- Kein Sterbenswort (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Kein Sterbenswort Originaltitel Ne le dis à personne Produktionsland Frankreich Originalsprache Französisch Erscheinungsjahr 2006 Länge 125 Minuten Stab Regie Guillaume Canet Drehbuch Guillaume Canet
Philippe Lefebvre
Harlan Coben (Roman)Produktion Alain Attal Musik Mathieu Chedid Kamera Christophe Offenstein Schnitt Hervé de Luze Besetzung - François Cluzet: Alexandre Beck
- Marie-Josée Croze: Margot Beck
- Kristin Scott Thomas: Hélène Perkins
- Jean Rochefort: Gilbert Neuville
- André Dussollier: Jacques Laurentin
- François Berléand: Eric Levkowitch
- Nathalie Baye: Elysabeth Feldman
- Marina Hands: Anne Beck
- Gilles Lellouche: Bruno
Kein Sterbenswort ist ein Spielfilm des Regisseurs Guillaume Canet aus dem Jahr 2006. Der Film basiert auf dem Roman Kein Sterbenswort von Harlan Coben und wurde von Luc Besson mitproduziert. Er feierte seine Premiere in Frankreich und Belgien am 1. November 2006. In Deutschland erschien der Film am 4. August 2008 auf DVD.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Alex' Frau Margot wird das Opfer eines grausamen Serienmörders. Er sieht sein Leben als zerstört an und beschwört Tag für Tag die Erinnerungen an das unglaubliche Geschehen herauf. Der Mörder hatte ihn hinterrücks niedergeschlagen, er fiel in einen See und wurde kurze Zeit später dennoch auf dem Holzsteg gefunden. Niemand weiß genau was geschah, am wenigsten Alex. So geriet er anfangs selbst unter Mordverdacht.
Acht Jahre vergehen, Alex ist Kinderarzt an einer Klinik in Paris und meidet jeglichen Kontakt mit Margots Familie, um nicht neuerlich schmerzhafte Erinnerungen heraufzubeschwören. Eine anonyme E-Mail wirft erneut Alex' Leben aus der Bahn. Ein Mausklick offenbart ihm das Gesicht seiner Frau Margot, inmitten einer Menschenmenge.
Margot gibt Alex durch verschlüsselte Mitteilungen zu verstehen, dass sie beobachtet und verfolgt wird. Die Mordkommission verdächtigt Alex erneut, als man nahe dem Tatort auf zwei vergrabene Männerleichen stößt und wenig später Margots beste Freundin brutal ermordet wird. Verfolgt von Polizei und bedrängt von einer geheimnisvollen Mörderbande erfährt er Hilfe durch den Kriminellen Bruno, den er vor Kurzem als Kinderarzt in einem Misshandlungsfall entlastet hat.
Durch seinen Schwiegervater Jacques Laurentin erfährt Alex, dass Margot kurz vor ihrem Verschwinden den Sohn des vermögenden und zwielichtigen Reitgestütsbesitzers Gilbert Neuville erschossen hatte. Philippe Neuville hatte sich zuvor an minderjährigen Kindern aus einem von Margot mitgeförderten Sozialprojekt sexuell vergangen und Alex' Ehefrau selbst misshandelt, als sie ihn zur Rede stellte. Margots Vater, ein von Gilbert Neuville bestochener Polizist, hatte die Leiche des Jungen Neuville fortgeschafft und ebenso die auf seine Tochter angesetzten Auftragsmörder in der Nacht ihres Verschwindens getötet. Seiner Tochter erzählte Laurentin vom Tod Alex' und schickte sie ins Ausland. Danach platzierte er die Leiche einer erstochenen Prostituierten als mutmaßliches Opfer eines zu der Zeit aktiven Serienmörders und identifizierte sie offiziell als seine Tochter.Damit wollte er verhindern, dass der alte Neuville Rache an seiner Tochter nehmen könnte.
Mit dem Auffinden der getöteten Auftragsmörder wurde Margot bewusst, dass Alex noch lebte und nahm heimlich Kontakt zu ihm auf. Während Jacques Laurentin, bespitzelt von der Polizei, Selbstmord begeht und Gilbert Neuville verhaftet wird, treffen sich Alex und Margot nach Jahren der Trennung am See wieder.
Kritiken
- Frank Arnold, epd Film, bedauerte sehr, dass der Thriller in Deutschland nicht ins Kino gekommen war. Regisseur Canet erzähle „mit bewundernswerter Funktionalität und Gradlinigkeit. Was dabei auf den ersten Blick als kleine Abschweifungen erscheint, ergibt im weiteren Verlauf der Geschichte Sinn oder aber dient der Charakterisierung der Personnen. Die exzellente Besetzung, […] selbst in kleinen Rollen, funktioniert ganz ohne Eitelkeiten.“[1]
- Lexikon des Internationalen Films: „Höchst spannender, atmosphärisch stimmungsvoll erzählter Thriller in Hitchcock-Tradition, der durch glänzende Darsteller überzeugt. Krimi-Unterhaltung auf hohem Niveau.“[2]
- Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung Online: „Mit einer Stilsicherheit und Souveränität gedreht, die selbst Großmeister des französischen Krimikinos nicht immer aufbrachten. […] überhitzt, exaltiert, an den Haaren herbeigezogen […] hochklassige[r] französische[r] Thriller“.[3]
- Variety: „François Cluzet läßt Alexs ungebetene Abenteuer plausibel erscheinen, François Berléand ehrt die Detektiv-Sparte und André Dussollier komplettiert den Film als Margots schroffer und bekümmerter Vater. Gilles Lellouch glänzt als raffinierter Brutalo auf der falschen Seite des Gesetzes […] und Canet castet sich selbst als kriecherischer Angehöriger der Oberschicht. Die Frauen sind alle stark, attraktiv, unabhängig und wissen mehr, als sie bereitwillig enthüllen. Canet zeigt eine Vorliebe für dynamische Kameraeinstellungen […] Der Film erschlafft etwas zum Ende hin, dies beeinträchtigt aber keinesfalls das scharfe, effiziente Arrangement.“ [4]
Auszeichnungen
Der zweite Spielfilm des Regisseurs Guillaume Canet, der in Frankreich vor allem als Schauspieler bekannt ist, führte bei der Verleihung des César 2007 das Feld der Nominierten gemeinsam mit Pascale Ferrans Historienfilm Lady Chatterley und Rachid Boucharebs Kriegsdrama Indigènes an. Kein Sterbenswort gewann vier Trophäen in den Kategorien Beste Regie, Hauptdarsteller (François Cluzet), Filmmusik und Schnitt, konnte sich aber als Bester Film des Jahres nicht gegen Lady Chatterley durchsetzen. Nominiert war unter anderem Nebendarsteller André Dussollier. Bei der Verleihung des Prix Lumière konnte er den Preis in der Kategorie Bester Film gewinnen.
Weblinks
- Kein Sterbenswort in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Kein Sterbenswort bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Offizielle Webpräsenz (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Frank Arnold: Perfekter Thriller, in: epd Film, Nr. 9/2008, S. 51
- ↑ Kein Sterbenswort im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ Thomas Klingenmaier: Obduziert, beerdigt, fraglich. In: Stuttgarter Zeitung Online. 10. August 2008, abgerufen am 18. September 2008.
- ↑ vgl. Filmkritik von Lisa Nesselson bei variety.com (englisch)
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