Kelen

Kelen

István „Stephen“ Kelen (vollständiger Name Stephen Estaban Kelen; * 21. März 1912 in Budapest; † 1. Mai 2003 in Sydney) war ein ungarischer Tischtennisspieler und Schriftsteller. Er wurde zweimal Weltmeister im Mixed.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Kelen wuchs in Budapest auf und besuchte dort die Schule. In dieser Zeit schrieb er erste Gedichte. Nach dem Schulabschluss studierte er Philosophie an der Karls-Universität in Prag. Damals war er bereits ein guter Tischtennisspieler. Daher trainierte er die Prager Universitätsmannschaft.

Tischtenniskarriere

Von 1929 bis 1937 nahm er achtmal für an Weltmeisterschaften teil. Dabei gewann er zweimal den Titel im Mixed, 1929 in Budapest mit Anna Sipos und 1933 in Baden bei Wien mit Mária Mednyánszky. Silber holte er zweimal im Doppel (1931 und 1933 jeweils mit Lajos Leopold David) und zweimal im Mixed (1930 mit Anna Sipos und 1936 mit Mária Mednyánszky). Mit der ungarischen Mannschaft gewann er fünf Goldmedaillen.

1930 trat er bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Hannover an. Hier siegte er im Doppel mit Lajos Leopold David, im Mixed wurde er mit Anna Sipos Zweiter.

1936 veröffentlichte er das Buch Success at Table Tennis. 1993 wurde er in die Hall of Fame aufgenommen.

Tournee durch Australien

Im August 1937 unternahm er eine mehrmonatige Tour durch Australien, das sich im Bereich Tischtennis noch im Entwicklungsstadium befand. Zusammen mit seinem ungarischen Mitspieler Miklós Szabados führte er Schaukämpfe und Freundschaftsspiele gegen Einheimische durch. Bei dieser Tour wurden die Australier auf den Shakehand-Griff aufmerksam. Zuvor hatten sie weitgehend den Penholder-Stil bevorzugt.

Dem Australien-Trip folgten Tourneen durch die ganze Welt. Später übersiedelten beide Ungarn endgültig nach Australien.

Schriftsteller

Wegen der antisemitischen Stimmung in Ungarn änderte Kelen Ende der 1930er Jahre seinen Vornamen in den weniger jüdisch klingenden Namen Stephen um. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 übersiedelte er nach Australien. Hier schloss er sich als Freiwilliger der Armee an, von der er 1949 entlassen wurde.

Seit dieser Zeit schrieb er Artikel in Zeitungen, u.a. in der BCON (British Commonwealth Occupation News). Auch verfasste er Beiträge für Rundfunksendungen und Buchbesprechungen. Viele seiner Arbeiten wurden weltweit in englischsprachige Länder gesendet, einige wurden übersetzt auch in andersprachige Länder übertragen. Nach dem Ungarischen Volksaufstand 1956 schrieb er einige Romane, die diesen thematisierten.

Von 1960 bis 1977 arbeitete er als Redaktionsleiter der Goodyear Australia Publications.

Sieben Bücher gab er in Australien heraus, darunter:

  • Heed McGlarity – Mingay, Sydney 1945.
  • Goshu – Horowitz, Sydney 1965.
  • Uphill All the Way – Goodyear, Sydney 1974.
  • I Remember Hiroshima – Hale and Iremonger, Sydney 1983.
  • Freedom is a Rainbow – Sydney.

Nach 1983 begann er seine Autobiographie zu schreiben. 1986 wurde er mit dem Literaturpreis Medal of the Order of Australia ausgezeichnet.

Mitgliedschaften

Kelen war Mitglied in

  • Australian Journalists' Association (Beginn vor dem Zweiten Weltkrieg)
  • Australian Society of Authors
  • Sydney Centre of International PEN - hier war er von 1975 bis 1985 Präsident

Privat

1951 heiratete Kelen die australische Lehrerin Sylvia Steuart. Mit ihr hat er zwei Söhne, die beide schriftstellerisch tätig sind.

Literatur und Quellen


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