Katherina Reiche

Katherina Reiche
Katherina Reiche

Katherina Reiche (* 16. Juli 1973 in Luckenwalde) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2005 bis 2009 war sie eine der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 2009 ist sie parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Kabinett Merkel II.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1992 am Gymnasium Luckenwalde absolvierte Katherina Reiche ein Studium der Chemie an der Universität Potsdam, an der Clarkson University, New York und der Universität Turku in Finnland, das sie 1997 als Diplom-Chemikerin beendete. Anschließend war sie bis 1998 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam tätig.

Katherina Reiche ist seit 2003 mit dem CDU-Politiker Sven Petke verheiratet und hat drei Kinder.

Partei

1992 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des RCDS an der Universität Potsdam und wurde im selben Jahr auch Mitglied der Jungen Union und Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union Brandenburg. Seit 1996 ist sie auch Mitglied der CDU. Katherina Reiche gehört dem Landesvorstand der CDU in Brandenburg als Beisitzerin und seit 2000 auch dem CDU-Bundesvorstand als gewähltes Vorstandsmitglied an.

Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2002 wurde sie von Edmund Stoiber in das sogenannte „Kompetenzteam“ als Expertin für Frauen-, Jugend- und Familienpolitik berufen. Aus konservativen Unionskreisen wurde diese Nominierung kritisiert, da Katherina Reiche zu diesem Zeitpunkt eine noch unverheiratete Mutter war.[1]

Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005 hat sie Gentechnikgegner als „Bioterroristen“ bezeichnet und deren angebliche Duldung durch die rot-grüne Regierung als Skandal angeprangert. „Rot-Grün“ würde die Gentechnik behindern, weil diese mit Zukunftsängsten Wahlkampf machen wollten.

Sie war Vorsitzende der Frauen-Union im Kreisverband Potsdam-Mittelmark und Vorstandsmitglied des Kreisverbandes der CDU Potsdam-Mittelmark. Nachdem im Nachbarverband Potsdam der dortige Kreisvorsitzende Wieland Niekisch nach massivem parteiinternem Druck von seinem Amt zurücktrat, entschied sich Reiche, in den Kreisverband der CDU Potsdam zu wechseln und sich auf dem Kreisparteitag am 8. Juli 2008 für den Kreisvorsitz zu bewerben. Damit kam es zu einer Kampfkandidatur zwischen Reiche und dem vom Kreisverband bereits nominierten Hans-Wilhelm Dünn, die Reiche mit 152 zu 129 Stimmen für sich entschied. Im Herbst 2009 wurde sie ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt. Die Wahl und Bestätigung Reiches war stets mit der Hoffnung seitens der Mitglieder verbunden, sie könne den von Querelen und Machtkämpfen geschwächten Kreisverband der CDU Potsdam zur Geschlossenheit führen.

Auf dem CDU-Bundesparteitag 2008 in Stuttgart am 1. Dezember 2008 wurde Katherina Reiche als Bundesvorstandsmitglied gewählt.[2]

Während der Koalitionsabsprachen zwischen CDU/CSU und FDP nach der Bundestagswahl 2009 haben die Koalitionäre vereinbart, Reiche zur Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium zu berufen.[3]

Bei der Neuwahl des Kreisvorsitzes der CDU Potsdam trat überraschend der Unternehmer und ehemalige Profi-Wasserballer Andreas Ehrl gegen Katharina Reiche an. Am 1. April 2011 konnte sich Reiche auf dem Kreisparteitag mit 97 zu 91 Stimmen nur knapp gegen Ehrl durchsetzen. In den Augen vieler Mitglieder war es Reiche nicht ausreichend geglückt, den stark zerstrittenen Kreisverband zu einen.[4]

Abgeordnete

Seit 1998 ist Katherina Reiche Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war sie von 2002 bis 2005 Vorsitzende der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Am 29. November 2005 wurde sie zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden für die Bereiche Bildung und Forschung; Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gewählt. Dabei hat sie sich aktiv an der Diskussion um die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke beteiligt und diese im Herbst 2010 mit beschlossen. Im Februar 2009 forderte sie darüber hinaus ein Nachdenken über den Bau neuer Kernkraftwerke in Deutschland.[5]

Katherina Reiche ist stets über die Landesliste Brandenburg in den Bundestag eingezogen.

Einzelnachweise

  1. Markus Deggerich: Keine Familienpolitik ohne Trauschein. In: Spiegel Online, 1. Juli 2002
  2. Wahlergebnisse des Bundesparteitages
  3. europaticker: Norbert Röttgen wird neuer Bundesumweltminister
  4. Reiche knapp im Amt bestättigt
  5. Katherina Reiche: CDU-Politikerin für neue Atomkraftwerke. In: fr-online.de, 8. Februar 2009. Abgerufen am 17. Juli 2011. 

Weblinks


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