Kicher-Tragant

Kicher-Tragant
Tragant
Kicher-Tragant (Astragalus cicer)

Kicher-Tragant (Astragalus cicer)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Tragant (Astragalus)
Art: Tragant
Wissenschaftlicher Name
Astragalus cicer
L.
Astragalus cicer0.jpg

Der Kicher-Tragant (Astragalus cicer) ist ein in Deutschland selten vorkommender Schmetterlingsblütler (Faboideae) der Gattung Tragant (Astragalus) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Er blüht in den Monaten Mai und August.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Der Kicher-Tragant hat etwa 1,5 Zentimeter lange Blüten, die in eiförmigen und reichblütigen, langgestielten Blütenständen sitzen. Botanisch gesehen handelt es sich um typische Schmetterlingsblüten mit einem Klappmechanismus. Staubbeutel und Narbe reifen bei dieser Art gleichzeitig. Bestäubt wird die angenehm duftende Blüte vor allem von Hummeln.

Aus den bestäubten Blüten entwickelt sich ähnlich wie beim Blasenstrauch eine Hülsenfrucht, die durch Kohlendioxid aufgeblasen ist. Dieses Kohlendioxid entsteht durch die Veratmung von Kohlenhydraten. Im unreifen Zustand sind die Fruchtwände grün; mit zunehmender Reife und damit Austrocknen verändern die Fruchtwände ihre Farbe zu Schwarz. Im September sind die Fruchtwände in der Regel pergamentartig dünn und schwarz.

Ausbreitungsstrategien

Der Kicher-Tragant nutzt eine Reihe unterschiedlicher Ausbreitungsstrategien. Die blasig aufgetriebenen Früchte können als Bodenroller vom Wind fortgetrieben werden. Botanisch wird diese Ausbreitungsstrategie auch Chamaechorie genannt - sie ist unter mitteleuropäischen Pflanzen selten. Die Diasporen des Kicher-Tragants werden jedoch auch semachor ausgebreitet. Die durch Regen aufgequollenen Fruchtwände reifen auf und die Samen werden durch den Wind aus der Öffnung ausgestreut.

Verbreitung und Lebensraum

Der Kichertragant kommt in fast ganz Europa und in östlicher Richtung bis nach Sibirien und dem Gebiet um den Baikalsee vor. Er wächst vor allem auf Magerrasen sowie entlang von Ackerrändern und lichtem Gebüsch.

Literatur

  • Angelika Lüttig und Juliane Kasten: Hagebutte & Co - Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen. Fauna Verlag, Nottuln 2003, ISBN 3-93-598090-6

Weblinks

 Commons: Kicher-Tragant – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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