Keetmanshoop

Keetmanshoop
Coat of Arms of Namibia.svg
Details
Wappen Keetmanshoop - Namibia.jpg
Details
Gemeinde
Keetmanshoop
Nu-gouses (naq)
Motto Laborando vincimus
(Mit Arbeit siegen)
Basisdaten
Einwohnerzahl
Fläche
Einwohnerdichte
22.000 (Berechnung 2010)[1]
524 km²
41,98 Einwohner je km²
Staat
Region
Wahlkreis
Namibia
Karas
Keetmanshoop Stadt
Gründungsdatum 14. April 1866
Kfz-Kennzeichen
Telefonvorwahl
K
63
Website www.keetmansmunicipality.org.na
Karte Keetmanshoop in Namibia
Lage des Orts an der Nationalstraße B1

Keetmanshoop („hoop“ bedeutet auf Afrikaans „Hoffnung“) ist Regionshauptstadt der Region Karas von Namibia und liegt etwa 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Windhoek. Der Ort wurde nach dem deutschen Kaufmann und Bankier Johann Keetman benannt und hat heute – zusammen mit dem vor Keetmanshoop liegendem Krönlein – etwa 22.000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Keetmanshoop liegt im Zentrum Südnamibias und in den westlichen Ausläufern des Kalahari-Beckens. Rund 30 Kilometer westlich der Stadt verlaufen die Boguberge, die zur Großen Randstufe gehören, und durch deren Hügellandschaft auch der Fischfluss verläuft. Hier soll bis 2013 der Neckartal-Damm entstehen. Das östliche Umland der Stadt ist weitestgehend flach, mit nur vereinzelten Bergmassiven wie dem Düseldorn (1.116 Meter) oder der Grauen Kuppe (1.022 Meter).

Nordöstlich der Stadt liegen der Köcherbaumwald und der Spielplatz der Riesen.

Stadtgliederung

Keetmanshoop gliedert sich in verschiedene Ortsteile, darunter unter anderem

  • Krönlein (östlich der Nationalstraße B1)
  • Noordhoek (nördlich der Bahnstrecke)
  • Tseiblaagte, auch neuerdings Hendrik Tseib (südlich von Krönlein)
  • Westdene (Zentrum der Stadt)

Klima

So wie weite Teile Südnamibias, hat Keetmanshoop ein arides Klima mit nur wenigen Niederschlägen.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Keetmanshoop
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 35 34 32 30 25 22 22 24 26 30 32 34 Ø 28,8
Min. Temperatur (°C) 18 18 16 14 10 7 6 7 10 12 15 17 Ø 12,5
Niederschlag (mm) 25 30 35 20 5 1 2 3 3 5 12 12 Σ 153
Sonnenstunden (h/d) 11,2 10,5 9,8 10,1 9,8 9,5 9,8 10,3 10,4 10,9 11,6 12,0 Ø 10,5
Regentage (d) 4 5 4 5 1 0 0 1 1 1 3 4 Σ 29
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Geschichte

Feste Keetmanshoop, 1905

Die Ursprünge der Stadt gehen auf eine Besiedlung durch einen Stamm der Nama Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Dieser hatte sich von dem in Hoachanas sitzenden Hauptstamm (der „Roten Nation“) getrennt und unter seinem Führer Tseib (daher auch „Tseib’scher Stamm“ genannt) an den Ufern des Swartmodder ein neues Weidegebiet bezogen – damals „Modderfontein“ genannt. Der eigentliche Ort Keetmanshoop wurde erst 1866 als Station der Rheinischen Mission gegründet. Namensgeber war der deutsche Industrielle Johann Keetman, der die Mission mit den erforderlichen finanziellen Mitteln ausrüstete, selbst aber den Ort nie besucht hat. Dank seiner Unterstützung erwuchs die Missionsstation nach und nach zu einer deutschen Siedlung: 1894 entstand das Fort für die deutschen „Schutztruppen“ und 1895 die von Wilhelm Sander entworfene Steinkirche. Mit seinem finanziellen Engagement verband Keetman die Hoffnung (daher der afrikaanse Name „Keetmanshoop“), durch die Christianisierung der im Namaland ansässigen und miteinander verfeindeten Stämme deren Befriedung erreichen zu können. 1994 wurde das ehemalige Apostolische Vikariat Keetmanshoop zum Bistum Keetmanshoop erhoben.

Politik

Gemeinderat

Bei den Kommunalwahlen 2010 wurde folgendes amtliche Endergebnis ermittelt.[3]

Partei Stimmen Stimmenanteil
SWAPO 1524 48,29 %
RDP 1093 34,63 %
DPN 0302 09,57 %
DTA 0219 06,94 %
ungültig 0018 00,57 %
Insgesamt 3156 100 %

Wirtschaft und Verkehr

alte Fotografie vom Bahnhof Keetmanshoop aus dem Jahre 1908

Keetmanshoop war bereits bei seiner Gründung eine wichtige Station für Händler aus der Kapprovinz Richtung Norden. Die heutige Nationalstraße B1 zwischen Vioolsdrift und Windhoek baut auf dieser Spur. Im Jahre 1908 wurde die bereits bestehende Bahnstrecke Windhoek–Keetmanshoop durch die Lüderitzbahn bis ans Meer verlängert. Damit erhielt Keetmanshoop eine Bahnverbindung an den Atlantik und den Hafen von Lüderitz. Erst sehr viel später entstand auch die heutige Nationalstraße B4 durch das Diamantensperrgebiet an die Küste. Heute ist die Stadt wichtigster Knotenpunkt des Straßen- und Schienenverkehrs in Südnamibia und in die Republik Südafrika, sowie mit dem Flughafen Keetmanshoop auch ein lokales Drehkreuz im Flugverkehr.

Keetmanshoop ist das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Karas-Region im Süden Namibias und wird daher auch die Hauptstadt des Südens genannt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind der Tourismus und die Zucht von Karakulschafen. Eine weitergehende landwirtschaftliche Nutzung ist in dieser Region auf Grund des ariden Klimas nicht möglich; Keetmanshoop liegt am Rande sowohl des südlichen Winterregen- als auch des nördlichen Sommerregengebiets, was zur Folge hat, dass Ort und Region häufiger über Jahre überhaupt keine Regenfälle erhalten. Im langjährigen Mittel fallen hier jährlich lediglich 100–200 Millimeter Regen, so dass die Trinkwasserversorgung des Ortes nur durch den etwa 50 Kilometer entfernten „Naute-Damm“ sichergestellt werden kann.

Bildungseinrichtungen

  • Keetmanshoop Primary School
  • Krönlein Primary School
  • St. Matthias Primary School (RKK Namibia)
  • Don Bosco Catholic Primary School (RKK Namibia)
  • M. Sachs Primary School
  • Keetmanshoop Secondary School
  • Suiderlig Secondary School
  • P. K. de Villiers Secondary School
  • J. A. Nel Secondary School

[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Als Zeugnisse der Gründungsgeschichte Keetmanshoops existieren noch einige Bauten aus der Zeit der deutschen Kolonialherrschaft: Die 1895 von Missionar Tobias Fenchel aus Granit erbaute Kirche der Rheinischen Mission beherbergt heute ein Heimatmuseum, das einen ausführlichen Überblick der Stadtgeschichte vermittelt.

Das Kaiserliche Postamt aus dem Jahre 1910 beherbergt heute die Touristeninformation der Stadt. Ebenfalls erhalten ist das Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1908. Das J. Stephanus-Stadion ist eine Sportstätte.

Sehenswürdigkeiten

Eine besondere touristische Attraktion sind die nordöstlich von Keetmanshoop gelegenen Köcherbaumwälder (Afrikaans: Kokerboom Woud). Diese zumeist auf privaten Farmen gelegenen Baumgruppen des Aloe dichotoma stehen seit 1955 unter Naturschutz. Der Name bezieht sich auf die Beschaffenheit des Holzes. Da dieses leicht auszuhöhlen ist, fertigten die Völker der San und Khoi Khoi aus den Ästen dieses Baumes Köcher für ihre Jagdpfeile.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bevoelkerungsstatistik.de
  2. Wetter Keetmanshoop, Namibia. WetterOnline, abgerufen am 10. September 2009 (deutsch).
  3. Offizielles Wahlergebnis Keetmanshoop, ECN, 29. November 2010
  4. Karas School Map, Raison.com.na abgerufen am 24. Juli 2011

Weblinks

 Commons: Keetmanshoop – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Keetmanshoop – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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