Kiebingen

Kiebingen
Kiebingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Kiebingen
Koordinaten: 48° 29′ N, 8° 58′ O48.4755555555568.9730555555556327Koordinaten: 48° 28′ 32″ N, 8° 58′ 23″ O
Höhe: 327–516 m ü. NN
Fläche: 5,18 km²
Einwohner: 2.022 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Dez. 1971
Postleitzahl: 72108
Vorwahl: 07472

Kiebingen ist ein Stadtteil von Rottenburg am Neckar im Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kiebingen liegt rund drei Kilometer östlich von Rottenburg am Neckar und rund acht Kilometer südwestlich von Tübingen.

Ausdehnung

Die Gesamtfläche des Ortes Kiebingen beträgt 518 ha. Hiervon entfallen 60,1 % auf landwirtschaftliche Fläche, 14,7 % auf Siedlungs- und Verkehrsfläche, 21,7 % auf Waldfläche, 2,7 % auf Wasserfläche und 0,8 % auf die übrige Nutzung.

Nachbarorte

Folgende Orte grenzen an Kiebingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Wurmlingen, Hirschau, Bühl und Rottenburg am Neckar (alle Landkreis Tübingen).

Bevölkerung

In Kiebingen leben 2.022 Einwohner (Stand Ende Dezember 2009) auf einer Fläche von 5,18 km². Die Bevölkerungsdichte Kiebingens beträgt 390 Einwohner pro Quadratkilometer. Kiebingen hat im Gegensatz zu anderen Rottenburger Stadtteilen mit 8,5 % eher einen geringen Ausländeranteil.

Einwohnerentwicklung

  • 1910: 685
  • 1933: 744
  • 1950: 874
  • 1961: 1.040
  • 1980: 1.521
  • 1990: 1.698
  • 2004: 1.985
  • 2009: 2.022

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1204 „Chubingen“ zurück. Zwei entdeckte Reihengräber aus dem 5. Jahrhundert lassen jedoch auf eine sehr lange Geschichte schließen. Im Jahre 1342 wurde südlich des Ortes das Kloster Rohrhalden als Einsiedelei der Pauliner Eremiten gegründet. Das Kloster durchlebte im Laufe der Jahrhunderte Blüte und Niedergang, bis es im Jahre 1748 aufgelöst und im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde.

In den 1970er Jahren erforschte eine Arbeitsgruppe um Utz Jeggle vom Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen am Beispiel von Kiebingen Sozialgeschichte und Zivilisationsprozess in dörflichen Gemeinschaften. Kiebingen zählt damit zu den am besten erforschten Dörfern Deutschlands, siehe Literatur.

Politik

Gemeindepartnerschaft

Kiebingen und die französische Gemeinde Lion-sur-Mer in der Normandie haben am 8. Oktober 1988 einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Die Verbindungen zwischen den beiden Orten, die durch den früheren Kiebinger Pfarrer Karl Rupp entstanden sind, bestehen seit Anfang der 70er-Jahre.

Wirtschaft und Infrastruktur

Kombiniertes Wasser- und Kohlekraftwerk in Kiebingen im Jahr 1910
Turbinen des Kiebinger Kraftwerks nach dem Umbau im Jahr 1912

Kraftwerk

Hauptartikel: Wasserkraftwerk Kiebingen

Die Rottenburger Uhrenfabrik Junghans betrieb seit 1903 ein eigenes Kraftwerk, das auch heute noch Strom produziert. Für die Uhrenfabrik war das durch Wasser und Dampf angetriebene Kraftwerk überdimensioniert, so dass der überschüssige Strom verkauft wurde.[1]

Verkehrsanbindung

Die Obere Neckarbahn von Tübingen nach Horb am Neckar führt durch die Gemeinde Kiebingen.

Bildung

Kiebingen verfügt über eine Grund- und Hauptschule.

Literatur

  • Utz Jeggle: Kiebingen: eine Heimatgeschichte. Zum Prozess der Zivilisation in einem schwäbischen Dorf. Tübingen, 1977.
  • Albert Ilien: Prestige in dörflicher Lebenswelt: eine explorative Studie, Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V., zugleich Dissertation Universität Tübingen, Fachbereich Sozial- und Verhaltenswissenschaften, 1977.
  • Wolfgang Kaschuba, Carola Lipp: Dörfliches Überleben. Tübingen, 1982.
  • Stadtverwaltung Rottenburg: 800 Jahre Kiebingen. 1204 - 2004. Geiger-Verlag, 2004. ISBN 3895709301

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kraftwerk Kiebingen: Nun Kulturdenkmal als Zeugnis der Elektrifizierung des Landes Baden Württemberg.

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