Kazimierz Makarczyk

Kazimierz Makarczyk
Kazimierz Makarczyk.jpg

Kazimierz Makarczyk (* 1. Januar 1901 in Warschau; † 27. Mai 1972 in Łódź) war ein polnischer Schachmeister. Er war Goldmedaillengewinner bei einer Schacholympiade.

Makarczyk schloss ein Philosophiestudium an der Warschauer Universität ab. Bereits als Student nahm er gern am Schachleben Warschaus teil, nach dem Studium galt er als einer der führenden Warschauer Spieler. 1926 nahm er an der erstmals ausgetragenen Meisterschaft Polens teil. Er wurde Zehnter. Ein Jahr darauf feierte er einen großen Erfolg bei der nächstfolgenden polnischen Meisterschaft in Łódź, als er Dritter nach den Großmeistern Akiba Rubinstein und Savielly Tartakower wurde. 1928 spielte er am ersten Brett der polnischen Mannschaft bei der Schacholympiade in Den Haag, wo er mit seiner Heimat Bronze errang. Er gehörte 1930 neben Akiba Rubinstein, Savielly Tartakower, Dawid Przepiórka und Paulino Frydman der Olympiamannschaft Polens an, die in Hamburg die Goldmedaille gewann. Im Ganzen errang Makarczyk auf fünf Schacholympiaden ein Mannschaftsgold, ein Mannschaftssilber und zwei Bronzemedaillen. Er spielte insgesamt 68 Partien für Polen mit einem Resultat von 59,6% (+25, −12, =31). 1936 war er Mitglied der polnischen Auswahl bei der inoffiziellen Schacholympiade in Berlin, die anlässlich der Olympischen Spiele 1936 ausgetragen wurde, bei der Polen nach Ungarn Zweiter wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Makarczyk einer der wenigen polnischen Schachmeister, die ihre Schachkarriere in der Heimat fortsetzten. In den Jahren 1946 bis 1954 nahm er an allen Einzelmeisterschaften Polens teil. 1948 errang er in Krakau den Landesmeistertitel, wobei er glänzenden Stil bewies und Stanisław Gawlikowski und Bogdan Śliwa hinter sich ließ. 1952 war er einer Wiederholung dieses Triumphs nahe, da er nach Ende des Turniers Platz eins mit Bogdan Śliwa teilte. Im anschließenden Stichkampf auf sechs Partien unterlag Makarczyk allerdings mit 2:4. Im gleichen Jahr erlitt er eine der herbsten Enttäuschungen seines Lebens, als er gemeinsam mit Stanisław Gawlikowski wegen politischer Unzuverlässigkeit aus der Olympiamannschaft, die 1952 in Helsinki antrat, ausgeschlossen wurde. Neben Kazimierz Plater wäre Makarczyk der zweite Internationale Meister in der Nationalmannschaft gewesen. Den Titel erhielt er 1950 von der FIDE. Die beiden linientreuen Ersatzspieler Andrzej Pytlakowski und Władysław Litmanowicz erzielten gemeinsam nur einen Punkt, indem sie je eine Partie remisierten und alle übrigen verloren.

Nach 1954 nahm Makarczyk immer seltener an Turnieren teil; er konzentrierte sich auf das Trainieren Jugendlicher. Auf Grund seiner hohen schachlichen Qualifikation und seiner reichen Erfahrung war er ein hochangesehener Trainer. Als Spieler bevorzugte er einen reifen Positionsstil.

Weblinks

Partien von Makarczyk bei www.chessgames.com (englisch)


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kazimierz Makarczyk — (born 1 January 1901, Warsaw – died 27 May 1972, Łódź) was a Polish chess master.In 1922, he took 3rd in Warsaw (Academic ch). In 1926, he took 10th in Warsaw (1st POL ch). The event was won by Dawid Przepiórka. In 1927, he took 3rd, behind Akiba …   Wikipedia

  • Makarczyk — ist der Familienname folgender Personen: Jerzy Makarczyk (* 1938), polnischer Rechtsanwalt und Völkerrechtler Kazimierz Makarczyk (1901–1972), polnischer Schachmeister Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidun …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mah–Mak — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Макарчик, Казимеж — Казимеж Макарчик Kazimierz Makarczyk …   Википедия

  • Liste der Polen-Meister im Schach — Polnische Schachmeister (2004) In dieser Übersicht sind die Polnischen Meister im Schach seit dem Jahr 1926 verzeichnet: Jahr Männer Frauen 1926 Dawid Przepiórka   192 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Polnischen Meister im Schach — Polnische Schachmeister (2004) In dieser Übersicht sind die Polnischen Meister im Schach seit dem Jahr 1926 verzeichnet: Jahr Männer Frauen 1926 Dawid Przepiórka   192 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Internationalen Meister (Verleihung 1950) — Svetozar Gligorić Wiktor Goglidse …   Deutsch Wikipedia

  • List of Poles — This is a partial list of famous Polish or Polish speaking or writing persons. In the interest of fairness and accuracy, a minority of persons of mixed heritage have their respective ancestries credited.HistoryMathematics Bartel * Stefan Banach * …   Wikipedia

  • Bogdan Sliwa — Bogdan Śliwa (* 4. Juli 1922 in Krakau; † 16. Mai 2003) war ein führender polnischer Schachmeister der 1950er Jahre. Im Jahr 1946 gewann Śliwa etwas unerwartet die erste polnische Nachkriegsmeisterschaft. Sein Talent bewies er bei der… …   Deutsch Wikipedia

  • Schacholympiade 1936 — Schach Olympia 1936 war ein Schach Länderturnier, das vom 17. August bis 1. September 1936 in München stattfand. Obwohl es keine offizielle Veranstaltung der FIDE war, wurde es vom Großdeutschen Schachbund als Schacholympiade deklariert. Es fand… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”