Kingston finden über das Jahr verteilt mehrere Festivals statt: Dazu zählen das Limestone City Blues Festival, das Kingston Canadian Film Festival, die Fanfayr, das Kingston Buskers' Rendezvous, das Kingston Jazz Festival, das Reelout Film Festival, das Feb Fest und das Wolfe Island Music Festival.

Sport

1922 fand der 10. Grey Cup in Kingston statt. Die Stadt beherbergt außerdem ein bekanntes Segelrevier und war Austragungsort für die Segelwettbewerbe der Olympische Sommerspiele 1976. Die Kingston Frontenacs spielen Eishockey in der Ontario Hockey League.

Verkehr

Kingston liegt etwa auf halbem Weg zwischen Toronto und Montréal an drei wichtigen Verkehrsadern: dem Sankt-Lorenz-Strom, der Hauptbahnlinie Canadian National Railway, und dem Ontario Highway 401. Der Highway 15 bietet eine alternative Verbindung in die Ottawa Region.

Die Stadt liegt am südlichen Ende des Rideau Canals, der ursprünglich dazu diente, den Ontariosee mit dem Ottawa River zu verbinden, um einen eigenständigen Verkehrsweg in einiger Entfernung von der US-Grenze zu garantieren. Saisonal verkehrt eine Fähre zwischen Cape Vincent, New York, über Wolfe Island, in die Innenstadt von Kingston. Dies ist eine alternative Route von und zu den Vereinigten Staaten.

Via Rail Canada betreibt eine Hauptschienenverbindung zwischen Windsor, Kingston und Quebec, City.

Flugverbindungen

Kingston verfügt über einen regionalen Flughafen. Der Norman Rogers Airport wird von Air Canada Jazz mit planmäßigen Flügen nach Toronto bedient.

Busverbindungen

Kingston Transit Bus

Megabus (Coach Canada) und Greyhound Canada bieten regelmäßige Verbindungen vom Kingston Bus Terminal nach Toronto, Ottawa und Montreal. Der öffentliche Personennahverkehr wird von Kingston Transit betrieben.

Partnerstädte

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Kingston, Ontario – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kingston's Major Employer. City of Kingston, (Ontario). Abgerufen am 3. Oktober 2011.

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