Kieckow

Kieckow
Kikowo
Wappen fehlt
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Kikowo (Polen)
DEC
Kikowo
Kikowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Białogard
Gmina: Tychowo (Powiat Białogardzki)
Geographische Lage: 53° 53′ N, 16° 16′ O53.88333333333316.2666666666677Koordinaten: 53° 53′ 0″ N, 16° 16′ 0″ O
Einwohner: 220
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Schienenweg: Bahnstrecke Kołobrzeg - Białogard - Poznań,

Bahnstation: Tychowo

Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Kikowo (deutsch Kieckow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es liegt im Powiat Białogardzki und gehört zur Gmina (Landgemeinde) Tychowo (Groß Tychow).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Kikowo liegt 22 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Białogard (Belgard) an der Grenze zum Powiat Szczecinecki. Der östliche Dorfteil wird von der Leśnica (Leitznitz) durchflossen, im Westen bildet ein kleiner Höhenzug entlang der Parsęta (Persante) die Ortsgrenze. Kikowo ist über die Woiwodschaftsstraße Nr. 167 (Koszalin (Köslin) - Tychowo (Groß Tychow) - Ogartowo (Jagertow)) über den Abzweig Krosinko (Klein Krössin) zu erreichen. Bahnstation ist das sechs Kilometer entfernte Tychowo an der Strecke Kołobrzeg (Kolberg) - Poznań (Posen).

Geschichte

Das pommersche Kieckow, urkundlich bereits im Jahre 1477 erwähnt, ist ein altes Rittergutsdorf und von Anbeginn bis ins Jahr 1945 mit der Familie von Kleist als Eigentümerin verbunden. Anfangs noch ein Bauerndorf mit mehreren Halb- und Vollbauernstellen, wurden diese nach Groß Tychow und Klein Krössin umgesiedelt, so dass Kieckow ein reines Gutsdorf wurde. Kieckow war dabei eng mit Klein Krössin verbunden, da beide Güter im Besitz derer von Kleist waren.

Im 18. Jahrhundert gab es an der Leitznitz noch eine Wassermühle, die aber später durch eine Windmühle ersetzt wurde.

Über den pommerschen Raum hinaus bekannt wurde das 1850 in Kieckow errichtete „Rettungshaus“, das nach der Gemahlin von Friedrich Wilhelm IV. den Namen „Elisabeth“-Stiftung bekam. Aufgenommen wurden verwaiste und gefährdete Jungen im Alter zwischen sechs und vierzehn Jahren. Bis Ende 1926 fanden hier 727 Jungen eine neue Heimat.

1856 hatte Kieckow 256 Einwohner mit 18 Wohnhäusern. Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf 448 in 88 Haushaltungen. Die Gemeindefläche betrug damals 1560 Hektar. Neben dem Gut gab es einige Nebenerwerbsstellen.

Bis 1945 gehörte Kieckow zum Amtsbezirk Zadtkow (heute polnisch: Sadkowo) und zum Standesamtsbezirk Groß Tychow. Das zuständige Amtsgericht war in Belgard. Letzte Amtsinhaber waren Bürgermeister Gerlach, Amtsvorsteher Fiek und Standesbeamter Treichel.

Anfang März 1945 kamen Truppen der Roten Armee auch nach Kieckow. Ein vorher aufgebrochener Flüchtlingstreck wurde nach 40 Kilometern von der sowjetischen Front eingeholt und zurückgeschickt. Der letzte Gutsherr auf Kieckow und Klein Krössin, Hans Jürgen von Kleist-Retzow, wurde trotz seiner aktiven NS-Widerstandstätigkeit von den Russen verschleppt und erst 1947 nach zwei Jahren wieder nach Deutschland entlassen. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung übernahmen polnische Behörden von Tychowo aus die Bewirtschaftung des ehemaligen Kieckower Gutes in Kikowo, das heute zur Gmina Tychowo gehört.

Kirche

Bis 1821 war Kieckow als selbständige Kirchengemeinde eine Tochtergemeinde von Groß Tychow (heute: Tychowo). Als die Kirchengemeinde Neu Buckow (Bukówko) in das Kirchspiel integriert wurde, blieb Kieckow lediglich als Kapellengemeinde erhalten. Im Jahre 1818 war die alte Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Im Jahr 1848 errichtete der Gutsherr Hans Hugo von Kleist-Retzow eine neue Kapelle: ein Ziegelbau mit Feldsteinfundament, einem kleinen Choranbau und Dachreiteraufbau.

Bis 1945 gehörte das Kirchspiel Groß Tychow zum Kirchenkreis Belgard der Kirchenprovinz Pommern in der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Pfarrer war Werner Braun.

Heute liegt Kikowo in der Parochie Koszalin (Köslin) der polnischen evangelischen Kirche Augsburgischer (lutherischer) Konfession. Kirchort ist Białogard.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Weitere Persönlichkeiten, die am Ort gewirkt haben

Literatur

  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises, Hg.: Heimatkreis Belgard-Schivelbein, Celle, 1989
  • Hinz, Johannes, Pommern. Lexikon, Würzburg, 2001

Weblink


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