Khaled Maschal

Khaled Maschal

Chalid Maschal (* Mai 1956 in Selwad in Ramallah; arabischخالد مشعل‎ Chālid Maschʿal, DMG Ḫālid Mašʿal) ist ein politischer Führer der militanten palästinensischen Hamas.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Maschal wurde im jordanisch besetzten Ramallah geboren. Seine Familie zog später nach Kuwait, wo sie bis zum Golfkrieg 1991 lebte. Er heiratete 1981 und hat sieben Kinder. Maschal hat einen Abschluss als Bachelor of Science in Physik an der Universität Kuwait. Maschal engagierte sich an seiner Universität als Gründer und Führer des Haqq-Blocks, einer islamistischen palästinensischen Gruppierung, welche die Dominanz von Jassir Arafats PLO auf dem Campus bekämpfte. Nach dem gescheiterten, von den Palästinensern begrüßten Einmarsch von Saddam Husseins Truppen in Kuwait, zog Maschal nach Jordanien. Seit der Gründung war er Mitglied des Politischen Büros der Hamas, 1996 wurde er der Vorsitzende und damit zum politischen Sprecher der Hamas.

Heute lebt Maschal in Damaskus und ist Anführer der Hamas bei der Operation Herbstwolken, einem seit 31. Oktober 2006 währenden bewaffneten Konflikt um den Gazastreifen. Maschal ist auch an den Verhandlungen um die Befreiung des entführten Gilad Schalit beteiligt.

Nachdem im Mai 2007 mehrere Raketen in der israelischen Kleinstadt Sderot einschlugen, drohten mehrere israelische Minister der gesamten Hamas-Führung mit gezielten Tötungen. Der Minister für Innere Sicherheit, Avi Dichter, drohte namentlich den im syrischen Exil lebenden politischen Chef der Hamas, Chalid Maschal, bei „erstbester Gelegenheit“ zu töten, da er ein „mehr als legitimes Ziel“ sei.[1]

Mordanschlag

Am 25. September 1997 wurde Mashal Opfer eines Anschlags des israelischen Geheimdienstes Mossad. Nach Auftrag durch den damaligen israelischen Premier Benjamin Netanjahu begaben sich zehn Agenten mit Hilfe von kanadischen Pässen nach Jordanien, wo sich Maschal aufhielt. Sie brachen in sein Haus ein und verabreichten ihm in den Nacken ein tödliches Gift.[2]

Jordanische Sicherheitskräfte entdeckten die Agenten und nahmen zwei von ihnen in Haft. Jordaniens König Hussein verlangte daraufhin von Netanjahu die Herausgabe des Gegengifts. Netanjahu lehnte ab, und erst durch Intervention von US-Präsident Bill Clinton wurde das Gegengift übergeben.[3]

Die Mossadagenten wurden anschließend gegen den Hamasführer Ahmad Yasin ausgetauscht, der in Israel im Gefängnis saß.

Positionen

Nach dem Sieg der Hamas bei den Wahlen zu den palästinensischen Autonomiebehörden im Frühjahr 2006 erklärte er am 3. Februar 2006 in Damaskus, dass das Wahlergebnis eine Botschaft an Israel, Amerika und „alle Unterdrücker in der Welt“ sei und dass diese gegen Menschen kämpften, denen der Tod um Allah willen und um Ruhm und Ehre willen, dem Leben vorzögen.[4]

Weblinks

Quellen

  1. Vgl. Clemens Verenkotte: „Raketenbeschuss im Gaza-Grenzgebiet: Israel droht Hamas mit härterem Vorgehen“, Tagesschau, 20. Mai 2007.
  2. Newsweek, 14. Mai 2007, S. 46.
  3. Netanyahu in spotlight as assassination plot unravels“, CNN World News, 5. Oktober 1997.
  4. Hamas Leader Khaled Mash'al at a Damascus Mosque: The Nation of Islam Will Sit at the Throne of the World and the West Will Be Full of Remorse – When It's Too Late“, MEMRI, 7. Februar 2006.

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