Kathreintanz

Kathreintanz

Der Kathreintanz bildet am letzten Samstag vor dem 25. November den Abschluss der im Sinne der Volkskultur „traditionellen“ Tanzsaison. Gepflegt wird dieses Brauchtum in den deutschsprachigen Alpenländern und im fränkischen Raum.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Bezeichnung geht auf die heilige Katharina von Alexandrien zurück, deren Gedenktag der 25. November ist, eines der letzten Heiligenfeste vor dem Advent. Der Advent dient (analog zur Fastenzeit vor Ostern) als Bußzeit und sogenannte geschlossene Zeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. In diesen geschlossenen Zeiten waren früher öffentliche Tanzveranstaltungen verboten. [1] Im Volksmund ist der Merkspruch überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein“.

Während nach diesem alten Brauch noch weit bis ins 20. Jahrhundert vom Kathreintag an bis einschließlich Erscheinung des Herrn "Bass und Geigen eingesperrt" blieben, hat sich dies auch in ländlichen Gegenden geändert, sodass auch in der ehemals tanzfreien Zeit (Advent bis Hl. Drei Könige) Tanzveranstaltungen stattfinden.

Den traditionellen Kathreintanz findet man nur noch selten bei Veranstaltungen von Volksmusik- und Volkstanzgruppen, und er wird dann oft vom Heimatverein, dem Trachtenverein oder der Volksmusikgruppe veranstaltet. Hierbei werden dann auch zumeist traditionelle Volkstänze gespielt und getanzt. Im Franken sind dies vor allem Schottisch, Walzer, Rheinländer, Zwiefache, Galopp bzw. Dreher und spezielle Figurentänze.[2] [3]

Literatur

  • Leopold Kammerer: Vom Kathreintanz zur Weihnachtsgans. Bayerland, Dachau 1983, ISBN 3-922394-34-5.

Einzelnachweise

  1. „Verboten sind in der geschlossenen Zeit öffentliche Lustbarkeiten und Tanzvergnügungen. Auch von privaten Veranstaltungen dieser Art sich zu enthalten, ist Wunsch und Mahnung der Kirche.“ In: Amtsblatt Diöz. Augsburg. 1930, S. 52-54.
  2. Fränkisches Brauchtum - neu belebt.
  3. Kultur & Brauchtum in Vöcklamarkt.

Siehe auch


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