Kathisma

Kathisma

Im Bereich der Liturgie der orthodoxen Kirchen hat der Begriff Kathisma (Plural: die Kathismata, auf Deutsch ungefähr mit Sitzung wiederzugeben) folgende Bedeutungen:

  • Im engeren Sinne: Einer von insgesamt 20 etwa gleich langen Abschnitten des Psalters nach der in der orthodoxen Kirche üblichen Einteilung. Diese werden im Stundengebet der orthodoxen Mönche in einem festen Wochenrhythmus gelesen (drei Kathismata pro Werktag, sonntags zwei). Jedes Kathisma besteht aus drei Stasis genannten Unterabschnitten, zwischen denen bei der Lesung Lobpreisungen eingeschoben werden. Bei der Psalmenlesung sitzt man, während die Lobpreisungen im Stehen gesprochen werden.
  • Bei sog. poetische Kathismen handelt es sich um Troparien. Im ersten Teil des Orthros folgt auf die drei Psalmenkathismen je ein poetisches Kathisma, wovon die ersten zwei aus je zwei Troparien und einem Theotokion (Marienlobpreis) bestehen. Das dritte poetische Kathisma ist an den Sonntagen, mit Ausnahme von Festen, die ihre eigenen Katismen haben, auf die Hypakoi reduziert worden. Poetische Kathismen stehen immer auch nach der dritten Ode des Orthros. [1]
  • Im weiteren Sinne: ein Teil des Gottesdienstes, währenddessen man sitzen kann. Das Sitzen ist in der orthodoxen Sonntagsliturgie sehr selten, weswegen orthodoxe Kirchen für Laien über keine Sitzbänke verfügen und nicht bestuhlt sind. Das Stundengebet der Mönche kennt aber das Sitzen während der oben erwähnten Psalmenlesung und auch während bestimmter anderer Lesungen zu besonderen Anlässen. Während der Lesung der Kathismen sitzt man, aber an deren Ende erhebt man sich zu den Lobpreisungen und zum Gebet.

Siehe auch

Hymnos Akathistos - ausdrücklich nicht im Sitzen vorzutragender Marienhymnus

Weblinks

Quellen

  1. Vgl. Artikel Kathisma im Lexikon der wichtigsten verwendeten liturgischen Begriffe

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