Kathedrale San Rufino

Kathedrale San Rufino
Kathedrale San Rufino

Die Kathedrale San Rufino ist eine Bischofskirche in Assisi, in Umbrien, Italien, die eine wichtige Rolle in der Geschichte des Franziskanerordens spielt. In dieser Kirche wurden Franz von Assisi (1182) und Klara von Assisi (1193), die Ordensgründer der Franziskaner und des Klarissenordens, sowie viele ihrer Gefährten getauft. Als Klara Franziskus dort im Jahre 1209 predigen hörte, war sie so ergriffen, dass sie ihre eigene Berufung spürte. Auch ereignete sich der Legende nach das Wunder, dass Franziskus in der Kirche gebetet haben soll, während er zur gleichen Zeit auf einen feurigen Wagen nahe der Kirche Portiuncula einige Kilometer unterhalb Assisis gesehen wurde (nach der Lebensbeschreibung von Tommaso da Celano, Vita I, Kap. XVIII).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kirche ist im romanischen Stil errichtet, um die Reliquien des Bischofs Rufinus von Assisi, einem Märtyrer des 3. Jahrhunderts zu würdigen, die dort aufbewahrt wurden. Der Bau begann 1140 nach Plänen von Giovanni da Gubbio. Im Jahre 1228, hat Papst Gregor IX. den Altar geweiht, als er zur Heiligsprechung von Franziskus in Assisi weilte. Papst Innozenz IV. weihte die gesamte Kirche dann im Jahr 1253.

Fassade

Die Fassade besteht aus Steinen vom Monte Subasio.

Sie ist in drei Teile gegliedert:

  • oben ist sie dreieckig mit einem leeren halbkreisförmigen Bogen in der Mitte, der womöglich ein Fries oder Mosaik
Haupteingang
  • Der Mittelteil ist durch zwei Säulen getrennt, jeder Teil enthält eine Rosette, wobei im Zentrum die größte zu sehen ist.

An den Ränder der Rosette sind vier Tiere (Löwe, Stier, geflügelter Mensch und Adler) als Symbole der vier Evangelisten zu sehen.

  • Der untere Teil besteht aus Portalen mit mythischen Greifen an der Basis der Seitenportale. Über dem Mittelportal ist Christus zwischen Sonne und Mond thronend dargestellt. Links neben ihm thront die Madonna mit dem Jesuskind, rechts ist St. Rufinus zu sehen. Außerdem sind Pflanzen und Blumen, Schwäne und Heiligengestalten dargestellt. Der Glockenturm wurde im 11. Jahrhundert gebaut. Er steht hinter der Apsis der vormaligen Kirche, die von Bischof Ugone 1029 gebaut worden war. Die Spitze des Turmes stammt aus dem 13. Jahrhundert. Man sieht auf dem Turm eine riesige Uhr, die die 24 Stunden der hora italica (Italienische Zeit) anzeigt, eine Zeitperiode, die mit dem Sonnenuntergang um 24 Uhr endet. Die Fundamente des Turms stehen auf einer römischen Zisterne.

Innen

Innenansicht

1571 wurde das zuvor romanische Innere der Kathedrale vom Architekten Gian Galeazzo Alessi aus Perugia im Stil der italienischen Renaissance total erneuert. Das Hauptschiff wird durch massive Säulen von den beiden Seitenschiffen getrennt, ferner ist eine Apsis vorhanden.

Am Eingangsbereich befindet sich rechts ein Taufbecken, in dem Franziskus und Klara und andere getauft worden waren, insbesondere im Jahre 1838 der Hl. Gabriel dell’Addolorata.

Rechts befindet sich eine Seitenkapelle im Barockstil (begonnen 1541 und 1663 vergrößert), die zum Teil Fresken von Giorgetti (1663) enthält. Die neun Wandgemälde stammen von einem Maler des 17. Jahrhunderts Andrea Carloni.

Die Kapelle Unserer Lieben Frau vom Trost wurde 1496 nach einem Wunder gebaut. 1494 hatte man die deutsche Terrakotta-Figur Unsere Liebe Frau der Sorgen über Christus, den sie in den Armen hielt, real weinen sehen. Die Figur aus dem 15.Jh. wurde gestohlen, inzwischen ist sie durch eine Kopie ersetzt.

Der Hauptaltar aus dem 19.Jh. steht im Renaissance Chor über den Gebeinen des Hl. Rufinus. Beidseitig stehen Skulpturen des Hl. Franziskus und der Hl. Klara von Giovanni Dupré. In der Apsis ist das 22-sitzige hölzerne Chorgestühl von Giovanni di Piertacopo da San Severino (1520) zu sehen. Die Statue des Hl. Rufinus von Lemoyne steht in der Mitte des Chors.

Zu sehen sind einige Gemälde von Dono Doni wie z.B. Christus von Heiligen verehrt (1555) oder die Kreuzigung (1563).

Unter der Kathedrale ist eine Krypta mit römischem Sarkophag aus dem 3. Jahrhundert, in dem der Hl. Rufinus ruht.

Das angegliederte Dommuseum zeigt Fresken des 13. Jahrhunderts, Reliquien und alte bebilderte Handschriften. Am berühmtesten ist das Triptychon Madonna mit Kind und Heiligen von Nicolò Alunno (1470).

Weblinks

43.07036111111112.6176111111117Koordinaten: 43° 4′ 13″ N, 12° 37′ 3″ O


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